"Ich bin ehrlich": Wout Weghorst hatte wegen Vorgeschichte um Felix Zwayer und Jude Bellingham kein gutes Gefühl vor EM-Halbfinale

SID
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© getty

Stürmer Wout Weghorst schied mit der Nationalmannschaft der Niederlande bei der Europameisterschaft in Deutschland im Halbfinale aus. Gegen England setzte es kurz vor Schluss eine 1:2-Niederlage. Der Elfmeter, den die Three Lions zum zwischenzeitlichen 1:1 zugesprochen bekamen, regt Weghorst immer noch auf - auch aufgrund einer besonderen Vorgeschichte.

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Nach dem frühen 1:0-Führungstreffer durch Xavi Simons in der siebten Spielminute kam England durch jenen Strafstoß zum Ausgleich durch Harry Kane. Schiedsrichter Felix Zwayer ahndete dabei ein Foulspiel von Oranje-Spieler Denzel Dumfries an Kane - allerdings erst nach Ansicht der Bilder auf Intervention des Videoschiedsrichters. Dumfries hatte Kane vermutlich mit der offenen Sohle erwischt.

Gegenüber dem kicker sagte Weghorst dazu: "England hatte nicht viele gute Spiele, hat aber eine enorme Qualität. In der ersten Hälfte waren Sie besser, dennoch war der Elfmeter in meinen Augen ein Witz. Ich bin ehrlich: Ich hatte durch die Geschichte mit Felix Zwayer und Jude Bellingham, die vor dem Spiel wieder aufkam, schon kein gutes Gefühl."

Damit spielte Weghorst auf einen Vorfall aus dem Dezember 2021 im Anschluss an das Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München (2:3) an. Zwayer hatte dem FCB damals einen Elfmeter zugesprochen, den der Ex-Dortmunder Bellingham scharf kritisierte. Der Engländer sagte: "Sie können sich viele andere Entscheidungen in diesem Spiel anschauen. Was erwarten Sie, wenn Sie einem Schiedsrichter, der schon einmal in Spielmanipulationen verwickelt war, das größte Spiel in Deutschland übertragen?"

Bellingham meinte damit den Fußball-Wettskandal aus dem Jahr 2005. Zwayer gehörte zu den Berliner Schiedsrichtern, die mit ihren Aussagen den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer zu Fall brachten.

Anschließend wurde auch Zwayer für sechs Monate gesperrt, weil er die ihm bekannten Spielmanipulationen von Hoyzer erst nicht meldete und vor einem Spiel des Wuppertaler SV gegen Werder Bremen II 300 Euro von Hoyzer annahm, um als Linienrichter dabei zu helfen, kritische Situationen für Wuppertal zu vermeiden. Allerdings wurde das Urteil gegen Zwayer damals nicht vom DFB veröffentlicht, es wurde erst 2014 öffentlich bekannt.

Im EM-Halbfinale standen Bellingham und Zwayer erstmals wieder zusammen auf dem Platz. Weghorst führte weiter aus: "Auf dem Platz hatte ich dann zwar nicht den Eindruck, dass dies irgendeine Rolle gespielt hat. Trotzdem war es für mich kein Strafstoß, fertig. Am Ende waren wir besser im Spiel, hatten es im Griff, ich sah uns in der Verlängerung im Vorteil. Und dann fiel das Tor."

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