Deutschland - Armenien 6:0: Erste Flick-Gala! DFB-Team wie im Rausch

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Spielwitz, Tempo, Tore: Die deutsche Nationalmannschaft hat eine ihrer besten Leistungen seit Jahren gezeigt. Im zweiten Spiel unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick behauptete sich das DFB-Team mit 6:0 (4:0) gegen Armenien und machte zugleich einen wichtigen Schritt in Richtung WM.

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Serge Gnabry mit einem Doppelpack (6., 15.), Marco Reus (35.) und Timo Werner (45.) sorgten in Stuttgart schon vor der Pause für klare Verhältnisse, Jonas Hofmann (52.) und Karim Adeyemi (90.+1) legten nach dem Seitenwechsel nach. Der viermalige Weltmeister spielte sich phasenweise in einen Rausch - ganz zur Freude der 18.086 Zuschauer, die das Team nach dem Abpfiff mit einer Ehrenrunde verabschiedeten.

"Es freut uns, dass wir die Zuschauer so mitnehmen konnten. Es war ein toller Abend", sagte Flick im Anschluss bei RTL. Der Bundestrainer und seine Spieler waren sich jedoch einig, dass Armenien "kein Übergegner" war. Allerdings hatte der Kontrahent unter seinem Coach Joaquin Caparros vor dieser Partie nie mehr als zwei Gegentore in einem Pflichtspiel kassiert.

Deutschland - Armenien: Die Stimmen zum Spiel

Hansi Flick (Bundestrainer): "Mir hat es heute gut gefallen. Es war der nächste Schritt, den wir gemacht haben. Wir haben eine enorme Qualität, das hat man heute gesehen. Es ist aber wichtig, dass man liefert, wenn es zählt. Das haben wir heute gesehen. Die Mannschaft kann froh sein über ihre Leistung, wir müssen uns jetzt aber auf das nächste Spiel am Mittwoch gegen Island konzentrieren."

Timo Werner (Torschütze Deutschland): "Unser Spiel beruht darauf, schnell ins Gegenpressing zu gehen. Das war gegen Liechtenstein schwer, heute hat es super geklappt. Armenien war jetzt nicht der Übergegner. Wir sind auch noch nicht da, wo wir sein wollen, aber auch dieses Spiel mussten wir erstmal gewinnen. Es war ein guter Schritt in die richtige Richtung."

Serge Gnabry (Torschütze Deutschland): "Heute waren wir gut vor dem Tor. Wir hätten noch einige Tore mehr machen können, aber es war eine gute Leistung. Natürlich war es ein guter Sieg. Heute nehmen wir die Euphorie mit, um am Mittwoch in Island auch nochmal zu punkten. Heute war eine gute Stimmung, es hat Spaß gemacht, vor den Leuten zu spielen. Für mich in Stuttgart, in meiner Heimatstadt natürlich umso mehr."

Leon Goretzka (Vorlagengeber Deutschland): "Wir haben uns einiges vorgenommen, den Start unter Hansi hatten wir uns so vorgestellt wie heute. Wir haben viel umgesetzt und daran können wir anknüpfen. Wir wollen nun Konstanz zeigen und die Leistung in Island wiederholen. Die Atmosphäre heute war großartig. Es ist wie Balsam auf unsere Seelen. Man sieht überall die Fahnen schwenken und strahlende Gesichter. Das ist das, worum es beim Fußball gehen muss. Daher sind wir überglücklich."

Hansi Flick bejubelte seinen ersten Heimsieg als Bundestrainer.
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Hansi Flick bejubelte seinen ersten Heimsieg als Bundestrainer.

Deutschland - Armenien: Die Analyse

Flick nahm gegenüber dem biederen 2:0 (1:0) in Liechtenstein sechs Veränderungen an seiner Startelf vor: Neuer kehrte nach Sprunggelenksproblemen anstelle von Leno ins Tor zurück, für Havertz (grippaler Infekt), Gosens (Kapselverletzung), Baku, Gündogan und Musiala (alle Bank) durften Hofmann, Rüdiger, Goretzka, Reus und Gnabry ran.

Die deutsche Elf agierte mit Ball häufig in einer aus Süle, Rüdiger und Kehrer bestehenden Dreierkette, ohne Ball rückte Hofmann von seiner Rolle als rechter Schienenspieler in die hintere Kette. Viel Defensivarbeit in der eigenen Hälfte gab es für die Hausherren aber nicht zu verrichten. Sie attackierten - wie von Flick gefordert - sehr früh und energisch. Armenien, unter Coach Caparros mutig ausgerichtet, war von der ersten bis zur letzten Minute damit überfordert und schaffte es in keiner Phase, für Entlastung zu sorgen.

Die Flick-Elf ließ den Ball im Vergleich zum Liechtenstein-Spiel auch schneller durch die eigenen Reihen laufen und kam über starke Umschaltaktionen, raffinierte Chipbälle hinter die Kette und hervorragend getimte Tiefenläufe zum Erfolg. Diesmal legte der Favorit auch die nötige Überzegung im Abschluss an den Tag, wie sich allein am frühen Führungstor durch Gnabry in der 6. Minute zeigte - ein wuchtiger Volleyschuss aus vollem Lauf und spitzem Winkel.

Nur logisch also, dass es bereits zur Halbzeit 4:0 stand und erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit bei einem deutschen Länderspiel eine La-Ola-Welle durchs Stadion ging. Im Laufe des zweiten Durchgangs wechselte Flick munter durch und verhalf dem jungen Salzburger Profi Adeyemi sowie Hoffenheims Linksverteidiger Raum zu ihren Länderspiel-Premieren. Ersterer erzielte kurz vor Schluss auch gleich sein erstes Tor als A-Nationalspieler. Ein rundum gelungener Abend, der Lust auf mehr macht.

Deutschland - Armenien: Die Aufstellungen

Deutschland: Neuer - Hofmann, Süle, Rüdiger, Kehrer (83. Raum) - Kimmich (60. Gündogan), Goretzka - Gnabry (71. Adeyemi), Reus (60. Wirtz), Sane (60. Musiala) - Werner

Armenien: Yurchenko - Hambardzumyan (57. Terteryan), Voskanyan, Haroyan, Hovhannisyan - Angulo (45. Ime Udo), Grigoryan - Barseghyan (70. Bichakhchyan), Mkhitaryan, Bayramyan (82. Avanesyan) - Adamyan (45. Geloyan)

Deutschland - Armenien: Die Daten zum Spiel

Tore: 1:0 Gnabry (6.), 2:0 Gnabry (15.), 3:0 Reus (35.), 4:0 Werner (45.), 5:0 Hofmann (52.), 6:0 Adeyemi (90.+1)

  • Lieblingsgegner: In vier Länderspielen gegen Armenien erzielte die deutsche Elf 21 Treffer (5.1 im Schnitt). Unter allen Teams, gegen welche Deutschland mindestens drei Mal antrat, hat die DFB-Elf nur gegen San Marino (8.5) und gegen Liechtenstein (5.8) einen höheren Toreschnitt pro Spiel.
  • Wie auch seine fünf direkten Vorgänger blieb Bundestrainer Flick bei seinem Heimdebüt unbesiegt. Die letzte Heimdebüt-Pleite musste Franz Beckenbauer beim 1:3 gegen Argentinien im September 1984 hinnehmen.
  • Die DFB-Elf traf in jedem ihrer letzten 18 Heimspiele und erzielte dabei 58 Treffer insgesamt. Letztmals ohne Torerfolg în Heimspielen blieb Deutschland in der Nations League gegen Frankreich beim 0:0 in München im September 2018.

Der Star des Spiels: Serge Gnabry (Deutschland)

Der eigentliche Star an diesem Abend war die deutsche Mannschaft. Gnabry verdiente sich den "Titel" mit Blick auf die Zahlen aber am meisten. Der Angreifer des FC Bayern eröffnete den Torreigen mit einem sehenswerten Volley, traf dann auch noch zum 2:0 und war am 3:0 entscheidend mitbeteiligt, indem er Werner mit einem perfekten Flugball in den Lauf in Szene setzte.

Der Flop des Spiels: Hovhannes Hambardzumyan (Armenien)

Armeniens Rechtsverteidiger bekam von Sane Knoten in die Beine gespielt. Seine Zweikampfquote in Durchgang eins: 0 Prozent. Zudem produzierte er acht Ballverluste. Eine Verletzung rundete den katastrophalen Abend für den 30-Jährigen ab.

Der Schiedsrichter: Willie Collum (Schottland)

Collum hatte keinerlei Probleme, die Partie zu leiten. Die Gelbe Karte für Armeniens Haroyan nach Foul an Kehrer in der 50. Minute ging in Ordnung. Ansonsten war es eine fair geführte Partie.

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