Athletic Bilbao: Vorsicht vor dem Anti-Robocop

Von Haruka Gruber
Bilbaos Stars. Oben: Aurtenetxe (3.v.l.), Javi (4.v.l.), Iraizoz (r.). Unten: Iraola (2.v.l.), Ander (4.v.l.)
© Imago
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Reportage: So funktioniert das Castrol EDGE Ranking!

Sturm: Fernando Llorente (Castrol EDGE Ranking: 62)

Ein Muster an Beständigkeit: In den vergangenen vier Saisons steigerte er kontinuierlich seine Torausbeute (11, 13, 14, 18) und liegt in diesem Jahr bereits bei 14 Treffern. Parallel verbesserte er sich in allen anderen Aspekten, die einen Stürmer ausmachen. Früher noch ein technisch limitierter Schlacks, der nicht viel mehr konnte außer mit dem Kopf zu treffen oder abzustauben, weiß er mittlerweile auch als Kombinationsspieler zu gefallen - auch wenn die Statistiken dies nicht vermuten lassen.

Er gab in dieser Saison erst eine Vorlage, gewann durchwachsene 33 Prozent der Zweikämpfe und gestaltete nur 20 Prozent der Dribblings erfolgreich. "Trotzdem ist Bilbao ohne Llorente nur die Hälfte wert. Er ist technisch besser, als viele glauben", sagt Moar.

Hauptmerkmale bleiben jedoch seine Tore: Wettbewerbs-übergreifend traf er in 39 Spielen 23 Mal, seit Jahresbeginn sind es in 19 Spielen sogar 14 Mal. Bei allen Stürmern in der Primera Divison mit zehn Toren oder mehr ist er der dritteffektivste beim Abschluss (29,8 Prozent), hinter Reals Gonzalo Higuain (40,5 Prozent) und Barcas Lionel Messi (30,7 Prozent).

Die Konsequenz: Neben Barca sollen besonders die englischen Klubs (Tottenham, Liverpool, Chelsea) um ihn werben.

Sturm: Iker Muniain (Castrol EDGE Ranking: 414)

Wegen seines Aussehens hört er auf den Spitznamen "Bart Simpson", wegen seines Talents hängt an ihm aber auch der Beiname "Der spanische Lionel Messi". Muniain ist der jüngste Debütant Bilbaos, er ist der jüngste Torschütze Bilbaos und er ist der überhaupt jüngste Torschütze der Primera-Division-Geschichte. Für das letzte Testspiel gegen Venezuela wurde er und nicht Barcelonas Pedro in die spanische Nationalmannschaft berufen.

All das machen aus dem 19-Jährigen ein Wunderkind, der Moar in Begeisterung versetzt: "Er ist der Knaller. Er ist verrrückt und macht mit seinen Tricks jeden Gegenspieler verrückt. Niemand weiß ihn zu stoppen, wenn er von links nach innen zieht und in die Schnittstelle geht. Und er macht die wichtigen Tore." Wie in der Europa-League-Zwischenrunde gegen Lokotive Moskau, als ihm in Hin- und Rückspiel jeweils das entscheidende Tor gelang. Oder wie beim Achtelfinal-Hinspiel bei Manchester United.

In der Liga hingegen geht ihm diese Effektivität ab. Bis zum Gijon-Spiel blieb er 14 Partien in Serie ohne eine Torbeteiligung. Insgesamt zeigt er sich in der Europa League (6 Scorer-Punkte in 11 Spielen) und im Pokal (4 Scorer-Punkte in 8 Spielen) wesentlich gefährlicher als in der Primera Division (5 Scorer-Punkte in 28 Spielen). Auffällig seine schwache Chancenverwertung (8 Prozent).

"Von Messi ist Muniain noch 100 Jahre entfernt", sagt Moar. "Aber er ist genauso frech. Solche Spieler machen den Fußball zu einem Spektakel."

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