Reportage: So funktioniert das Castrol EDGE Ranking!
Defensives Mittelfeld: Javi Martinez (Castrol EDGE Ranking: 213)
Der vielleicht beste Spanier in der Primera Division, der nicht beim FC Barcelona oder bei Real Madrid spielt. "Er ist die perfekte Mischung aus Kraft und Technik", sagt Moar. Bemerkenswert bei Martinez ist vor allem die Vielseitigkeit. Als gelernter Sechser wird er fast die gesamte Saison über in der Innenverteidigung eingesetzt - und das mit Erfolg, wie die Castrol EDGE Leistungsanalyse beweist: Der 23-Jährige geht in extrem viele Zweikämpfe (216) und duelliert sich fast doppelt so oft wie Nebenmann Amorebieta (118), wobei vor allem seine Quote an gewonnenen Kopfballduellen auffällt (72 Prozent).
Interessant: Als Defensivspieler wird er häufiger gefoult (46), als er selbst foult (40) - was jedoch nicht verhindern konnte, dass er in dieser Saison bereits zweimal des Platzes verwiesen wurde. "Daran sieht man, dass er als Innenverteidiger nicht so erfahren ist. Er muss lernen, dass er in der Abwehr nicht so aggressiv zu Werke gehen kann wie im Mittelfeld", sagt Moar, der Martinez auf vorgezogener Position für wesentlich wertvoller erachtet: "Ich weiß, dass sich Real-Trainer Mourinho in ihn als Sechser verliebt hat, nicht als Fünfer."
Ein Grund: Martinez erzielte in den letzten 7 Liga-Spielen zwar 3 Tore (alle mit dem Kopf), doch aus dem defensiven Mittelfeld könnte er noch häufiger zum Abschluss kommen. Selbst aus dem Abwehrzentrum heraus leitete er mit seinen Pässen 8 Großchancen ein - nur der wesentlich offensiver agierende Real-Rechtsverteidiger Sergio Ramos (12) kommt von den Topverteidigern auf einen besseren Wert.
Leistungen, die ihn zu einem der begehrtesten Spieler Europas machen. Real und Barca sowie Inter Mailand und fast die gesamte Premier-League-Elite (ManUnited, ManCity, Liverpool) sollen bereit sein, eine Ablöse von rund 30 Millionen Euro zu zahlen. Martinez' Kommentar: "Ich kann nicht glauben, dass jemand so viel Geld für mich ausgeben will. Ich bin es doch gar nicht wert."
Offensives Mittelfeld: Ander Herrera (Castrol EDGE Ranking: 369)
Die Kritiker bemängeln seine fehlende Antrittsschnelligkeit, seine nicht vorhandenen Muskeln oder seine Unbeständigkeit - für Moar hingegen gehört Ander zu jenen Fußballern, die das Besondere verkörpern. Mehr noch: Ander wäre einer der Kandidaten, um die Ära von Xavi fortzuführen. "Wir Spanier haben einen neuen Fußballer erfunden: Sie sehen aus wie Milchbubis und sind eigentlich zu schwach für Zweikämpfe, dennoch erobern sie sich jeden Ball. Sie gleichen die körperlichen Nachteile damit aus, dass sie im Kopf schneller sind als andere", sagt Moar. "Ander ist der nächste Beweis dafür, dass man kein Robocop sein muss."
Ander ist vielmehr ein klassischer Spielgestalter. "Ihm ist der Pass wichtiger als das Tor", sagt Moar - was die Erklärung dafür ist, warum für Ander nur ein Treffer und insgesamt 17 Torschüsse notiert werden, dafür aber 7 Assists. Bei Athletic legt in dieser Saison kein anderer Spieler so viele Tore auf.
Eine Bilanz, die jedoch nicht einhergeht mit einem unumstrittenen Stammplatz für Ander. Angesichts der Konkurrenz (Gaizka Torquero, Inigo Perez, Markel Susaeta, David Lopez) findet sich der 22-Jährige je nach taktischer Ausrichtung vereinzelt auf der Bank wieder, was auch als erzieherische Maßnahme für den zweitteuersten Einkauf der Klubgeschichte (7,5 Millionen Euro an Saragossa) verstanden werden kann.
Tor und Abwehr: Talentierte Nobodys