Nicht einmal Kylian Mbappé, Karim Benzema, Robert Lewandowski und Erling Haaland können ihm aktuell das Wasser reichen: Marcus Rashford. Dabei wurde der derzeit formstärkste Stürmer der Welt in seiner jungen Karriere schon mehrfach abgeschrieben. Doch seit seiner Rückkehr von der WM in Katar ist alles anders - so auch bei seinem Klub Manchester United.
Der Fehlschuss im Elfmeterschießen des EM-Finals 2021, ein daraus resultierender Shitstorm und eine mal wieder völlig verkorkste Spielzeit (2021/22) - lange hatte es gar nicht danach ausgesehen, dass Rashford ein Flugticket für die Weltmeisterschaft im Winter erhalten wird. Dank einer soliden Hinrunde mit elf Scorerpunkten in 19 Pflichtspielen trat der englische Nationalspieler die Reise, die der Startschuss seiner Leistungsexplosion werden sollte, aber gerade noch so an.
Obwohl der 25-Jährige nur einmal nicht von Beginn an auf der Bank saß, überzeugte Rashford mit drei Toren. Bei seinem einzigen Startelfeinsatz im letzten Gruppenspiel beim 3:0 gegen Wales hielt ihn auch ein persönlicher Schicksalsschlag nicht davon ab, einen Doppelpack zu erzielen. In den folgenden beiden Spielen beorderte ihn Gareth Southgate zurück auf die Bank und wechselte Rashford sowohl im Achtelfinale als auch beim Ausscheiden gegen Frankreich im Viertelfinale zum Unverständnis vieler Fans jeweils erst spät ein.
Rashford kehrte dennoch mit breiter Brust zurück nach Manchester - und diese wird aktuell von Woche zu Woche noch breiter. Seit der Rückkehr aus Katar gesellten sich zu seinen zuvor acht Saisontreffern weitere 16 (!) in 17 Pflichtspielen hinzu. Mehr als jeder andere Spieler in Europas Top-5-Ligen. In nur einem von zehn Ligaspielen war er nicht erfolgreich. Nur der derzeit so gefeierte Victor Osimhen von der SSC Neapel kann mit zehn Toren in wettbewerbsübergreifend zehn Spielen bei dieser Trefferquote mithalten. Rashfords Vorteil gegenüber beinahe allen Weltklasse-Angreifern: Er kann sowohl links, rechts als auch zentral im Sturm spielen.
Doch damit nicht genug von den herausragenden Statistiken. Nach seinem Doppelpack beim 3:0 gegen Leicester City am vergangenen Sonntag steht der 25-Jährige allein bei 17 Treffern im Old Trafford, weshalb er in Manchester längst zum Publikumsliebling aufgestiegen ist. Seit Wayne Rooney (19 Tore) in der Saison 2011/12 traf keiner mehr häufiger im "Theatre of Dreams" - und Rashford bleiben noch ein paar Monate, diese Marke auch noch zu knacken. Mit insgesamt 24 Saisontoren hat er immerhin schon seinen Karriere-Bestwert von zuvor 22 überflügelt. Entsprechend zuversichtlich sind die Anhänger der Red Devils, dass es am Donnerstag auch mit dem Weiterkommen gegen den FC Barcelona in der Europa League (21 Uhr im Liveticker) klappt. Schon beim 2:2 im Camp Nou hatte er mit einem Tor und einem Assist geglänzt.