30 Pflichtspiele ohne Niederlage, das Pokalfinale winkt: Bayer Leverkusen zieht dank eines Last-Minute-Siegs ins Halbfinale ein.
Xabi Alonso warf voller Ekstase zweimal die Faust in Richtung Tribüne, die Spieler rannten wie wild auf Matchwinner Jonathan Tah zu: Bayer Leverkusen hat im DFB-Pokal das Tor zum ersten Titel seit 1993 weit aufgestoßen und mächtig Selbstvertrauen für den Liga-Gipfel gegen Bayern München getankt. Im Duell der Überflieger besiegte das Team von Trainer Alonso den VfB Stuttgart nach zweimaligem Rückstand im Viertelfinale mit 3:2 (0:1), nur noch ein Sieg trennt die Werkself vom Endspiel in Berlin am 25. Mai.
"Es fühlt sich brutal gut an", sagte Tah, der in der 90. Minute per Kopf entscheidend getroffen hatte, in der ARD. "Wir haben schon das eine oder andere Tor in der letzten Minute gemacht. Wir haben auf jeden Fall dran geglaubt", ergänzte Teamkollege Robert Andrich angesichts der Last-Minute-Qualitäten, die Bayer auch in der Bundesliga zuletzt regelmäßig bewiesen hat. Andrich (50.) und Amine Adli (66.) hatten für Bayer, das auch im 30. Pflichtspiel in dieser Saison ungeschlagen blieb, zuvor zweimal ausgeglichen.
Der Werksklub folgt damit den beiden Zweitligisten Fortuna Düsseldorf und 1. FC Kaiserslautern und geht als großer Favorit ins Halbfinale. Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) kommt es in der BayArena zum nächsten vermeintlichen "Finalspiel" gegen die Bayern, die mit einem Sieg die Bundesliga-Tabellenspitze übernehmen könnten. Die Fans sangen euphorisch: "Zieh den Bayern die Lederhosen aus."
Anton (11.) und Chris Führich (58.) hatten die Stuttgarter zweimal in Führung gebracht. Der Überraschungs-Dritte der Liga verpasste damit die große Chance auf den vierten Pokalsieg (letztmals 1997).