Stuttgart rutscht immer tiefer in die Krise

SID
Der Underdog kämpft mit allen Mitteln. Fürths Marco Sailer (l.) gegen Stuttgarts Matthieu Delpierre
© Getty

Teamchef Markus Babbel droht nach dem blamablen Aus des VfB Stuttgart im Achtelfinale des DFB-Pokals die Entlassung.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Schwaben kassierten mit dem 0:1 (0:1) beim Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Serie und setzten ihre Talfahrt ungebremst fort.

Nicht einmal ein Jahr nach dem Amtsantritt des mit dem Einzug in die Champions League grandios gestarteten Trainer-Lehrlings könnte seine Zeit bei den Schwaben damit schon wieder vorbei sein.

Bernd Nehrig machte nach 32 Minuten den ersten Pflichtspiel-Sieg gegen Stuttgart seit 33 Jahren perfekt.

Kaum Chancen für den VfB

Die Gäste zeigten dabei eine weitgehend enttäuschende Leistung. Beim VfB war erneut kein Aufwärtstrend erkennbar. Trotz der Feldüberlegenheit blieben auf Seiten der Gäste Torchancen Mangelware.

VfB-Sportvorstand Horst Heldt hatte vor dem Spiel ultimativ einen Sieg gefordert und Babbel ("Ich bleibe Trainer, egal was in Stuttgart passiert") wartete im vermeintlichen Endspiel um seinen Posten gleich mit einer spektakulären Änderung gegenüber Startformation bei der 0:1-Niederlage bei Hannover 96 auf.

Hleb und Schieber auf der Bank

Superstar Alexander Hleb saß genauso wie Julian Schieber zunächst nur auf der Bank. Dafür liefen mit Pawel Pogrebnjak und Ciprian Marica wieder zwei Stürmer auf.

Nach vier Pflichtspiel-Niederlagen in Folge hatte der ganz in Schwarz gekleidete Babbel sein Team in einer 15-minütigen Ansprache auf totalen Kampf eingeschworen. Doch davon war wenig zu sehen.

Vor 11.800 Zuschauern im nicht ausverkauften Fürther Stadion baute der Bundesliga-14. in der ersten Hälfte vor allem über den starken Elson zwar ein regelrechtes Powerplay auf.

Keine Ideen beim VfB

Allerdings fehlten den Stuttgartern wie in den vergangenen Spielen einfach die Ideen und die letzte Durchschlagskraft. Zwei halbe Chancen von Pogrebnjak (3.) und Marica (22.) waren einfach zu wenig und so kam die Bestrafung auf dem Fuß.

Zum Entsetzen von Babbel führte der erste gefährliche Angriff der Gastgeber nach über einer halben Stunde zum 0:1. Nach einer Flanke von Leonhard Haas ließ Bernd Nehring noch VfB-Abwehrspieler Arthur Boka aussteigen und schob überlegt ein.

Das hilflose Babbel-Team wirkte danach völlig verunsichert, von einem Klassenunterschied war nichts mehr zu spüren. Stattdessen hatte Sami Allagui für die stark verteidigenden und bei Kontern immer gefährlichen Fürther die Chance zum 2:0, doch Matthieu Delpierre rettete vor der Linie (49.).

Doppelwechsel vom Babbel

Nach 59 Minuten brachte Babbel doch noch Hleb und Schieber, aber auch dieser Doppelwechsel beim hilflosen Team um den schwachen Kapitän Thomas Hitzlsperger brachte nicht mehr die Wende.

Dabei hatte Marica mit einem Pfostenschuss großes Pech (87.). Zwei Minuten später setzte der Rumäne den Ball freistehend neben das Tor, in der Nachspielzeit scheiterte Delpierre.

Buchwald übt Kritik

Vor dem Spiel hatte Weltmeister Guido Buchwald mit der offenen Kritik an der Führung des VfB Stuttgart für weiteren Wirbel gesorgt. "Es tut richtig weh, als Ehrenspielführer des Vereins dem VfB zuschauen zu müssen. Diese Mannschaft ist, wie sie sich präsentiert, keine Einheit", sagte Buchwald.

Nach dem Abgang von Nationalstürmer Mario Gomez zu Bayern München habe der Verein falsch investiert. Am Samstag spielt der VfB gegen den Rekordmeister, bis dahin wird es beim deutschen Meister von 2007 wohl turbulente Tage geben.

Bei Fürth verdienten sich Nehrig und Haas die Bestnoten. Auf Stuttgarter Seite wusste allenfals Delpierre zu gefallen.

Alles zum DFB-Pokal