Lucas Alario (29.), Kai Havertz per Foulelfmeter (57.) und eine im Gegensatz zu den beiden Torfestivals gegen Borussia Dortmund (4:3) und Union Berlin (3:2) zumindest verbesserte Defensivleistung bescherten der Werkself vor 26.839 Zuschauern eine ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag im Estadio do Dragao.
Dort ist sicher mit deutlich mehr Gegenwehr des 28-maligen portugiesischen Meisters zu rechnen, der vor allem dank des wichtigen Auswärtstores von Luis Diaz (73.) weiter auf ein Weiterkommen hoffen darf.
"Natürlich tut es weh, Porto hat gute Freistoßschützen. Es wäre wichtig gewesen, im Europapokal zu Hause zu Null zu spielen, aber wir haben auch alle Möglichkeiten, in Porto zu treffen", sagte Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes bei RTL: "Wichtig ist, dass wir gewonnen haben. Jetzt muss uns Porto erst einmal schlagen."
Nachdem Portos Moussa Marega am vergangenen Wochenende in der portugiesischen Liga rassistisch beleidigt worden war, hatte Bayer am Donnerstagmorgen mit einem Video der gesamten Mannschaft ein starkes Zeichen gegen Rassismus gesetzt. Auch auf dem Platz gelangen den Rheinländern nach 15-minütiger Abtastphase erste Ausrufezeichen.
Leverkusen übernimmt das Kommando
Die Werkself, die mit der ältesten Startelf ihrer Europa-League-Geschichte angetreten war, übernahm nach ausgeglichener Anfangsphase klar das Kommando und drängte den Zweiten der portugiesischen Liga tief in die eigene Hälfte. Havertz (17.) traf nach klugem Rückpass von Kevin Volland freistehend nur die Latte, den Nachschuss von Kerem Demirbay klärte Alex Telles für seinen geschlagenen Schlussmann knapp vor der Linie.
Nach einer weiteren vergebenen Großchance von Nadiem Amiri (24.) gelang Alario der überfällige Führungstreffer. In der Folge nahmen die Gastgeber etwas das Tempo raus und spielten trotz deutlichen Ballbesitzvorteilen nicht mehr so zielstrebig nach vorne.
Die hauptsächlich auf Konter lauernden Gäste blieben dennoch weitestgehend harmlos, lediglich Matheus Uribe (43.) zwang Lukas Hradecky aus der Distanz zu einer guten Parade. Nach dem Wechsel hatten die Portugiesen zunächst mehr Spielanteile, doch Wilson Manafa hielt Volland beim ersten Angriff von Bayer in Halbzeit zwei elfmeterwürdig.
Havertz trifft im zweiten Versuch
Havertz scheiterte zunächst an Agustin Marchesin. Doch nach Überprüfung des erstmals in der Europa League eingesetzten Videoassistenten musste der Strafstoß wiederholt werden, weil der Keeper die Linie zu früh verlassen hatte. Im zweiten Anlauf verlud Havertz den Schlussmann ganz cool.
Nun erhöhten die Gäste das Risiko, doch Leverkusen blieb über Konter die gefährlichere Mannschaft. Amiri (60.), Demirbay (69.) und Havertz (71.) zielten aber jeweils zu ungenau. Luis Diaz konnte aus dem Nichts per Kopf nach einem Freistoß aus dem Halbfeld verkürzen.