DFB-Team: Bierhoff nimmt Müller nach Aussagen über Katar in Schutz

Von Maximilian Lotz
Oliver Bierhoff ist seit 2018 Direktor Nationalmannschaften und Akademie beim DFB.
© getty

DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat Nationalspieler Thomas Müller nach dessen Aussagen über Menschensrechtsverletzungen in Katar in Schutz genommen.

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"Thomas wollte mit der Aussage sicherlich nicht die Probleme in Katar minimieren, sondern einfach damit sagen, dass es überall - auch in der westlichen Welt - Menschenrechte gibt, die verletzt werden", sagte Bierhoff bei Bild live.

Vertreter von der Menschenrechtsorganisationen Amnesty International und Human Rights Watch hatten in der vergangenen Woche die Nationalspieler über die Situation im WM-Gastgeberland informiert. Müller hatte sich anschließend bei der Pressekonferenz zu dem Thema geäußert.

"Wir wurden aufgeklärt über Sachverhalte, die grob in Ihren Berichten schon angerissen wurden, aber auch über ein paar Hintergrundinformationen", sagte Müller. "Es war jetzt nichts ganz Neues dabei, wurde aber ein bisschen objektiviert. Es geht im Großen und Ganzen um Menschenrechtsverletzungen, die grundsätzlich in jedem Land auftreten. Auch in Deutschland gibt es Menschenrechtsverletzungen. Aber klar: In Ländern mit einer anderen Kultur gibt es Dinge, die wir mittlerweile als normal ansehen, da haben wir einfach eine andere Gesetzesgrundlage."

Für seine Worte musste Müller anschließend in den sozialen Medien Kritik einstecken.

Müller selbst sprach sich aber auch für eine Verbesserung der Situation in dem autoritär geführten Staat aus.

"Für das Turnier versuchen wir, das Sportliche an erste Stelle zu stellen. Wir hoffen aber, dass auch größere Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Menschenrechte dort zu verbessern", betonte der Bayern-Spieler.

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