Erst Jerome Boateng und Julian Draxler, jetzt Toni Kroos: Bundestrainer Joachim Löw gehen vor den beiden letzten Länderspielen des Jahres die Weltmeister aus. Am Dienstag musste auch Mittelfeldstratege Kroos für das WM-Qualifikationsspiel am Freitag (20.45 Uhr im LIVETICKER) in San Marino und den Klassiker vier Tage später in Mailand gegen Italien (20.45 Uhr im LIVETICKER) verletzungsbedingt absagen.
Der 26-Jährige hat sich beim Sieg des spanischen Rekordmeisters Real Madrid gegen CD Leganes (3:0) am Sonntag einen Haarriss am fünften Mittelfußknochen des rechten Fußes zugezogen und muss zunächst zehn Tage pausieren.
Das teilte der DFB nach einer CT-Untersuchung bei Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt mit. In spanischen Medien wurde sogar über eine dreimonatige Pause spekuliert.
Wie SPOX von Kroos' Management erfuhr, rechnet man im Umfeld des Nationalspielers Nationalspieler mit einer Ausfallzeit von vier bis sechs Wochen.
Einsätze im Clasico und gegen BVB in Gefahr?
Obwohl bereits Abwehrchef Boateng wegen Knieproblemen die Reise nach Rimini ebenso wie Julian Draxler (Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) nicht antreten wird und Spielmacher Mesut Özil von Löw eine Pause erhält, verzichtet der Bundestrainer auf eine Nachnominierung. Dies sei derzeit kein Thema, teilte der DFB auf SID-Anfrage mit.
Nach einer zehntägigen Pause soll eine Kontrolluntersuchung in München bei Müller-Wohlfahrt über die weitere Behandlung bei Kroos entscheiden. Spanische Medien berichteten ungeachtet der DFB-Mitteilung, dass Kroos wesentlich länger ausfallen und damit unter anderem den Klassiker gegen den FC Barcelona (3. Dezember) und das Champions-League-Gruppenfinale gegen Borussia Dortmund (7. Dezember) verpassen werde.
Löw wollte Kroos gegen Italien wie auch Sami Khedira ohnehin schonen. "Eine Winterpause wie in der Bundesliga haben die Spieler in den internationalen Topligen in dieser Form nicht. Daher ist es gut, in Einzelfällen gerade diesen Spielern, die sowohl im Verein als auch bei uns regelmäßig spielen, auch mal eine Pause einzuräumen", hatte Löw erklärt.
Weltmeister Klose fliegt mit
Nach den Absagen steigen am Mittwoch am Frankfurter Flughafen 23 Profis an Bord des Sonderfluges LH 342, darunter die Neulinge Benjamin Henrichs, Serge Gnabry und Yannick Gerhardt. "Für mich ist ein Traum wahr geworden. Ich freue mich riesig auf die Reise", sagte Henrichs.
Für WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose beginnt dabei eines neues Kapitel seiner fantastischen Karriere. Der 38-Jährige kehrt als Trainerazubi in den Kreis der Nationalmannschaft zurück. "Wir garantieren ihm eine gute Ausbildung. Miro hat eine klare Aufgabe, er hat viel Erfahrung als Spieler, gerade als Stürmer.
Daher ist er bei der Nationalmannschaft eine wichtige Hilfe", sagte Löw. In Klose hat er nach den Ausfällen von Boateng, Kroos, Özil, Draxler und Andre Schürrle (Training in Dortmund nach längerer Verletzungspause) zumindest einen Weltmeister mehr mit dabei.
Toni Kroos im Steckbrief