Jenseits des guten Geschmacks

Von Daniel Börlein
Kevin Großkreutz (M.) sorgte beim Pokal-Sieg in Fürth für einen Eklat
© Imago

Nach dem 1:0-Last-Second-Sieg in der Verlängerung des Pokal-Halbfinals bei Greuther Fürth ließ sich Kevin Großkreutz zu einem respektlosen Verhalten gegenüber Gerald Asamoah und Mike Büskens hinreißen. Eines Nationalspielers war dies unwürdig. Ein Kommentar von SPOX-Redakteur Daniel Börlein.

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Seit mindestens einem Jahr ist Borussia Dortmund die beste deutsche Mannschaft. Die Meisterschaft in der vergangenen Saison war völlig verdient, genauso wie der aktuelle Fünf-Punkte-Vorsprung in der Bundesliga auf Bayern München. Es macht auch als neutraler Beobachter Spaß, dem Fußball des BVB zuzuschauen.

Abseits des sportlichen Geschehens präsentierte sich dagegen ein Borusse beim Pokal-Halbfinale gegen Fürth alles andere als souverän. Kevin Großkreutz leistete sich einen völlig unnötigen Fehltritt, der - und damit hatte Fürth-Coach Mike Büskens recht - beschämend war.

Mike Büskens: "Das ist beschämend und peinlich"

Noch während seine Kollegen über Gündogans Siegtreffer jubelten, stürmte der Dortmunder auf Fürths Gerald Asamoah zu und lieferte sich anschließend auch noch eine Auseinandersetzung mit Büskens. Ob und welche Worte dabei gefallen sind, ist nicht bekannt. Und es ist auch nicht entscheidend.

Blog"Ist doch egal, was er gesagt hat!"

Klar ist, Großkreutz wollte Asamoah und wohl auch Büskens im Moment ihrer Niederlage noch einmal demütigen - weil beide eine Vergangenheit bei Schalke 04 haben.

Großkreutz hingegen ist Dortmunder aus Überzeugung und lässt deshalb offenbar keine Gelegenheit aus, seine Abneigung gegenüber S04 kundzutun.

BLOG Großkreutz vs. Asamoah: Ein Duell mit Geschichte

Emotionen gehören zum Fußball dazu. Gegen einen Gegner, der am Boden liegt, nochmal nachzutreten, ist allerdings geschmacklos und ganz schlechter Stil. Da darf auch die von ihm selbst und einigen Verantwortlichen so häufig erwähnte Fan-Vergangenheit Großkreutz' keine Entschuldigung sein.

Auch beim DFB wird man das wahrgenommen haben. Bundestrainer Joachim Löw und Manager Oliver Bierhoff legen großen Wert auf einen respektvollen Umgang miteinander.

Nicht zum ersten Mal hat Großkreutz gegenüber Schalkern diesen Respekt vermissen lassen. Und im Nationalteam gibt es mit Benedikt Höwedes einen aktuellen Schalker und mit Manuel Neuer einen, der sich seiner Zeit bei S04 nicht schämt.

Sportlich stand Großkreutz bei Löw schon auf der Kippe, mit einer solchen Aktion wie gegen Fürth hat er sich nun womöglich komplett ins Aus manövriert. Die Schuld daran trägt alleine er.

Fürth - Dortmund: Daten und Fakten

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