Nach dem Aus in der Europa League ist der FSV Mainz auch im DFB-Pokal ausgeschieden. In einer dramatischen Partie unterlagen die Rheinhessen im Elfmeterschießen. Mainz-Coach Kasper Hjulmand bekam dennoch eine Jobgarantie ausgesprochen. Bayer hingegen ist locker weiter. Mit einem Fünferpack hat Torjäger Stefan Kießling den Bundesligisten praktisch im Alleingang in die zweite Pokalrunde geschossen. Der 1. FC Nürnberg kassiert den nächsten Nackenschlag.
Chemnitzer FC - 1. FSV Mainz 05 10:9 n.V. (5:5, 3:3, 0:1)
Tore: 0:1 Zimling (25.), 0:2 Okazaki (46.), 1:2 Anton Fink (50.), 2:2 Anton Fink (53.), 2:3 Koo (73.), 3:3 Bungert (88. Eigentor), 4:3 Markus Ziereis (103.), 4:4 Bungert (109.), 5:4 Kehl-Gomez (119.), 5:5 Geis (120.+2)
Im Elfmeterschießen: 0:1 Geis, 1:1 Garbuschewski, 1:2 Koo, 2:2 Türpitz, Pentke hält gegen Jara, 3:2 Hofrath, 3:3 Park, 4:3 Kehl-Gomez, 4:4 Brosinski, 5:4 Anton Fink
Wahnsinnspartie in Chemnitz. Nach einer an Dramatik kaum zu überbietenden Partie muss der FSV Mainz auch im DFB-Pokal schon nach der ersten Runde die Segel streichen. Dabei schien für die Mannschaft von Kasper Hjulmand alles nach Plan zu laufen.
In einer dominanten Anfangsphase brachte Niki Zimling den Favoriten in Führung, kurz nach der Halbzeit erhöhte Shinji Okazaki auf 2:0, niemand glaubte zu diesem Zeitpunkt noch an die Sachsen.
Dann kam Anton Fink und sorgte mit einem Doppelschlag binnen zwei Minuten für den Ausgleich. Die Mainzer hatten die richtige Antwort parat, in der 73. Minute sorgte Ja-Cheol Koo für den erneuten Führung. Die Sachsen aber steckten keineswegs auf und wurden wenige Minuten vor dem Schlusspfiff mit dem Ausgleich belohnt, Niko Bungert fälschte einen Ball in das eigene Tor ab.
In der Verlängerung nahm das Unheil für den Bundesligisten seinen Lauf. Markus Ziereis brachte den Drittligisten zum ersten Mal in Führung, erneut ging die Hintermannschaft der Mainzer zu passiv zu Werke. Nach dem Seitenwechsel machte Bungert sein Eigentor wett, doch nur wenige Minuten später ging der Drittligist erneut in Führung, die Sensation war zum Greifen nahe.
Dann folgte der Wahnsinns-Auftritt von Johannes Geis. Nach einem etwas verunglückten Abschlag von FC-Schlussmann Philipp Pentke zog der Mainzer aus der eigenen Hälfte ab, die Kugel schlug im Tor ein und rettete seine Mannschaft mit dem Schlusspfiff in die Verlängerung.
Im Elfmeterschießen versagten Gonzalo Jara die Nerven auf Seiten der Mainzer. Für den Chilenen dürfte es ein Deja-Vu-Erlebnis gewesen sein, bei der WM hatten ihm gegen Brasilien ebenfalls die Nerven versagt. Auf der anderen Seite verwandelten alle Chemnitzer sicher, die Sensation war somit perfekt.
Alemannia Waldalgesheim - Bayer 04 Leverkusen 0:6 (0:4)
Tore: 0:1 Kießling (2.), 0:2 Kießling (24.), 0:3 Kießling (31.), 0:4 Kießling (41., Foulelfmeter), 0:5 Kießling (59.), 0:6 Son (82.)
Gerade einmal 65 Sekunden konnten die Amateure das Vorhaben "die Null halten" umsetzen. Stefan Kießling traf per Kopf zur frühen Führung für die Gäste, bei denen Ömer Toprak kurz vor dem Anpfiff auf Grund von Rückproblemen passen musste. Damit war jede Spannung über eine mögliche Sensation im Keim erstickt.
Bis zur Pause legte Kießling dann noch dreimal nach und brachte die Werkself bereits zur Halbzeit souverän auf Kurs. Gonzalo Castro auf Kießling , Julian Brandt auf Kießling und schon war der Hattrick nach einer guten halben Stunde perfekt. Nach einem Foul an Karim Bellarabi erhöhte der Stürmer per Elfmeter auf 4:0. Die Gastgeber, die ins Mainzer Bruchwegstadion umgezogen waren, kamen in der ersten Halbzeit nicht einmal zu einem Torabschluss.
Nach der Pause erzielte Kießling kurz vor seiner Auswechslung vor 7.524 Zuschauern seinen fünften Treffer. Die Vorarbeit kam wieder vom agilen Bellarabi. Der für Brandt eingewechselte Heung-Min Son machte acht Minuten vor dem Ende das halbe Dutzend voll.
MSV Duisburg - 1. FC Nürnberg 1:0 (1:0)
Tore: 1:0 Janjic (11., Foulelfmeter)
Die Krise beim 1. FC Nürnberg verschärft sich. Vier Tage nach dem Derby-Debakel gegen die SpVgg Greuther Fürth schied der Club auch im Pokal aus. Gegen den MSV Duisburg verlor die Mannschaft von Valerien Ismael mit 1:0. Bereits nach elf Minuten brachte Zlatko Zanjic den Drittligisten per Strafstoß in Führung. Zuvor hatte Niklas Stark den 29-Jährigen zu Fall gebracht.
In der Folge verstärkten die Gäste den Druck, kamen aber gegen die Defensiv gut stehenden Zebras nicht durch. Auch in der zweiten Hälfte kam vom Club trotz der Einwechslungen von Sylvestr und Gebhardt zu wenig, um in die zweite Runde einzuziehen. Damit scheidet der Club wie schon im letzten Jahr in der ersten Runde aus.
Die 1. DFB-Pokalrunde im Überblick