Niersbach über die Vergabe der WM 2006

Wolfgang Niersbach sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt
© getty

Der Spiegel wirft dem DFB vor, die WM 2006 gekauft zu haben. Rund 6,7 Millionen Euro sollen geflossen sein, um vier Stimmen zu erhalten. Wolfgang Niersbach, Franz Beckenbauer und Co. bestritten dies - nun spricht der DFB-Präsident zur Presse.

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14:05 Uhr

Die Kernaussagen IV

Niersbach erfuhr erst in diesem Sommer von den ominösen Abläufen und leitete daraufhin eine interne Untersuchung ein. Er wirft sich selbst vor, diese nicht öffentlich gemacht zu haben, sondern für sich behalten zu haben.

Von einer Bitte Zwanzigers, sich um diese Abläufe zu kümmern, wisse er nichts. Die externe Untersuchung wurde erste letzte Woche eingeläutet, bisher sind weder Zwanziger noch Niersbach dazu befragt worden. Wie der aktuelle Stand der Ermittlungen ist, konnte Niersbach nicht beantworten.

Ausschließen konnte Niersbach allerdings kategorisch eine Gegenleistung für Dreyfus, beziehungsweise adidas.

14:02 Uhr

Die Kernaussagen III

Das große Problem: Anscheinend wusste niemand außer der FIFA-Finanzkommission, Beckenbauer und Dreyfus von den 6,7 Millionen Euro. Niersbach selbst zumindest nicht, er konnte auch die Frage nach dem Warum nicht beantworten. Er selbst soll laut Spiegel ein Dokument beschriftet haben, auf dem der Rückfluss an Dreyfus genehmigt wurde.

Daran kann sich Niersbach allerdings nicht erinnern, schließt es allerdings auch nicht aus. Eine Handschriftsprüfung schlug er vor, diese wurde allerdings bisher nicht durchgeführt.

Die Rückzahlung der 6,7 Millionen Euro erfolgte über das FIFA-Kulturprogramm, das so schon in der Bewerbungsphase eingeplant gewesen sein soll, allerdings nicht zu Stande kam. Dementsprechend nutze der DFB hier offenbar die Möglichkeit, das zwölf Millionen Euro "frei" waren.

13:54 Uhr

Die Kernaussagen II

2004 oder 2005, das wusste Niersbach nicht, gingen Dreyfus die 6,7 Millionen Euro ab. Der DFB zahlte daraufhin diese Summe an die FIFA in der Rückabwicklung, die Niersbach mehrmals ansprach. Von dort, davon geht er aus, belegt ist nichts, liefen die 6,7 Millionen an Dreyfus.

Zu diesem Zeitpunkt war das OK des DFB in der Lage, diese Summen zu bezahlen, waren die Sponsorenverträge doch angelaufen.

Damit hätte Niersbach den Verlauf der vom Spiegel als schwarze Kasse für Stimmvergaben eingeschätzten 6,7 Millionen erläutert. Die Summe wäre komplett nach der WM-Vergabe geflossen.

13:53 Uhr

Die Kernaussagen I

Das war wohl eine der unübersichtlichsten und unvollständigsten Pressekonferenzen, die ich bisher tickern durfte, aber versuchen wir uns an einer Aufklärung. Dies ist die Version von Niersbach:

2002, als nach der WM-Vergabe, rechnete sich der DFB finanzielle Unterstützung durch die FIFA aus. Franz Beckenbauer reist nach Zürich und unterhielt sich dort in einem Vier-Augen-Gespräch mit dem FIFA Präsidenten.

In diesem Gespräch wurde finanzielle Hilfe in Höhe von 170 Millionen Euro zugesagt. Einzige Bedingung: Die FIFA-Finanzkommission brauche dafür einen Vorschuss von 6,7 Millionen Euro (damals natürlich Schweizer Franken, bzw. Mark).

Franz Beckenbauer bot spontan an, diese Summe aus privater Kassen zu zahlen. Sein Berater riet ihm davon ab, woraufhin Dreyfus die Initiative ergriff. Der Adidas-Besitzer überwies das Geld direkt an die Finanzkommission der FIFA, der DFB wurde darin nicht verwickelt und (in Person von Niersbach) auch nicht informiert.

13:46 Uhr

Pressekonferenz beendet

Hui, das war unübersichtlich. Ich lasse mir kurz Krämpfe aus den Fingern massieren und versuche dann, die wichtigsten Aussagen von Niersbach für euch zu ordnen. Die PK ist zumindest beendet.

13:45 Uhr

Niersbach über...

...anderen Gelderfluss vor der WM: "Ich wüsste nicht aus welcher Quelle etwas gekommen sein sollte. Ich kann nur versichern, dass wir mit absoluter Ehrlichkeit um diese WM gekämpft haben. Das war eine total saubere und transparente Angelegenheit. Auch da waren keine Steuergelder involviert, die Bewerbung wurde aus Eigenmitteln und Sponsoren getragen."

...die Zahlung der 6,7 Millionen Euro: "Da ranken sich Fragezeichen, die auch ich sehe. Ich kann immer nur wiederholen, wie es war und dass ich zu dem damaligen Zeitpunkt absolut nichts wusste."

...den Zeitpunkt, zu dem er davon erfahren hat: "Das habe ich auf merkwürdigen Umwegen erfahren, da möchte ich keine Namen nennen."

13:41 Uhr

Niersbach über...

...wann wurden Untersuchungen eingeleitet: "Die externe Untersuchung läuft erst seit einer Woche, das weiß ich nicht genau. Die interne Untersuchung war ein Einstieg in die Akten, weil ich selbst den Vorgang begreifen wollte."

...warum Niersbach zu Beckenbauer als Beteiligter reist: "Das ist eine Variante, ich wollte für mich selbst wissen, was genau und wie genau das abgewickelt worden ist."

...das Kulturprogramm: "Das waren zwölf Millionen Euro, die von Anfang an eingeplant worden."

...Zwanzigers Vorwurf der zu späten Aufklärung: "Das habe ich auch gelesen, aber ich wüsste nicht, wann er das getan hat. Beim Treffen am Frankfurter Flughafen 2012 war das kein Gesprächsthema, sonst hat es von ihm zu mir nichts gegeben."

13:37 Uhr

Niersbach über...

...wurde Zwanziger, der die Überweisung unterschrieb, befragt: "Das ist mir nicht bekannt, aber es liegt in der Natur der Sache, dass solche stattfinden werden. Die Gremien arbeiten aber unabhängig, das ist nur soweit, wie ich informiert bin. Wie genau die schon tätig geworden sind, kann ich nicht mit Gewissheit sagen."

...Dreyfus und dessen geschäftliche Beziehung: "Es hat definitiv keine Gegenleistung gegeben."

...Belege: "Die gibt es nicht."

13:35 Uhr

Niersbach über...

...warum ein Darlehen an die FIFA gehen muss, um ein Darlehen zu erhalten: "Die Frage kann ich ihnen nicht beantworten."

...warum nur unter vier Augen geredet wird: "Wir haben doch nur die Nachricht empfangen: Nach Verhandlungen der FIFA und des OK stellt die FIFA für die Durchführung 170 Millionen Euro zur Verfügung. Dass da etwas dran hing, das war mir nicht bekannt. Es kann sein, dass es nur Franz Beckenbauer wusste. Ich kann nur sagen, dass mir dies nicht bekannt war."

13:33 Uhr

Niersbach über...

...die Hoffnung der Aufklärung: "Ich hoffe, dass wir es abschließend und total klären können. Da spielt der Punkt mit, dass ich mir auch den Kopf zermartere, seit das in der Welt ist. Wir haben im Innenverhältnis zur FIFA 25-30 Verträge gehabt, für die unterschiedlichsten Bereiche in Millionenhöhe. Wer ist zuständig für den Notstrom im Presseraum München? Ich erinnere mich an viele Einzelheiten, aber ich wäre selbst froh, wenn ich es für mich selbst genauer wüsste. Das ist bei Beckenbauer ähnlich. Er kann sich an das Vier-Augen-Gespräch mit dem FIFA-Präsidenten sehr gut erinnern."

...Korruption: "Ich kann Korruption vor und nach der WM-Vergabe ausschließen."

13:30 Uhr

Niersbach über...

...Widerspruch in der Buchführung: "Das weiß ich erst seit heute. Das ist der Punkt, der uns seit Tagen bewegt, das lässt sich nicht leugnen. Wie das aufgebaut worden ist, das ist der zentrale Punkt. Man muss die Zweckbestimmung dieser Überweisung nachvollziehen. Ich weiß nicht, was bei der ersten Überweisung von Dreyfus an die FIFA für ein Titel dabei war."

...Rückfluss der 6,7 Millionen: "Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob diese Transaktion direkt von FIFA an Dreyfus zurückgeflossen ist."

...Zusammenhang mit der FIFA-Präsidentschaftswahl 2002: "Das sind Spekulationen und Interpretationen an denen ich mich nicht beteiligen darf und werde."

13:26 Uhr

Niersbach über...

...seine Kenntnis von den 6,7 Millionen Euro: "Davon habe ich 2002 nicht erfahren, nur vom Zuschuss der FIFA. Den Zusammenhang zwischen Zuschuss und Darlehen habe ich erst in diesem Sommer so zusammenbringen können. Es mag sein, dass ich da etwas mitbekommen habe. Ich kann nicht ausschließen, dass es da eine handschriftliche Notiz auf irgendeinem Vorgang war, wenn sie nach exaktem Wissen fragen, muss ich passen."

...die Rückzahlung an die FIFA: "Empfänger der 6,7 Millionen Euro war die FIFA. Die Rückabwicklung war auch die FIFA. Nicht dass es so aussieht, als ob ich mich drücke: Ich war in die Finanzabwicklung nur sehr bedingt eingebunden. Ich kann Ihnen nicht die Restaufklärung liefern, da sind noch einige Fragen offen. Deshalb haben wir eine externe Kanzlei beauftragt."

13:22 Uhr

Niersbach über...

Jetzt sind die Fragen dran..

...warum kein Bankdarlehen: "Diese Frage kann ich Ihnen auch nicht beantworten. Da bin auch ich auf Franz Beckenbauer angewiesen, wie er das darstellt. Das OK hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine eigenen Finanzmittel. Wir hatten den ersten Vertrag mit einem Sponsor erst einige Monate später. Beckenbauer hat das Angebot wohl sehr spontan gemacht."

...die Gebühr an die FIFA: "Auch da bin ich überfragt. Es ist nachzulesen, dass wir diesen Zuschuss sofort publiziert haben. Das ist ein ganz sauberer Vertrag, wie diese 170 Millionen Euro überwiesen wurden und wie letztlich damit umgegangen wurde."

...das Geld von Dreyfus: "Wer bei der Finanzkommission das Geld von Dreyfus erhielt, das kann nur die FIFA beantworten. Über ein FIFA-Konto ist es, soweit ich das beurteilen kann, zu uns zurückgeflossen."

13:20 Uhr

Niersbach über Dreyfus

Niersbach: "Ich habe ihn, abgesehen von einige Smalltalks, nur einmal länger getroffen, das war nach der Weltmeisterschaft, als er von seiner Krankheit schon schwer gezeichnet war."

Niersbach über das Sommermärchen: "Es ist und bleibt ein Sommermärchen."

13:18 Uhr

Niersbach über das FIFA-Kulturprogramm

Niersbach: "Der Betrag von 6,7 Millionen Euro ist an die FIFA zurück überwiesen worden. Die FIFA war über die Finanzkommission eingebunden und schließlich auch bei der Rückabwicklung. Am Dienstag war ich bei Franz Beckenbauer in Salzburg und kenne erst seitdem den ersten Teil, also den Kontakt zu Dreyfus. Den weiteren Ablauf hat auch Beckenbauer nicht mehr präsent, was nicht verwundert bei Dingen, die so weit zurückliegen. Die 6,7 Millionen Euro tauchen auch in allen Jahresabschlüssen auf, der Vorgang ist innerhalb des OKs absolut nachvollziehbar und verständlich."

Niersbach weiter: "Hättet ihr das Geld nicht zurückfordern müssen? Wir kommen ohnehin in die Schlussabrechnung mit der FIFA, dementsprechend ließen wir dies."

Niersbach über die interne Untersuchung: "Ich habe davon etwa im Juni erfahren. Daraufhin habe ich eine intere Untersuchung erbeten, die einige Zeit gedauert hat, aber es ist zweifellos mein Versäumnis gewesen, die anderen Mitglieder des Präsidiums nicht frühzeitig informiert zu haben. Das muss ich auf meine Kappe nehmen. Das habe ich auch so vermittelt."

13:14 Uhr

Niersbach über seine Handschrift

Niersbach: "Schwan wandte sich daraufhin an Dreyfus, der sich bereit erklärte, dies zu überweisen. Von diesem Vorgang aus dem Jahr 2002 habe ich persönlich nichts gewusst, habe aber zügig die Finanzkonstellation dargestellt. Da ist auch ein sauberer Vertrag geschlossen worden zwischen FIFA und OK. Darin wurde auch beschlossen, dass der Profit von 150 Millionen Euro in drei Teile aufgeteilt wird. 50 Millionen Steuern, 50 Millionen an den DFB, 50 Millionen an die FIFA."

Niersbach weiter: "Etwa 2004, 2005 tauchte das Thema der Rückzahlung des Darlehens von Dreyfus auf. Ich kann die Schrift, sofern es denn meine ist, auf einem Dokument nicht ausschließen, aufgrund der Fülle an Informationen aber auch nicht bestätigten."

13:11 Uhr

Niersbach über den zweiten Teil

Niersbach: "Das OK hatte drei Einnahmequelle: Ticketing, Akquise der nationalen Förderer, das Fragezeichen eines Organisationszuschusses. Das war in der Vertragsphase nicht fixiert worden, da war ergebnislos mit der FIFA verhandelt worden. Im Januar 2002 hat unser Generalsekretär Franz Beckenbauer gebeten, mit nach Zürich zu einem weiteren Treffen zu kommen. Es gab ein Vier-Augen-Gespräch zwischen Blatter und Beckenbauer, dort stellte der FIFA-Präsident 170 Millionen Euro in Aussicht. Das solle aber mit der Finanzkommission der FIFA geklärt werden. Wer die Gespräche führte, weiß ich bis heute nicht. Dann tauchte die Forderung auf, im Gegenzug müssten zehn Millionen Franken zurück überwiesen werden. Beckenbauer war bereit, mit seinem Privatvermögen bereit zu stehen. Er hatte erkannt, dass die Gesamtfinanzierung so auf sicheren Füßen stehen würde, sein damaliger Manager wollte ihn aus diesen Angelegenheiten fernhalten."

13:08 Uhr

Niersbach über die Stimmverteilung

Niersbach: "Wir haben die Vergabe mit 12 zu 11 Stimmen gewonnen, wer für uns gestimmt hat, wissen wir nicht. Das unterstreiche ich auch nach Rücksprache mit allen Beteiligten, ich war persönlich eingebunden in die Bewerbungsphase. Die Behauptung, die stimmt definitiv nicht."

13:07 Uhr

Niersbach zur WM-Vergabe

Niersbach ist da, erst einmal werden die Fotografen neu arrangiert. Es kann losgehen.

Niersbach: "Das Thema ist sehr komplex und ich möchte die Gelegenheit nutzen, in aller Offenheit und Ehrlichkeit die Dinge darzustellen. So wie ich sie in Erinnerung habe und vor kurzem erfahren habe. Die Kernaussage: Bei der WM-Vergabe 2006 ist alles mit rechten Dingen zugegangen."

13:04 Uhr

Verzögerung

Offenbar wurde die Konferenz so kurzfristig einberufen, dass selbst der Präsident es nicht pünktlich schafft. Dauert wohl noch ein bisschen.

12:58 Uhr

Es wird ernst

So in wenigen Momenten geht es los. Noch ist Niersbach nicht da, erste Medien haben aber ihren Weg in den Presseraum gefunden. Wir sind gespannt!

12:54 Uhr

FIFA ermittelt weiter

Auch der SID hat nun seine Infos. Wie die Sport-Agentur gerade vermeldete, läuft bei der FIFA "weiter eine interne Untersuchung." Die FIFA-Ethikkommission untersucht demnach die Verwendung eben jener 6,7 Millionen Euro, die laut SID 2005 von DFB an FIFA überwiesen worden. Bestätigen wollte man "aus Gründen" eben jene Untersuchungen nicht.

12:48 Uhr

Alfred Draxler auf DFB-Seite II

Interessant wird es dann ganz besonders im Anschluss. Laut Draxler musste der DFB 2002 6,7 Millionen Euro vorstrecken. Dies war noch nicht möglich, da das Organisationskomitee noch ohne Einnahmen war. Franz Beckenbauer wollte privat vorstrecken, sein Berater riet ihm davon ab. So übernahm angeblich Robert Louis-Dreyfus und ließ sich einen Schuldschein ausstellen. Als der DFB 2004 genug Geld zusammen hatte, wollte er Dreyfus sein Geld zurückzahlen, es tauchte aber nicht in den Büchern auf.

Daraufhin soll 2005 der Begriff "FIFA-Kulturprogramm" entstanden sein, um die Rückzahlung möglich zu machen, die Eröffnungsfeier fand aber nicht statt, der DFB konnte das Geld zu Dreyfus zurückleiten. Unterzeichnet wurde die Überweisung laut Draxler von Horst R. Schmidt und Theo Zwanziger. Der Spiegel veröffentliche seine Informationen offenbar exakt zehn Jahre nach dieser Unterschrift, damit wäre der Fall verjährt. Klingt alles sehr verwirrend und komplex, bei der SportBild kann online die gesamte Recherche von Draxler nachgelesen werden.

12:42 Uhr

Alfred Draxler auf DFB-Seite

Bekanntlich sind Alfred Draxler (Chefredakteur Sport Bild) und Jens Weinreich (Spiegel Sport) zuletzt ordentlich aneinandergerauscht. Draxler meldete sich eben zu Wort und stellt sich vollkommen vor den DFB. Obwohl er "Reputation als Journalist und Report aufs Spiel setze", habe seine Recherche doch ergeben, dass es "kein gekauftes Sommermärchen" gab. "Finanz-Trickserei" will er nicht ausschließen.

12:32 Uhr

Wann leitete Niersbach Untersuchungen ein?

Neue Vorwürfe kamen heute aus dem kicker. Demnach habe Niersbach die Ermittlungen erst nach den Spiegel-Vorwürfen eingeleitet und nicht, wie er selbst sagte, schon Monate zuvor. Rainer Milkoreit, Chef des Nordostdeutschen Fußballverbandes, bestätigte, erst am Montag von entsprechenden Maßnahmen gehört zu haben. Dabei hatte Niersbach am Samstag noch verlauten lassen: "Ich habe diesen Sommer davon erfahren und eine interne Prüfung veranlasst." Interessant: Laut DFB-Statuten müsste der Schatzmeister über Ermittlungen informiert werden, dieser wurde allerdings auch erst am Freitag in Kenntnis gesetzt.

12:27 Uhr

Kurzfristige Einladung

Bei diesem brisanten Thema ist natürlich Vorsicht in Sachen Gerüchte geboten. Dennoch sorgt die kurzfristige Einladung des DFB für Stirnrunzeln. Wer um 11.43 Uhr eine Pressemitteilung verschickt und zu einer Pressekonferenz um 13 Uhr in Frankfurt einlädt, plant wohl nicht unbedingt mit einer hohen Zuschauerzahl. Ebenfalls mit Vorsicht zu genießen sind neueste Twitter-Gerüchte, das der Spiegel morgen nachlegen wolle.

12:15 Uhr

Unzufriedenheit und Druck wächst

Allerdings: Bei allen Dementis hat Niersbach doch auch intern inzwischen Druck. Aufklärung soll so bald wie möglich erfordern, die Staatsanwaltschaft unternahm bereits erste Schritte. Besonders Niersbach ist als aktueller Präsident und Hauptbeschuldigter für viele in der Pflicht. Nicht nur Willi Lemke ("Da müssen Fakten auf den Tisch") forderte zuletzt offene Worte. Der DFB-Vize Eugen Gehlenborg sagte so zur Rheinischen Post: "Die Stimmung ist sicherlich nicht die beste im Augenblick."

12:11 Uhr

Was wird passieren?

Wir stellen uns natürlich im Vorhinein die Frage: Was wird passieren, bzw. was wird bekannt gegeben? Ich gehe einfach mal davon aus, dass Wolfgang Niersbach nicht verkünden wird, dass Mario Gomez zurück im Kader des DFB-Teams ist, dementsprechend sollten wir einen Blick auf die letzten Wasserstandsmeldungen werfen.

Die Vorwürfe vom Spiegel wurden zuletzt vehement dementiert. "Die WM 2006 war ein Sommermärchen, und sie ist ein Sommermärchen. Das Sommermärchen ist nicht zerstört. Es hat keine schwarzen Kassen gegeben, und es hat keinen Stimmenkauf gegeben", hatte Niersbach noch am Montag gesagt.


11:58 Uhr

Aktueller Sachstand

Die außerordentliche Pressekonferenz ist für 13 Uhr angesetzt. Etwas sperrig kündigt der DFB an, über den "aktuellen Sachstand zur Diskussion um WM 2006" zu sprechen. Wir sind gespannt und später natürlich live mit dabei.

11:57 Uhr

Der DFB spricht!

Harte Vorwürfe mussten sich Wolfgang Niersbach, Franz Beckenbauer und der DFB in den letzten Tagen anhören. Der Spiegel erhob den Vorwurf, die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland sei erkauft worden, über eine schwarze Kasse seien vier Stimmen für rund 6,7 Millionen Euro entscheidend auf die deutsche Seite gezogen worden. Bisher wurde dies entschlossen dementiert, der DFB prüft derzeit rechtliche Schritte gegen den Spiegel. Nun meldet sich DFB-Präsident Niersbach um 13 Uhr zu Wort.