"Kein Fisch, kein Fleisch"

Mats Hummels spielte gegen Ex-Coach Klopp und Liverpool eine starke Partie
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Borussia Dortmund hat bei der Rückkehr von Jürgen Klopp 1:1 gegen den FC Liverpool gespielt. Im Anschluss an die Partie stand BVB-Kapitän Mats Hummels den Medienvertretern Rede und Antwort. Hummels über Jammern auf hohem Niveau, den Hype um Klopp und seine verlorene Stimme.

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Frage: Herr Hummels, 1:1 zu Hause im Hinspiel gegen den FC Liverpool. Wie fällt Ihr Fazit der Partie aus?

Mats Hummels: Es ist ein gerechtes Ergebnis, da wir nicht einmal nah an das Maximum unserer Leistung gekommen sind. Wir haben momentan eine Phase, in der wir uns etwas schwerer damit tun, ein Spiel von Anfang an zu dominieren und Chancen heraus zu spielen. Es fehlt ein bisschen die Form, gerade in der Offensive beim Spiel nach vorne. Da müssen wir uns auf jeden Fall verbessern. Das ist Jammern auf hohem Niveau, wenn man aber weiß, was wir leisten können, haben wir derzeit noch Potential nach oben.

Frage: Dortmund hatte die Begegnung zunächst einigermaßen im Griff. Nach dem Gegentreffer zum 0:1 kam Liverpool aber auf.

Hummels: Wir hatten bis dato das Spiel halbwegs unter Kontrolle und zwei, drei Situationen, in den wir hätten treffen können - vielleicht sogar müssen. Da haben wir den letzten Pass nicht angebracht oder zu ungenau geschossen. Alles in allem haben wir aus vielen Situationen, in denen wir noch in der Hinrunde mehrere Großchancen kreiert hätten, zu wenig gemacht. Da müssen wir ansetzen.

Frage: Kurz nach der Pause haben Sie zum 1:1 eingeköpft. Die Situation aus Ihrer Sicht?

Hummels: Ganz klassisch: die Flanke kam, das Timing hat gepasst, mein Gegenspieler war einen Kopf kleiner als ich und dann musste ich ihn aus der Distanz eigentlich nur noch aufs Tor bringen.

Frage: Liverpool hat darauf direkt eine Antwort gefunden und in kurzer Abfolge mehrere gute Gelegenheiten gehabt. Hat das den BVB etwas ausgebremst?

Hummels: Es stimmt, nach dem 1:1 hatte Liverpool eine dreiminütige Drangphase. Das hat leider verhindert, dass wir das Momentum auf unsere Seite ziehen konnten. Danach aber hatten wir sie komplett unter Kontrolle, haben am gegnerischen Sechzehner allerdings zu wenig hochkarätige Abschlüsse herausgespielt.

Frage: In dieser Phase hat Roman Weidenfeller die Borussia mit starken Paraden im Spiel gehalten. Was sagen Sie zu seiner Leistung?

Hummels: Er hat sehr gut gehalten, besonders nach der Pause. Im Eins-gegen-eins ist er weltklasse, den Schuss von Coutinho hat er überragend gehalten. Roman hat wirklich eine sehr, sehr starke Leistung abgeliefert.

Frage: Wie schwierig war es grundsätzlich, erstmals gegen das typische Pressing-System einer Mannschaft von Jürgen Klopp zu spielen?

Hummels: Es ist die Frage, wie man das definiert. War es ein 4-3-3 oder doch der Tannenbaum, den wir früher auch gerne gespielt haben? Das ist immer auch Auslegungssache der Spieler auf dem Platz, aber sie haben es mit Leben gefüllt. Liverpool war defensiv sehr engagiert und aggressiv. Trotzdem sind wir eigentlich ziemlich oft hinter die Sechser gekommen, haben daraus aber zu wenig gemacht. Das war der Knackpunkt: wir sind dorthin gekommen, wo wir wollten, haben aus diesen Situationen aber viel zu wenige Abschlüsse kreiert.

Frage: Wie beurteilen Sie nun die Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag an der Anfield Road?

Hummels: Irgendwie kein Fisch, kein Fleisch. Es ist okay und noch alles drin. Ein 2:2 wäre uns beispielsweise durchaus zuzutrauen. Nichtsdestotrotz hat Liverpool gezeigt, dass sie Qualität haben und es für uns nicht einfach werden wird. Ich denke, dass wir aber trotzdem eine sehr gute Chance aufs Weiterkommen haben, da auch wir unsere Qualitäten kennen. Wenn wir die dann ein bisschen besser auf den Platz bringen, werden wir auch ins Halbfinale einziehen.

Frage: Rund um Klopp herrschte ein unglaublicher Hype. Wie haben Sie ihn wahrgenommen?

Hummels: Ich habe ihn nur ganz kurz nach dem Spiel gesehen. Es ist dann einfach auch nur ein Fußballspiel, da haben wir andere Aufgaben. Es ist natürlich etwas seltsam, ihn in unserem und seinem Stadion gegen uns zu sehen. Das war schön und positiv, es hatte aber keine großen Auswirkungen auf irgendetwas.

Frage: Am Sonntag steht gleich die nächste wichtige Partie ins Haus, das Revierderby auf Schalke.

Hummels: Darum kümmern wir uns ab Freitag. Das Derby ist momentan noch weit weg, für die Fans natürlich nicht ganz. Ich habe keine Ahnung, wie Schalke es angehen wird. Wir lassen uns einfach darauf ein und wollen unser Spiel spielen. Wir wollen in der Liga weiter hinterher hecheln und sofern es uns möglich ist, den Kampf mindestens bis zum 33. Spieltag offen halten.

Frage: Sie sprechen mit heiserer Stimme, haben Sie die während des Spiels verloren?

Hummels: Nein, ich bin leider seit ein paar Tagen etwas krank. Es ist eine Erkältung, ohne Fieber oder auffällige Blutwerte. Meine Stimme ist seit Dienstag allerdings verschollen.

Frage: Was heißt das für Ihre Einsatzchancen beim Derby?

Hummels: Wenn's heute ging, geht's am Sonntag auch. (lacht)

Mats Hummels im Steckbrief

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