Deutschland schlägt Malta klar

Von Für SPOX in Aachen: Stefan Rommel
Cacau (M.) erzielte seine ersten beiden Tore für die Nationalmannschaft
© Getty

Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einem deutlichen Sieg in die Vorbereitung zur Weltmeisterschaft in Südafrika gestartet. Die Mannschaft von Joachim Löw siegte auch ohne zwölf Spieler aus dem vorläufigen WM-Kader gegen Malta mit 3:0 (1:0).

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Vor 27.000 Zuschauern auf dem ausverkauften Aachener Tivoli erzielte Cacau (16., 58.) die Tore für die DFB-Auswahl. Dazu kam ein Eigentor von Maltas Innenverteidiger Kenneth Scicluna (61.).

Zudem feierten Dennis Aogo, Mats Hummels, Kevin Großkreutz und Stefan Reinartz ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft. Am Freitagvormittag wird sich der DFB-Tross dann zum Regenerationstrainingslager nach Sizilien aufmachen.

"Es waren einige Tore zu wenig. Wir haben uns zwar viele gute Möglichkeiten herausgespielt, aber auch einige zu lässig vergeben. Das Ergebnis ist zu niedrig ausgefallen", sagte Bundestrainer Joachim Löw. "Einige junge Spieler haben sich hier positiv in Szene gesetzt. Dennis Aogo und auch Kevin Großkreutz haben einige gute Aktionen gezeigt. Wir müssen nun ganz hart, intensiv und beharrlich arbeiten."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Löw lässt etwas überraschend Westermann und Boateng draußen und bringt dafür Aogo links und Beck rechts in der Viererkette. Kießling agiert als einziger echter Stürmer, soll von Podolski und Cacau aber immer wieder unterstützt werden. Khedira als echter Sechser vor der Abwehr.

16., 1:0, Cacau: Tasci sieht Kroos links. Aogo hinterläuft und flankt dann aus vollem Lauf an den Elfer. Cacau ist da und nickt den Ball ins linke untere Ecke ein.

29.: Grima wird in der Zentrale nicht angegriffen und steckt für Briffa durch, während Beck das Abseits aufhebt. Der Malteser lässt mit einem Haken Aogo ins Leere rutschen und schließt aus sieben Metern ab. Neuer ist blitzschnell unten und klärt zur Seite.

33.: Trochowski ist über rechts durch und spielt die Kugel von der Grundlinie quer. Am zweiten Pfosten verpassen Kießling und Podolski frei vor dem Kasten.

45.: Beck hat auf rechts eine Menge Platz. Die flache Hereingabe kommt zu Kießling, der die Kugel aus fünf Metern drüber zimmert.

45.: Friedrich mit jeder Menge Platz. Pass in die Tiefe auf Kroos. Der ist alleine vor Haber, schlenzt dem Keeper den Ball aber etwas zu lasch in die Arme.

Halbzeit-Fazit: Das erwartete Spiel auf dem Tivoli. Malta steht tief, Deutschland versucht es oft über die Flügel und zeigt auch einige gute spielerische Ansätze.

58., 2:0, Cacau: Deutschland schaltet schnell um. Großkreutz spielt den Ball schön in die Gasse auf Podolski. Kluger Rückpass auf Cacau. Der schiebt aus zehn Metern ins fast leere Tor ein.

61., 3:0, Eigentor Scicluna: Das selbe Muster wie eben: Großkreutz schön auf Podolski. Diesmal passt der Kölner scharf quer. Cacau lauert, aber Scicluna nimmt ihm die Arbeit ab und nagelt den Ball aus zwei Metern selbst unter die Latte.

73.: Großkreutz traut sich einiges zu. Der Dortmunder zieht energisch von links nach innen und lädt ab. Knapp rechts vorbei.

Fazit: Selbstredend ein verdienter Sieg für Deutschland, der noch deutlich höher hätte ausfallen müssen.

Der Star des Spiels: Cacau. Der VfB-Stürmer nutzte seine Chance, von Beginn an zu spielen, überzeugend. Der Stuttgarter gefiel sowohl als Ballschlepper im Mittelfeld, als auch als Vollstrecker in der Spitze. Beherzter Auftritt von Cacau, der seine tolle Serie aus der Bundesliga in die WM-Vorbereitung transportierte und in dieser Form mehr als nur ein WM-Tourist sein kann.

Die Gurke des Spiels: Andreas Beck. Der Hoffenheimer machte kein schlechtes Spiel, wirklich viel gelingen wollte ihm aber auch nicht. Beck gilt als einer der Wackelkandidaten, vielleicht wollte er in einigen Situationen deshalb ein wenig zu viel. Seine Dribblings jedenfalls waren zu selten von Erfolg gekrönt, echter Druck entstand über die rechte Seite kaum. Nicht umsonst wurden fast alle gefährlichen Situationen und auch die Treffer über links eingeleitet.

Die Pfeife des Spiels: Alain Hamer aus Luxemburg hatte mit dem erwartungsgemäß sehr fairen Spiel keinerlei Probleme.

Die Lehren des Spiels: Trotz der verbesserungswürdigen Torausbeute insgesamt ein gelungener Test. Deutschland zeigte schon Spurenelemente der Dinge, die Trainer Löw erwartet und in den kommenden fast drei Wochen einstudieren und besser abstimmen will.

Was Löw allerdings nicht gefallen konnte waren die Abstimmungsschwierigkeiten in der Defensive, die dem deutlich unterlegenen Gast doch ein, zwei Torchancen genehmigten.

Das 4-3-2-1 funktionierte phasenweise recht gut, nur zu Beginn der zweiten Halbzeit rückten die beiden hängenden Spitzen Podolski und Cacau zu früh ein und verknappten den ohnehin schon begrenzten Raum noch mehr. Erst als Kroos (später Großkreutz) und Trochowski wieder konsequenter die Flügel besetzten, lief das deutsche Spiel wieder besser.

Die Wackelkandidaten Aogo, Trochowski oder Träsch zeigten ansprechende Vorstellungen, ohne dabei aber besonders nachhaltig auf sich aufmerksam zu machen. Einzig Beck erwischte einen schwächeren Tag. Der Hoffenheimer wollte viel, ihm gelang aber wenig.

Deutschland - Malta: Daten zum Spiel