Vor 52.412 Zuschauern in der Veltins-Arena ging die Borussia nach einer Viertelstunde durch Jonas Hofmann in Führung. Für den Ex-Dortmunder war es das erste Pflichtspieltor für Gladbach im 24. Spiel.
Zehn Minuten später erzielte Guido Burgstaller den Ausgleich für S04. Für den Österreicher war es im elften Pflichtspiel bereits das vierte Tor für Schalke.
Schalke ist somit seit sechs Pflichtspielen ohne Sieg (vier Remis, zwei Niederlagen) - die längste Serie unter Markus Weinzierl.
Damit bleibt es bei Dieter Heckings "Schalke-Fluch". Gladbachs Trainer hat mit Hannover, Nürnberg und Wolfsburg kein einziges Pflichtspiel auf Schalke gewonnen (zwei Remis, elf Niederlagen).
Die Reaktionen:
Markus Weinzierl (Trainer Schalke 04): "Wir sind leider nach einem Fehler in Rückstand gerateh, sind aber gut zurückgekommen. Wir waren in der zweiten Halbzeit dem Sieg näher als Gladbach, aber leider haben wir die Chancen liegen lassen uns uns nicht belohnt. Aber auf dieser Leistung der Mannschaft kann man aufbauen. Wir müssen im Rückspiel ja auch nicht unbedingt 1:0 gewinnen, denn ein 2:2 würde uns ja auch reichen."
Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Das Ergebnis lässt beiden Mannschaften die Chance auf das Viertelfinale. Es ist schade, dass wir nach dem 1:0 unsere Chance auf ein 2:0 nicht genutzt haben, aber auch wenn wir eine gute Mannschaft sind, konnte man ja nicht erwarten, dass wir Schalke gleich aus seinem Stadion schießen. Das Rückspiel wird wieder eng, und ich weiß nicht, ob man uns dabei unbedingt als Favorit ansehen muss."
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Der Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Weinzierl ändert sein Team gegenüber dem 2:4 in Gladbach in der Bundesliga auf zwei Positionen. Für Badstuber und Bentaleb (beide Bank) spielen Kolasinac und Geis.
Bei Gladbach gibt nach Samstag drei Änderungen: Für den gesperrten Kramer sowie den verletzten Christensen und Herrmann (Bank) spielen Strobl, Kolodziejczak und Hofmann. Kolodziejczak feiert sein Startelfdebüt. Die Borussia spielt erstmals unter Hecking mit dieser Viererkette.
15., 0:1, Hofmann: Stindl spielt aus halblinker Position den flachen Pass in die Schnittstelle der Schalker Abwehr. Hofmann startet halbrechts zwischen Nastasic und Kehrer, geht in den Strafraum und schiebt das Leder durch die Beine von Fährmann.
25., 1:1, Burgstaller: Die Gladbacher kontern über Raffael, der an der Mittellinie von Höwedes gefoult wird und auf den Ball fliegt. Alles wartet auf den Pfiff, doch der bleibt aus. Goretzka schnappt sich die Kugel, treibt sie durch die gegnerische Hälfte und spielt zu Burgstaller. Der Österreicher nimmt das Leder mit, zieht von der Strafraumkante aus rechter Position ab und trifft platziert flach ins linke Eck.
29.: Wieder schneller Gegenangriff der Borussia. Plötzlich taucht Hofmann rechts im Strafraum der Schalker auf, scheitert aber aus spitzem Winkel am herauseilenden Fährmann. Großchance!
37.: Stindl kommt aus halbrechter Position von der Strafraumkante völlig frei zum Schuss, trifft den Ball aber nicht optimal, sodass dieser zu flach auf das rechte Eck kommt. Fährmann schnappt sich die Kugel im Nachfassen.
44.: Geis versucht es mit einem direkten Freistoß aus zentraler Position aus 28 Metern. Der Ball kommt auf das linke Eck, Sommer kommt gerade noch mit den Fingerspitzen heran und lenkt die Kugel am Pfosten vorbei.
61.: Geis flankt einen Eckball von der rechten Seite in Richtung kurzes Fünfereck. Dort läuft Höwedes frei ein, köpft die Kugel aber deutlich am Kasten vorbei.
64.: Johnson nutzt ein Missverständnis zwischen Kehrer, der ins Laufduell mit dem US-Amerikaner geht. Fährmann kommt aus dem Kasten, Johnson legt die Kugel an beiden vorbei. Im Strafraum steht aber Nastasic, der mit einem weiten Schlag klärt.
74.: Choupo-Moting geht über links in den Strafraum und zieht aus spitzem Winkel ab. Sommer wehrt die Kugel im kurzen Eck ab. Nach dem fälligen Eckball ist es wieder Choupo-Moting, der zum Kopfball kommt, die Kugel aber gut einen Meter am langen Pfosten vorbei setzt.
76.: Burgstaller zieht mit links aus 17 Metern ab. Vestergaard fälscht die Kugel unglücklich ab, sodass sie im hohen Bogen an die Latte segelt. Der Abpraller landet bei Caligiuri, dessen Nachschuss aus sechs Metern aus der Drehung vom gut reagierenden Sommer geklärt wird.
87.: Kolasinac steckt die Kugel auf der linken Seite in den Strafraum zu Choupo-Moting, der aus zwölf Metern aus linker Position abzieht. Sommer lässt die Kugel nach vorne abprallen, doch kein Schalker ist für den Nachschuss zur Stelle.
Fazit: Rassige Partie über 90 Minuten mit einem klaren Chancenplus für Schalke. Mentalität und Willen bei S04 waren stark, Gladbach baute im zweiten Durchgang ab und konnte froh sein, nicht verloren zu haben.
Der Star des Spiels: Leon Goretzka. Besonders im ersten Durchgang auffälligster Spieler auf dem Feld und nach 45 Minuten an sieben der zwölf Schalker Torschüsse beteiligt (fünf eigene Torschüsse, zwei Vorlagen). Spielte auch den tollen Pass vor dem 1:1. Stark bei Gladbach: Sommer.
Der Flop des Spiels: Benjamin Stambouli. Fand nie in einen richtigen Spielrhythmus und bewies kein gutes Timing in den direkten Duellen, so dass er häufig zu spät kam. Dazu nicht besonders passsicher. Weinzierl nahm ihn nach 55 Minuten ohne einen einzigen gewonnenen Zweikampf vom Feld.
Der Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande). Zog von Beginn an eine rigorose Linie durch und hatte bereits nach 14 Minuten drei Gelbe Karten gezückt - allesamt richtig. Schalke hatte Glück, dass das Gestocher um den Ball gegen Raffael vor Schalkes Ausgleichstreffer nicht abgepfiffen wurde. Beim Duell zwischen Kehrer und Johnson kurz nach der Pause gab es zwar einen Kontakt, für einen Elfmeter reichte dieser aber nicht aus.
Das fiel auf:
- Erstmals seit Oktober 2016 und dem 1:0 in Krasnodar lässt Weinzierl wieder eine Viererkette auflaufen. Kehrer spielt Rechtsverteidiger, Höwedes verteidigt mit Nastasic innen. Caligiuri läuft im linken Mittelfeld auf, Goretzka gibt eine Art zweiten Stürmer. Gegen den Ball ein klares 4-4-2 bei Schalke.
- Auch wenn die Hausherren bereits nach 30 Minuten so viele Torschüsse abgaben wie im gesamten Spiel in Gladbach am vergangenen Samstag (je 8), verdiente sich die Borussia die Führung. Die Passquote der Gäste kratzte die 90-Prozent-Marke, in der Anfangsphase gewann man zudem mehr als zwei Drittel der direkten Duelle.
- So konnte Gladbach frühe Ballgewinne verzeichnen, die aber häufig auch durch Schalker Ungenauigkeiten im Passspiel entstanden. S04 bekam in der Rückwärtsbewegung nicht die Räume geschlossen, die Borussia wählte jedoch auch hervorragende Laufwege in die Spitze.
- Die Knappen trugen ihre Angriffe meist breit und vermehrt über den linken Flügel vor. Von dort kombinierte sich Schalke einige Male vor allem über den präsenten Goretzka in die Halbräume und kam in der Folge zu guten Abschlussmöglichkeiten - zwölf Torschüsse nach 45 Minuten waren das Resultat.
- Mit zunehmender Spieldauer passte Schalke seinen Spielaufbau etwas an. Geis ließ sich immer klarer in die tiefe Rolle des Quarterbacks zurückfallen, Bentaleb stellte nach seiner Einwechslung meist über halblinks die Verbindungen ins Mittelfeld her. Gladbach verteidigte nun etwas weiter zurückgezogen, so dass für S04 zunächst kaum mehr Abschlusssituationen heraussprangen.
- Das galt auch für die Fohlen, die zwar immer wieder für schnelle Gegenangriffe fuhren und damit Entlastung sorgen konnten, rund um den Strafraum aber zu ungenau agierten. Seit Minute 37 kein Torschuss
- Besonders die Hereinnahme von Choupo-Moting sorgte bei Schalke noch einmal für einen starken Schlussspurt. Die Außen blieben der Bereich, in dem Gladbach verwundbar war. Spielten die Knappen dort schnell und direkt, waren die Gäste in der Folge schlecht gestaffelt und S04 kam in der letzten Viertelstunde wieder zu Torgelegenheiten.
FC Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach: Die Statistik zum Spiel
