Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) trennt sich von U21-Trainer Rainer Adrion und übergibt die Verantwortung für den Nachwuchs wieder an Horst Hrubesch. Das gab der DFB am Freitag nach seiner Präsidiumssitzung in Frankfurt/Main bekannt.
"Das war sicherlich keine leichte Entscheidung", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach: "Es ist das gemeinsame Ergebnis der sportlichen Analyse, das beim Neuaufbau besser auch ein neuer Trainer dabei ist."
Lob für Adrions Arbeit
Generalsekretär Helmut Sandrock betonte zudem, es sei nicht darum gegangen, nach dem EM-Aus "ein schnelles Bauernopfer zu suchen, sondern sachlich zu analysieren" und eine Perspektive zu erarbeiten.
Adrion habe in diesem Prozess klargemacht, dem unbelasteten Aufbau einer neuen Mannschaft nicht im Wege stehen zu wollen. "Rainer Adrion hat in den vergangenen Jahren für den DFB engagierte Arbeit geleistet und dabei die Durchlässigkeit zur A-Mannschaft immer im Blick gehabt", sagte Sandrock.
Hrubesch etwas überrascht
Hrubesch freut sich auf die Rückkehr auf seinen alten Posten. "Für mich ist das noch einmal eine hochinteressante Aufgabe, und mich reizt auch Olympia fürchterlich. Deswegen waren wir uns schnell einig", sagte der Europameister von 1980 dem "sid".
Hrubesch gab allerdings zu: "Mich hat überrascht, dass es so schnell gegangen ist."
Am Donnerstag hatte Sandrock Hrubesch den Stellenwechsel angeboten. "Er ist ja kein ganz Unbekannter", sagte Niersbach augenzwinkernd.
Spielerische Mängel bei der EM
Adrion (59) war mit dem deutschen Nachwuchs bei der EM-Endrunde in Israel in der Gruppenphase gescheitert. Hrubesch (62) hatte die U 21 2009 zum EM-Titel geführt, zuletzt war er Trainer der U 18 des DFB.
Nach schwachen Leistungen und zwei Niederlagen zum Auftakt hatte die DFB-Elf bereits vor dem finalen Gruppenspiel alle Chancen auf ein Weiterkommen vergeben und dabei immer wieder spielerische Mängel offenbart.
Die U-21-EM im Überblick