EM 2024: Diese Spieler könnten bei der EURO den Durchbruch schaffen und sich für einen großen Wechsel empfehlen

Von Krishan Davis und Patrik Eisenacher
Euro 2024 breakout players GFX
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Große Turniere sind immer auch Karrieresprungbretter. Auch bei der bevorstehenden EM in Deutschland werden sich wieder Akteure ins Rampenlicht spielen, die den ganz großen Sprung eben noch nicht geschafft haben. Hier sind 24 potenzielle Breakout-Kandidaten.

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Die EM 2024 ab dem 14. Juni steht vor der Tür, die Kader der 24 teilnehmenden Nationen stehen fest. Beim zweitgrößten Fußballturnier der Welt nach der WM werden natürlich zahlreiche arrivierte Größen der Zunft am Start sein - aber jeder Kader mit meistens 26 Spielern hat auch für einige Überraschungen gesorgt. Und manche dieser Akteure sind auf dem Kontinent (noch) eher weniger bekannt.

Diese Spieler sehen die Europameisterschaft als Chance, sich einen Namen zu machen, ihre Karriere in Schwung zu bringen oder sich für einen Transfer zu einem Topklub zu empfehlen.

Hier sind die möglichen Breakout-Stars der EM 2024.

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Armando Broja (Albanien)

Nach einer enttäuschenden Leihe zum FC Fulham in der zweiten Saisonhälfte muss Armando Broja seine Karriere wieder ankurbeln. Mit guten Leistungen für Außenseiter Albanien in der "Todesgruppe" mit Kroatien, Italien und Spanien kann er genau das bewirken. Mit dem einen oder anderen Tor könnte sich der Mittelstürmer, der beim FC Chelsea einen bis 2028 datierten Vertrag hat, für größere Aufgaben empfehlen.

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Nicolas Seiwald (Österreich)

Der passsichere Mittelfeldspieler scheut keinen Zweikampf und ist unter Trainer Ralf Rangnick in der österreichischen Nationalmannschaft zu einer Schlüsselfigur geworden. Der 23-jährige Spieler von RB Leipzig musste sich auf Vereinsebene gedulden, nachdem er im vergangenen Sommer von Red Bull Salzburg gekommen war und wenig spielte. "Er ist ein außergewöhnlicher Spieler für sein Alter", sagte Rangnick über ihn.

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Johan Bakayoko (Belgien)

Belgien wird beim ersten großen Turnier nach den Rücktritten von Eden Hazard und Toby Alderweireld eine neue Ära einläuten. Johan Bakayoko von der PSV Eindhoven könnte dabei der Nachfolger des früheren Weltklasse-Flugelstürmers Hazard werden. Der 21-Jährige kämpft mit Jérémy Doku von Manchester City und Leandro Trossard von Arsenal um einen Platz in der Startelf und könnte in der nächsten Saison in der Premier League gegen seine beiden Landsleute spielen - denn auch der FC Liverpool soll ein Auge auf ihn geworfen haben.

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Josip Sutalo (Kroatien)

Mit Josip Sutalo und Josko Gvardiol, die beide aus der berühmten Akademie von Dinamo Zagreb hervorgegangen sind, verfügt Kroatien über ein Innenverteidiger-Duo mit Mega-Potenzial. Ersterer hatte trotz der Schwierigkeiten bei Ajax Amsterdam eine gute Saison. Der 24-Jährige könnte mit guten Auftritten bei der EM den Sprung in eine der fünf besten Ligen Europas schaffen.

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Ladislav Krejci (Tschechien)

Tschechiens Ladislav Krejci ist ein torgefährlicher Innenverteidiger und wird bei der Europameisterschaft für Aufsehen sorgen. Krejci, der auch im zentralen Mittelfeld spielen kann, hat in dieser Saison in allen Wettbewerben unglaubliche 18 Tore für Sparta Prag erzielt und ist mit seinem starken linken Fuß von unschätzbarem Wert für die Mannschaft. Der Vertrag des 25-Jährigen läuft 2025 aus, so dass er eine hervorragende Gelegenheit hat, sich ins Schaufenster zu stellen.

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Morten Hjulmand (Dänemark)

Morten Hjulmand gehört zu den zahlreichen Spielern, die in den letzten Jahren nach einem Wechsel zu Sporting CP ihren Ruf verbessern konnten. Er wurde aufgrund seiner beeindruckenden Leistungen in Portugal bereits mit einigen europäischen Spitzenklubs in Verbindung gebracht. Der 24-Jährige gab sein Debüt in der dänischen A-Nationalmannschaft erst im September 2023, doch scheint er eine immer wichtigere Rolle zu spielen. Ein starkes Turnier könnte der Auslöser für einen hochdotierten Transfer sein.

Adam Wharton
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Adam Wharton (England)

Gelegenheitszuschauer der Premier League waren wahrscheinlich schockiert, dass der 20-jährige Adam Wharton in den englischen Kader aufgenommen wurde. Aber jeder, der Crystal Palace unter dem früheren Frankfurter Trainer Oliver Glasner gesehen hat, weiß, dass er seinen Platz in der endgültigen 26er-Auswahl absolut verdient hat. Wharton ist ein intelligenter und passsicherer Spieler mit großem Potenzial, der Jude Bellingham und Kobbie Mainoo nacheinfeiern will. Während diese beiden bei zwei der größten europäischen Klubs glänzen, hat Wharton seine Arbeit bei Palace in aller Stille erledigt. Er ist bereit für die große Bühne - falls er seine Chance bekommt.

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Youssouf Fofana (Frankreich)

Die französische Nationalmannschaft ist gespickt mit großen Namen, die sich in Europa und weltweit bereits einen Namen gemacht haben. Aber Youssouf Fofana wartet mit seinen 25 Jahren wohl noch auf die Anerkennung, die er verdient. Der bullige Mittelfeldspieler ist bei der AS Monaco seit seinem Wechsel ins Fürstentum im Jahr 2020 eine feste Größe. Sein Vertrag bei der AS endet im Jahr 2025 - wenn er also in Deutschland eine gute EM spielt, könnte er die Ligue 1 in den nächsten Wochen verlassen. Das Problem: N'Golo Kanté, Adrien Rabiot, Eduardo Camavinga und Aurelien Tchouameni stehen in der Rangordnung vor ihm.

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Georges Mikautadze (Georgien)

Georges Mikautadze, der nach einer herausragenden Saison 2022/23 in der Ligue 2 vom FC Metz an Ajax Amsterdam verkauft wurde, kam schon im Januar wieder zurück nach Frankreich - nachdem er sich in den Niederlanden schwer getan hatte. Auf Anhieb überzeugte der Georgier wieder. Der Stürmer kommt mit der Ausbeute von acht Toren an den letzten sieben Spieltagen in der Ligue 1 im Rücken zur EM. Der 23-Jährige hofft, dass er von Spielern wie Napoli-Star Khvicha Kvaratskhelia unterstützt wird, um sein Potenzial voll auszuschöpfen.

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Maximilian Beier (Deutschland)

Maximilian Beier spielte eine starke Bundesligasaison für die TSG 1899 Hoffenheim. Auch dank der 16 Tore des 21-Jährigen qualifizierte sich die TSG für die Europa League. Im Testspiel vor der Heim-EM in Deutschland zeigte der Stürmer dann gegen die Ukraine (0:0), dass er auch im Nationaltrikot liefern kann. Mit seiner Schnelligkeit, Vielseitigkeit und Abschlussstärke ist er hinter Kai Havertz und Niclas Füllkrug Stürmer Nummer 3 - und Bundestrainer Julian Nagelsmann weiß, dass er Beier als Überraschung für den Gegner gegen Spielende einwechseln kann, um für Gefahr zu sorgen.

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Milos Kerkez (Ungarn)

Gelegenheitszuschauer der Premier League werden den Namen Milos Kerkez in dieser Saison schon einige Male gehört haben, weil er mit Bournemouth unter Andoni Iraola zunehmend beeindruckte. Im Verein spielt er als Linksverteidiger, für Ungarn etwas offensiver im Mittelfeld. Mit seinen erst 20 Jahren bringt er bereits alle Voraussetzungen mit, um als offensiver Außenverteidiger zu den Besten im Geschäft gehören zu können. Ungarn hat gute Chancen, sich in einer Gruppe mit Deutschland, der Schweiz und Schottland durchzusetzen. Kerkez wird darauf hoffen, dass er die Blicke auf sich zieht.

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Riccardo Calafiori (Italien)

Bolognas Qualifikation für die Champions League war in dieser Saison eine der großen Geschichten im europäischen Fußball. Riccardo Calafiori hatte mit seinen Leistungen großen Anteil an diesem Erfolg. Vor einem Jahr war der Linksverteidiger nach einer eher enttäuschenden Leihe aus Basel nach Italien zurückgekehrt. Trainer Thiago Motta machte aus dem 22-Jährigen einen Innenverteidiger, der sich in der Serie A prächtig entwickelte. Calafiori soll Motta in diesem Sommer zu Juventus Turin folgen. Zuvor will er bei der EM mit Italien seine Chance bekommen.

Jerdy Schouten
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Jerdy Schouten (Niederlande)

Trotz seiner begrenzten Erfahrung in der A-Nationalmannschaft wurde Jerdy Schouten von der PSV Eindhoven in den endgültigen Kader der niederländischen Nationalmannschaft berufen. Der groß gewachsene defensive Mittelfeldspieler kann das Spiel gut lesen und glänzt mit Balleroberungen, während er mit seinen Dribblings und Pässen das Spiel vorantreiben kann. Mit seinen 27 Jahren ist er so etwas wie ein Spätzünder - doch wenn er seine Chancen nutzen kann, könnte er sich für einen Wechsel in eine der europäischen Top-Ligen empfehlen.

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Sebastian Szymanski (Polen)

Sebastian Szymanski ist wahrscheinlich einer der besten Spieler in Europa in dieser Saison, von dem die breite Öffentlichkeit noch nie etwas gehört hat. Nach einer außergewöhnlichen Saison für Fenerbahce, in der er 13 Tore und 19 Assists beisteuerte, wartet bei der EM nun die Hammergruppe gegen Frankreich, die Niederlande und Österreich. Trotz seiner tollen Saison in der Türkei ist er nicht zwingend Stammspieler für Polen. Denn Piotr Zielinski von Neapel ist der kreative Kopf des Teams im Mittelfeld. Sollte Trainer Michal Probierz jedoch einen offensiveren Ansatz verfolgen wollen, sollte er Szymanski eine Chance geben.

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Goncalo Inacio (Portugal)

Portugal bringt immer wieder großartige Spieler hervor - und Goncalo Inacio wird ein wichtiger Bestandteil der neuesten Generation sein. Er kämpft mit Antonio Silva von Benfica und Altmeister Pepe (41) vom FC Porto um einen Platz in der Innenverteidigung an der Seite von Ruben Dias. Der 22-Jährige von Sporting hat jedoch alle Voraussetzungen, um diesen Kampf zu gewinnen. Inacio, der bereits mit dem FC Liverpool und Manchester United in Verbindung gebracht wurde, hofft, beim Turnier in Deutschland seine Chance zu bekommen.

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Ianis Hagi (Rumänien)

Ianis Hagi will bei der EURO 2024 endlich selbst Geschichte mit Rumänien schreiben und aus dem riesigen Schatten seines berühmten Vaters treten. Nach einer verletzungsgeplagten Zeit spielte er in dieser Saison auf Leihbasis bei Alaves in Spanien, ausgeliehen von den Glasgow Rangers. Damit der 25-jährige offensive Mittelfeldspieler wie Vater Gheorghe (u.a. Real, Barça, Galatasaray) bei einem europäischen Topklub unterkommt, braucht er eine starke EM. Das Potenzial hat er.

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Billy Gilmour (Schottland)

Eigentlich wollten wir hier über Lewis Ferguson schreiben, der mit Bologna in die Champions League eingezogen ist. Doch der Mittelfeldspieler fällt mit einem Bänderriss für die EM aus.

Die Wahl fällt somit auf den früheren Chelsea-Spieler Billy Gilmour, der zwar schon eine ganze Weile im Geschäft ist, aber in der letzten Saison so etwas wie seinen Durchbruch schaffte. Bei Brighton gehörte er in der Premier League zum Stammpersonal. Mit seiner Passsicherheit könnte er für Schottland unter Trainer Steve Clarke neben Scott McTominay zu einer Schlüsselfigur werden - und im Eröffnungsspiel Deutschland ärgern.

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Ivan Ilic (Serbien)

Trotz seines hohen Ansehens hat Ivan Ilic vom FC Turin noch keinen Stammplatz in der Nationalmannschaft Serbiens erobern können. Der 23-jährige Mittelfeldspieler hat hinter deutlich erfahreneren Spielern das Nachsehen. Doch es braucht vielleicht nur einen beeindruckenden Auftritt, um seinen Trainer Dragan Stojkovic umzustimmen und Dusan Tadic oder Sergej Milinkovic-Savic zu verdrängen.

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David Hancko (Slowakei)

Der Feyenoord-Verteidiger David Hancko, der bei der letzten Europameisterschaft nur sechs Minuten zum Einsatz kam, ist mittlerweile ein wichtiger Spieler für die Slowakei. Der 26-Jährige ist eigentlich Innenverteidiger, spielt aber in der Nationalmannschaft als Linksverteidiger. In der Qualifikation wurde er mit fünf Torbeteiligungen zu einer wichtigen Offensivwaffe und hofft, dass er diese Form auch beim Turnier beibehalten kann.

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Jaka Bijol (Slowenien)

Jan Oblak und Benjamin Sesko sind die Stars der aktuellen slowenischen Nationalmannschaft. Aber auch Udinese-Verteidiger Jaka Bijol ist ein wichtiger Bestandteil des Teams. Der ballsichere Innenverteidiger, der auch im Mittelfeld spielen kann, war in der beeindruckenden Qualifikation der Slowenen, die nur zweimal verloren, stets präsent. Er hofft, dass er in der Gruppenphase auf sich aufmerksam machen kann, indem er beispielsweise Harry Kane ausschaltet.

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Nico Williams (Spanien)

Flügelstürmer Nico Williams will nach einer starken Saison mit Athletic Bilbao, die im Pokalsieg gipfelte, nun auch in Deutschland bei der EM beeindrucken. Der trickreiche Williams ist mit seinem rasanten Tempo eine Gefahr auf Spaniens linkem Flügel: Acht Tore und 17 Assists gelangen dem 21-Jährigen in der Meisterschaft und Copa. Wenn er bei der Europameisterschaft beeindrucken kann, dürfte sich unter anderem der FC Barcelona um seine Ausstiegsklausel von 50 Millionen Euro bemühen. Auch Arsenal und der FC Chelsea sollen interessiert sein.

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Dan Ndoye (Schweiz)

Die prägenden Persönlichkeiten der Schweizer Nationalmannschaft sind seit Jahren die gleichen, Flügelspieler Dan Ndoye könnte beim Turnier in Deutschland aber für frischen Wind bei der "Nati" sorgen. Der 23-Jährige hat in der Serie A beim bemerkenswerten Höhenflug des FC Bologna bis in die Champions League mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Die taktische Strenge seines Trainers Murat Yakin könnte jedoch dazu führen, dass er sich auf der linken Außenverteidigerposition wiederfindet - und weniger offensiv agieren kann als im Verein. So oder so: Die DFB-Elf sollte den Namen Ndoye auf dem Zettel haben.

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Orkun Kökcü (Türkei)

Orkun Kökcü, der im Sommer 2023 von Feyenoord zu Benfica gewechselt war, ist trotz seiner ordentlichen Leistungen unzufrieden mit der Entwicklung und will sich bei der Europameisterschaft mit der Türkei bestmöglich ins Schaufenster stellen. Der kreative Mittelfeldspieler ist der Meinung, dass er für einen noch größeren Verein spielen sollte. Es gab bereits Gerüchte über ein mögliches Wiedersehen mit seinem ehemaligen Trainer Arne Slot, der jüngst als Nachfolger von Jürgen Klopp beim FC Liverpool anheuerte.

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Georgiy Sudakov (Ukraine)

Georgiy Sudakov, ein herausragendes Talent, steht schon seit einiger Zeit im Kader der ukrainischen A-Nationalmannschaft. Doch das kommende Turnier scheint der perfekte Moment für den 21-jährigen offensiven Mittelfeldspieler zu sein, um sich zu beweisen. Sudakov ist der Star in der dominanten Mannschaft von Shakhtar Donetsk und hat mit seinen Leistungen und 16 Toren in dieser Saison offenbar das Interesse von Arsenal und Chelsea geweckt. Shakhtar-Boss Sergey Palkin hat bereits erklärt, dass sein Spieler in diesem Sommer "definitiv zu einem Top-Klub wechseln" werde.