"Es darf nicht immer nur nach dem Geld gehen. Wir hatten zuletzt eine Fußball-WM in Russland, Olympische Winterspiele in Peking, im November kommt die WM in Katar - und immer gab es große Kritik", sagte Flick dem Magazin Stern: "Deswegen sage ich: Wir müssen uns früher Gedanken machen, in welches Land wir Sportveranstaltungen geben, und dafür noch verbindlichere Kriterien definieren."
Einen Boykott der WM in Katar (21. November bis 18. Dezember) lehnt der Bundestrainer trotz der Missachtung der Menschenrechte aber ab. "Den Menschen in Katar wäre damit nicht geholfen. Wir wollen teilnehmen und dann Signale setzen. Das halte ich für effektiver", sagte er: "Zudem ist für viele Sportler eine WM der Karrierehöhepunkt. Der würde ihnen mit einem Boykott genommen."
Den Ausschluss Russlands aus der WM-Qualifikation wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine begrüßt der 57-Jährige hingegen. "Als Symbol finde ich solche Maßnahmen richtig", sagte Flick.
"Ich glaube aber nicht, dass Putin sich davon beeindrucken lässt. Selbst scharfe Wirtschaftssanktionen konnten ihn bislang nicht stoppen. Für die Sportlerinnen und Sportler, die nun ausgeschlossen werden von den Wettbewerben, tut es mir leid. Denn es ist Putins Krieg, nicht ihr Krieg. Aber es gibt derzeit keine andere Option."