"Ich kann dieses Gerede nicht mehr hören, unsere Spieler hätten alle so ein großes Talent", sagte Nagelsmann dem Spiegel. Es mangele im deutschen Fußball zwar tatsächlich nicht an hervorragenden Spielern und das DFB-Team habe in der jüngeren Vergangenheit auch immer mal wieder gezeigt, dass es mit den Topnationen wie Frankreich oder England klarkommen könne, erklärte der 36-Jährige.
Aber: "Der Grund, warum wir gegen die Türkei und gegen Österreich verloren haben, war, dass diese Nationen bissig und aggressiv spielen. Die haben uns aufgefressen! Teams, die in der Weltrangliste zwischen Platz sechs und 40 stehen, sind für uns gefährlicher als die Topmannschaften", so Nagelsmann.
"Wir müssen unser Statusdenken abstellen. Wir reden uns ein, Deutschland sei eine Topfußballnation, obwohl wir seit Jahren Misserfolge erleben. So kommt man nicht zurück in die Erfolgsspur. Wir müssen endlich anfangen, Fußball wieder zu arbeiten", stellte er klar.
Nagelsmann wurde im März 2023 als Coach des FC Bayern München entlassen. Seit September ist der gebürtige Landsberger beim DFB angestellt und wird die deutsche Nationalmannschaft durch die am 14. Juni beginnende Heim-EM führen.
Negative DFB-Bilanz unter Nagelsmann
In bislang vier Partien unter Nagelsmann gab es einen Sieg (3:1 gegen die USA), ein Unentschieden (2:2 gegen Mexiko) und zwei Niederlagen (2:3 gegen die Türkei und 0:2 gegen Österreich).
Weiter geht es für die DFB-Auswahl mit den Länderspielen in Frankreich (23. März) und gegen die Niederlande (26. März). Beim EM-Auftakt am 14. Juni heißt der Gegner dann Schottland.