"Habe keinen großen Zeitdruck gesehen": Bastian Schweinsteiger hinterfragt Nagelsmann-Entscheidung beim DFB-Team

SID
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© getty

Bastian Schweinsteiger wundert sich über die vorzeitige Vertragsverlängerung des DFB mit Bundestrainer Julian Nagelsmann bis 2026 im Vorfeld der EM.

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"Sie war auf der einen Seite richtig, weil du dir einen tollen Bundestrainer gesichert hast. Ob der Zeitpunkt der richtige war, weiß ich nicht", sagte der Weltmeister von 2014 der Sport Bild. "Wenn du jetzt nach der Gruppenphase ausscheidest, dann wirst du es als DFB mit Sicherheit wieder anzweifeln. Ich habe da keinen großen Zeitdruck gesehen. Ich hätte mir eher die Europameisterschaft angeschaut, wie alles läuft und hätte mich dann danach zusammengesetzt und geguckt, ob es weitergeht oder nicht."

Bei der Heim-EM steht für Schweinsteiger eine neue Euphorie um das DFB-Team im Vordergrund: "Selbst wenn wir im Viertelfinale ausscheiden, aber einen tollen Fußball spielen und es der Nationalmannschaft gelungen ist, die Herzen der Fans wieder zurückzuerobern, dann haben wir einiges geschafft."

Zehn Jahre nach dem WM-Titel von Brasilien sei der deutsche Fußball "nicht mehr so weit oben", wobei die aktuelle Situation an die Heim-WM 2006 erinnere. Die Nationalmannschaft habe "die große Chance, im eigenen Land vieles zurückzugewinnen. Das durften wir 2006 schon einmal miterleben, die Begeisterung zu entfachen ist fast schon wichtiger, als den Titel zu gewinnen."

In Sachen Zielvorgabe gab sich Schweinsteiger derweil noch etwas zurückhaltend. "Ich hoffe, wir schaffen das Viertelfinale. Ein guter Auftakt gegen Schottland wäre extrem wichtig. Wenn du dort mit einem Sieg startest, dann springst du auf eine Euphoriewelle, die du dann mitnehmen musst. Wie bei uns 2006 mit dem 4:2 gegen Costa Rica", sagte der frühere Profi von Bayern München.

Am 14. Juni eröffnet Deutschland in München gegen Schottland die Heim-EM, anschließend warten in der Gruppe A noch Ungarn und die Schweiz. Schweinsteigers Favoriten auf den Titel seien indessen "Frankreich, England und Kroatien", auch Österreich habe er als Überraschung auf dem Zettel. "Leider haben sich Alaba (Kapitän David Alaba/d. Red.) und Schlager (Xaver Schlager von RB Leipzig/d. Red.) verletzt. Das tut ihnen weh. Aber sie sind eine Mannschaft, die extrem schwierig zu bespielen ist", sagte Schweinsteiger.

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