Hier geht es zum Konferenz-Ticker
"Für Vereine, die nicht im Geld schwimmen, ist der Pokal eine traumhafte Geschichte, das tut der Kasse gut", sagte Hachings umtriebiger Präsident, Ex-Nationalspieler Manni Schwabl, nach dem Spiel bei Sky. Einen Teil der Prämie, so kündigte er an, wird er als Strafe zur Seite legen müssen: Trainer Marc Unterberger (34), zuletzt für die A-Junioren verantwortlich, hat noch keine Profi-Lizenz. Sei's drum: "Das ist ein besonderer Tag, der uns Rückenwind gibt", sagte Schwabl.
Routinier Mathias Fetsch (34) erzielte in der 29. Minute den Führungstreffer im Hachinger Sportpark, wo sich die Gastgeber durchweg auf Augenhöhe bewegten. Dem FCA fiel vor und nach dem Rückstand zu wenig ein, um den Drittligisten ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Großchancen für den Bundesligisten gab es kaum, die beste vergab Kapitän Ermedin Demirovic kurz vor der Pause. In der vierten Minute der Nachspielzeit machten die Gastgeber durch Boipelo Mashigo dann alles klar.
Die Hachinger hatten im Gegensatz zu Augsburg bereits ein Pflichtspiel absolviert. Zum Auftakt in der 3. Liga, in die sich die Oberbayern noch unter Trainer Sandro Wagner über die beiden Aufstiegsspiele gegen Energie Cottbus gekämpft hatten, waren sie bei Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg zu einem 1:1 gekommen. Ein Klassenunterschied gegen den Bundesligisten war nicht auszumachen.
Nach einer guten Gelegenheit der Gäste durch Frederik Winther (15.) war Haching gefährlicher. Eine Hereingabe von Fetsch konnte der neue Augsburger Torhüter Finn Dahmen noch über die Latte lenken (27.), zwei Minuten später hatte er das Nachsehen: Sportdirektor und Präsidenten-Sohn Markus Schwabl flankte in den Strafraum, Patrick Hobsch legte ab per Kopf, Fetsch traf mit links.
Der Bundesligist suchte danach weiter nach Lösungen, um die weitgehend stabile Hachinger Defensive zu überwinden - fand diese aber nicht, weil der Spielaufbau allzu fehlerbehaftet war. Die erste Gelegenheit zum Ausgleich vergab schließlich Demirovic, der den eher zufällig bei ihm gelandeten Ball völlig unbedrängt nicht an SpVgg-Torhüter Rene Vollath vorbei brachte (45.+2).
Schwabl verhinderte kurz nach der Pause gegen Sven Michel den raschen Ausgleich. Gegen tiefer stehende Hachinger kam Augsburg danach zunehmend besser ins Spiel, war allerdings kaum torgefährlich. Tatsächlich hatten die Gäste auch etwas Glück, dass Haching seine Konter lange nicht konsequent zu Ende spielte.
DFB-Pokal: Union souverän gegen Viertligisten
Der Außenseiter muckte eine halbe Stunde lang auf, dann aber nutzte der Champions-League-Teilnehmer seine Chancen konsequent aus: Mit einem standesgemäßen 4:0 (3:0) gegen den wackeren Viertligisten FC-Astoria Walldorf ist Union Berlin im DFB-Pokal der Start in die neue Saison geglückt. Die Mannschaft von "Trainer des Jahres" Urs Fischer hat bis zum Bundesliga-Auftakt am Samstag bei Aufsteiger Darmstadt 98 aber erkennbar noch Arbeit vor sich.
Bis zu einem diskussionswürdigen Foulelfmeter, den Robin Knoche zur Führung für die Eisernen verwandelte (29.), war Walldorf ein fast gleichwertiger Gegner, danach aber machte der Bundesligist mit größtmöglicher Effizienz schnell alles klar. Sheraldo Becker (38.) und Diogo Leite (41.) erhöhten noch vor der Pause. Dem FC-Astoria fehlten in der Folge die Mittel, um den Bundesligisten ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Janik Haberer (80.) traf zum Endstand.
Union war in den beiden vergangenen Jahren im Pokal weit gekommen: 2021 scheiterten die Eisernen erst im Halbfinale am späteren Pokalsieger RB Leipzig, im Vorjahr dann gegen Endspielteilnehmer Eintracht Frankfurt im Viertelfinale. Nach einer eher durchwachsenen Vorbereitung hatte Fischer aber großen Respekt gezeigt vor dem Gegner: "Wir müssen an unser Limit kommen", sagte er.
Die Warnungen waren berechtigt. Durch Boubacar Barry besaßen die Gastgeber früh zwei gute Chancen, die Führung zu erzielen: Erst traf der Angreifer aber nur das Außennetz (9.), dann scheiterte er an Torhüter Frederik Rönnow (10.). Walldorf hatte durch Marcel Carl auch noch eine dritte gute Chance (25.), wieder parierte Unions Schlussmann.
Danach entpuppte sich der Elfmeter als Knackpunkt im Spiel. Nach dem von Barry an David Fofana verschuldeten Strafstoß legten Becker und Diogo Leite innerhalb von vier Minuten abgebrüht nach - beide Male bereitete Mittelstürmer Kevin Behrens den Treffer seiner Mitspielern vor. Walldorf blieb danach bemüht, wirklich gefährlich wurden die Gastgeber nicht mehr.
DFB-Pokal: Freiburg siegt ohne Glanz
Der SC Freiburg hat bei der Rückkehr ins Dreisamstadion nicht an einige glanzvolle Auftritte der Vergangenheit angeknüpft, seine Pflichtaufgabe im DFB-Pokal aber routiniert gelöst. Der Europa-League-Teilnehmer setzte sich in der ersten Runde als Gast des Oberligisten SV Oberachern im früheren "Wohnzimmer" nach späten Treffern mit 2:0 (0:0) durch.
Nationalspieler Christian Günter traf nach einer Stunde mit einem platzierten Flachschuss zur Führung, Roland Sallai (77.) machte alles klar. Sechs Tage vor dem Bundesliga-Start bei der TSG Hoffenheim hat die Mannschaft von Trainer Christian Streich aber noch Luft nach oben.
Der SC hatte 2022 im Pokalfinale gestanden - verlor dieses aber gegen RB Leipzig. Die Sachsen waren für Freiburg auch in der abgelaufenen Saison in der Vorschlussrunde eine Nummer zu groß. Nun ist zumindest schon wieder der erste Schritt Richtung Berlin getan.
"Wir bereiten die Jungs vor wie vor einem Bundesligaspiel. Wir nehmen Oberachern total ernst. Alles andere wäre dumm - und wir wollen nicht dumm sein", hatte Streich vor dem Spiel in der alten Heimat gesagt. Das altehrwürdige, aber nicht allzu moderne Dreisamstadion war 67 Jahre lang bis 2021 die Heimat des Sport-Clubs.
Die aktuelle Mannschaft allerdings fremdelte zunächst mit dem Spielort. Außenseiter Oberachern, der im vergangenen Jahr ebenfalls im Dreisamstadion in der ersten Runde ein 1:9 gegen Borussia Mönchengladbach kassiert hatte, spielte vor 24.500 Zuschauern und damit vor vollem Haus frech mit.
Freiburgs neue Nummer eins Noah Atubolu verschätzte sich bei einem hohen Ball in der 14. Minute und hatte Glück, dass Marvin Ludwig bei seinem Kopfballtreffer im Abseits stand. In der 27. Minute klatschte ein Schuss des Verteidigers an den Pfosten. Diesen traf auch Freiburg, das sich langsam der erwarteten Form annäherte, durch den Ungarn Sallai (40.).
Oberachern hielt den Druck auch nach dem Seitenwechsel aufrecht, erst Günters Treffer aus 20 Metern gab dem SC etwas mehr Lockerheit. Ritsu Doan verzog kurz nach der Führung knapp (65.), Lucas Höler prüfte sechs Minuten darauf Mark Redl im Tor des Südbaden-Pokalsiegers. Nach dem Rechtsschuss von Sallai zum 0:2 war die Partie bei schwülem Sommerwetter entschieden.
DFB-Pokal: Benes schießt HSV in Runde zwei
Mit einem Arbeitssieg hat sich Zweitligist Hamburger SV im DFB-Pokal erst in der Verlängerung für die zweite Runde qualifiziert. Aufsteiger 1. FC Heidenheim hat sich eine Woche vor seiner Premiere im deutschen Oberhaus in Torlaune gezeigt und mühelos die zweite Runde erreicht.
In einer umkämpften Partie setzte sich die Mannschaft von Trainer Tim Walter beim Drittligisten Rot-Weiss Essen aber letztlich verdient mit 4:3 (3:3, 1:1) durch.
Der entscheidende Treffer gelang Laszlo Benes. Der Slowake war in der 117. Minute mit einem abgefälschten Schuss erfolgreich und ließ seine Mitspieler erleichtert jubeln. HSV-Sportvorstand Jonas Boldt war allerdings weniger begeistert. "Das war holpriger Fußball mit zu vielen Nachlässigkeiten", sagte der 41-Jährige am Sky-Mikrofon.
Vor 18.800 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Hafenstraße erwischten die Hanseaten den besseren Start. Nach einem Patzer von RWE-Verteidiger Jose-Henrique Rios Alonso gelang Bakery Jatta mit einem Schuss ins kurze Eck in der 37. Minute die Führung. Für den Ausgleich sorgte fünf Minuten später Torben Müsel per Freistoß, dabei profitierte der Mittelfeldspieler von einem Loch in der Abwehrmauer des Bundesligisten.
Nach dem Seitenwechsel brachte Jatta (54.) sein Team erneut in Führung, aber auch die Platzherren konterten umgehend: Moussa Doumboya (56.) erzwang zum zweiten Mal den Ausgleich. Doch auch nach dem dritten Rückstand kam das Team von Coach Christoph Dabrowski noch einmal zurück, diesmal durch Lucas Brumme (83.), und erzwang die Verlängerung.
DFB-Pokal: Kaiserslautern mit erfolgreicher Frustbewältigung
Zweitligist 1. FC Kaiserslautern hat nach dem missratenen Saisonstart etwas Selbstvertrauen im DFB-Pokal getankt. Die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster gewann am Sonntag beim Oberligisten Rot-Weiß Koblenz mit 5:0 (3:0) und zog erstmals seit 2019 in die zweite Runde ein. Zum Ligastart hatte es für die Roten Teufel zwei bittere Niederlagen gegeben.
Stürmer Terrence Boyd (19.), Innenverteidiger Julian Niehues (35.), Boris Tomiak (43.), Kenny Prince Redondo (66.) per Foulelfmeter und erneut Boyd (90.+1) schossen den FCK vor 9500 Zuschauern zum verdienten Sieg. Für Schusters Team gilt es am Freitag gegen Aufsteiger SV Elversberg nun, auch in der Liga Fuß zu fassen.
Die favorisierten Gäste übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle und hatten viel Ballbesitz, Koblenz stand tief in der eigenen Hälfte. Nach dem Rückstand wachten die Gastgeber aber auf, Terry Asare verpasste aus spitzem Winkel den Ausgleich (31.).
Niehues und Tomiak erhöhten jeweils nach einer Ecke, sodass die Partie früh entschieden war. Der Favorit verwaltete den Vorsprung in der Folge clever.
DFB-Pokal: Paderborn in Cottbus früh auf Siegkurs
Auch ohne seinen verletzten Ausnahmespieler Max Kruse ist Fußball-Zweitligist SC Paderborn souverän in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Ostwestfalen gaben sich beim 7:0 (3:0) bei Regionalligist Energie Cottbus keine Blöße und fuhren den ersten Pflichtspielsieg der noch jungen Saison ein.
Ein Eigentor von Dominik Pelivan (3.), Visar Musliu (11.) und Filip Bilbija (20.) brachten die Gäste bereits frühzeitig auf Siegkurs, die Mannschaft von Trainer Lukas Kwasniok ließ über die gesamte Spielzeit auch defensiv kaum etwas zu. Bilbija (52.), Florent Muslija (64.) und Sebastian Klaas (83., 85.) erhöhten nach der Pause.
Ohne Zugang Kruse, der wegen eines Muskelfaserrisses auf unbestimmte Zeit ausfällt, spielten die Paderborner schon in der Anfangsphase ihre Offensivpower aus. Nach Bilbijas erstem Treffer verflachte die Partie etwas, die Cottbuser, die am Ende der vergangenen Saison erst in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga am Sprung in den Profifußball gescheitert waren, hielten besser dagegen.
DFB-Pokal: VfL Wolfsburg mühelos weiter
Bundesligist VfL Wolfsburg hat beim historischen Pokaldebüt von TuS Makkabi Berlin eine Sensation des Underdogs verhindert. Im Erstrundenspiel beim ersten jüdischen Verein in der Hauptrunde des DFB-Pokals gewann das Team von Trainer Niko Kovac am Sonntag mit 6:0 (2:0) und zog vor den Augen von DFB-Präsident Bernd Neuendorf souverän in die nächste Runde ein.
Lukas Nmecha (8.), Jonas Wind (9.), Neuzugang Tiago Tomas (53., 89.), Yannick Gerhardt (57.) und Ridle Baku (79.) trafen für den VfL gegen den Fünftligisten, der dennoch Geschichte schrieb. "Was wir da erleben werden, ist für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und auch über die Grenzen hinaus schon jetzt und unabhängig vom Ergebnis ein unfassbarer Erfolg", hatte Sportvorstand Michael Koblenz im Vorfeld gesagt: "Es ist im Grunde genommen der größte Erfolg eines jüdischen Sportvereins außerhalb Israels."
Das Team von Trainer Wolfgang Sandhowe - Gewinner des Berliner Landespokals - wollte auch auf der großen Bühne dagegenhalten. Makkabi stand zunächst sicher und wagte sich in der Offensive sogar mehrfach erfolgreich in Dribblings. Die Aussicht auf eine Überraschung schwand nach einem groben individuellen Patzer aber schnell.
Torhüter Jack Krause vertändelte den Ball nach einem Rückpass leichtfertig gegen Wind. Der Angreifer schob aus kurzer Distanz ins leere Tor ein. Nur eine Minute zuvor hatte Nmecha nach einem Pfostentreffer am schnellsten reagiert und für die frühe Führung gesorgt.
Makkabi fand nach dem Doppel-Schock schnell neuen Mut. Die Berliner verlagerten das Spiel immer stärker in die Wolfsburger Hälfte. Die beste Chance vergab Brian Petnga (20.). Der VfL hätte kurz vor der Pause durch Tomas (45.) erhöhen müssen.
Nach dem Seitenwechsel trat Wolfsburg deutlich dominanter und dem Klassenunterschied entsprechend auf. Das Team von Kovac, der einst als Nachwuchsspieler selbst im in die Jahre gekommenen Mommsenstadion aktiv gewesen war, erspielte sich ein klares Übergewicht und machte durch Tomas, Gerhardt und Baku alles klar. Tomas sorgte mit seinem zweiten Treffer für den Endstand.
DFB-Pokal: Düsseldorf trotzt Hagel und Illertissen
Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat zum neunten Mal in Folge die zweite Runde im DFB-Pokal erreicht. Die Mannschaft von Trainer Daniel Thioune setzte sich beim Regionalligisten FV Illertissen mit 3:1 (2:1) durch. Die Begegnung war wegen eines kurzen, aber heftigen Unwetters in Mittelschwaben nach 16 Spielminuten zwischenzeitlich unterbrochen.
Kevin Frisorger brachte die Fortuna mit einem Eigentor in der dritten Minute in Führung. Nach der Unterbrechung legte der Favorit durch Vincent Vermeij (26.) nach, der eine Hereingabe von Felix Klaus aus kurzer Distanz verwertete. Den Schlusspunkt für die Gäste setzte Christos Tzolis (90.+1).
Unglücksrabe Frisorger machte die Partie im Vöhlinstadion vor dem Seitenwechsel aber noch einmal spannend (40.), bis kurz vor dem Abpfiff. Illertissen schied letztlich auch im vierten Anlauf in der ersten Pokalrunde aus.
DFB-Pokal: Heidenheim ohne Probleme bei Fünftligist Rostock
Die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt siegte am Sonntag im Ostseestadion mit 8:0 (5:0) beim überforderten Oberligisten Rostocker FC und feierte sechs Tage vor dem Duell beim VfL Wolfsburg eine gelungene Generalprobe.
Torjäger Tim Kleindienst (12./15.), Adrian Beck (9.) und Lennard Maloney (18.) überrollten die Gastgeber vor 3000 Zuschauern mit ihren Treffern innerhalb von 18 Minuten, die Heidenheimer zeigten sich gegen den Landespokalsieger aus Mecklenburg-Vorpommern gnadenlos effektiv. Die Zugänge Marvin Pieringer (38./72.), Eren Dinkci (53.) und Stefan Schimmer (87.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe.
Im Vergleich zur Aufstiegsmannschaft waren Stürmer Pieringer und Mittelfeldspieler Dinkci die einzigen Neuen in Schmidts Startformation, beide fügten sich nahtlos in das Heidenheimer Spiel ein. Von Beginn an spielten die Gäste zielstrebig und schnell in die Spitze.
Die Rostocker zeigten bei ihrer Premiere im DFB-Pokal ab Mitte der ersten Hälfte etwas mehr Gegenwehr, der Bundesligist nahm Tempo aus seinem Spiel. Schmidts Team verwaltete und erhöhte den Vorsprung nach dem Seitenwechsel problemlos und fuhr den höchsten DFB-Pokal-Sieg seiner Vereinshistorie (zuvor 4:0 in Unterhaching 2017) ein.