"Bei uns lösen einige der UEFA-Partner Fassungslosigkeit aus": Umstrittene EM-Sponsoren sorgen für Diskussionen

SID
28. Juni 202411:33
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China und Katar sind bei der EM allgegenwärtig - doch die umstrittenen UEFA-Partnerschaften sorgen für Diskussionen.

Der Visit-Qatar-Einspieler flimmert vor etlichen Partien über die TV-Bildschirme, die Werbung umstrittener chinesischer Top-Sponsoren prangt dazu an unzähligen Stellen in den EM-Arenen. Was bei deutschen Fans teils "Fassungslosigkeit" auslöst, ist für die Europäische Fußball-Union (UEFA) ein lukratives Geschäft. Eines, das Beobachtern zufolge jedoch Fragen zur Glaubwürdigkeit und den Zielen dieser EM aufwirft.

Autokratische Regime sind jedenfalls allgegenwärtig beim deutschen "Sommermärchen 2.0". Fünf von 13 weltweiten Sponsoren kommen aus China, dazu einer aus Katar, dem viel kritisierten Gastgeber der vergangenen WM. Es sind auch Unternehmen, die sich seit Jahren aufgrund von möglichen Verbindungen zu Zwangsarbeit, der Unterdrückung chinesischer Uiguren oder für den fehlenden Schutz Minderjähriger rechtfertigen müssen. Ein Problem?

Erst 2022 schloss die UEFA mit der EU-Kommission eine Vereinbarung, "um den europäischen Fußball als Kraft für positive Veränderungen zu nutzen", wie es hieß. Das Interesse, "möglichst wirtschaftlich profitabel" aus der EM herauszugehen, sei für die aber UEFA "wichtiger als dargestellte politische oder soziale Zielsetzungen", sagt Ökonom Christoph Breuer von der Deutschen Sporthochschule in Köln.

Da wären etwa das Bezahlsystem Alipay und die Online-Plattform AliExpress. Beide gehören zu Alibaba, einem chinesischen Multimilliarden-Konzern, der einem Bericht der US-Forschungsgruppe IPVM aus dem Jahr 2020 zufolge eine Software zur Gesichtserkennung entwickelt hat. Im Fokus: Die Minderheit der Uiguren, die laut Menschenrechtlern zu Hunderttausenden in Arbeitslagern interniert sein sollen. Alibaba wies die Vorwürfe zurück.

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