Bernardeschis Geniestreich erlegt Gladbach

Federico Bernardeschi erzielte das einzige Tor des Tages
© getty

Borussia Mönchengladbach hat im Hinspiel der Zwischenrunde der Europa League mit 0:1 (0:1) gegen den AC Florenz verloren. Damit haben die Fohlen eine schwierige Ausgangsposition für den Einzug ins Achtelfinale.

Cookie-Einstellungen

Vor 41.863 Zuschauern im Borussia-Park brachte Federico Bernardeschi die Italiener mit einem Freistoßtor in Führung (44.), die bis zum Schluss Bestand hatte.

Die Fohlen kassierten damit in den letzten neunten Europapokal-Heimspielen jeweils mindestens ein Gegentor. Außerdem blieb der Bundesligist nach 22 Europapokal-Heimspielen, in denen er immer mindestens einen Treffer erzielte, ohne Torerfolg.

Das Rückspiel findet am 23. Februar im Stadio Artemio Franchi statt.

Die Reaktionen:

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Noch rede ich nicht von einer Niederlage, das Ding ist noch nicht durch. Wir brauchen im Rückspiel genau den Mut, den wir heute gezeigt haben. Vielleicht sind die Tore in Florenz ja ein bisschen größer. Wenn man sich sieben, acht Torchancen dieser Art erspielt, hat man viel richtig gemacht. Einen klareren Elfmeter als in der ersten Halbzeit gibt es aus meiner Sicht nicht."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Im Vergleich zum 1:0 in Bremen wechselt Hecking einmal: Stindl rückt für Hahn in die Startelf.

Bei der Fiorentina verändert Sousa die Startelf nach dem 3:0 gegen Udinese auf vier Positionen: Sanchez, Kalinic, Olivera und Tello spielen für Tomovic (Bank), Babacar, Milic und Chiesa.

14.: Starker Angriff der Fohlen! Am linken Strafraumeck leitet Johnson ein hohes Anspiel volley auf Herrmann weiter. Dieser spielt zentral an den Fünfer, wo Hazard den Ball mit dem Absatz zurücklegt auf den durchstartenden Herrmann. Dessen Versuch aus spitzem Winkel wehrt Tatarusanu stark ab.

16.: Dahoud sieht Wendt auf dem linken Flügel, der mit einer scharfen Hereingabe Herrmann sucht. Der Schuss des 26-Jährigen aus zehn Metern zentraler Position misslingt, weil Olivera ihn trifft. Das hätte Elfmeter geben müssen.

40.: Guter Konter von Gladbach! Wendt treibt den Ball Richtung Strafraum und schickt Hazard im richtigen Moment links im Strafraum. Dessen Hereingabe segelt durch den Strafraum. Herrmann macht die Situation nochmal scharf und legt auf Stindl zurück, der aus acht Metern drüber schießt.

41.: Auf dem rechten Flügel hat Hazard viel Platz und flankt scharf Richtung ersten Pfosten. Johnson ist perfekt eingelaufen, schießt den Ball aus kürzester Distanz aber an den Pfosten. Der Abpraller landet bei Stindl, der aber deutlich verzieht.

44., 0:1, Bernadeschi: Traumtor! Bernadeschi zirkelt einen Freistoß aus rund 25 Metern halbrechter Position links oben ins Torwarteck. Sommer streckt sich, kann den Einschlag aber nicht verhindern.

60.: Eine eigentlich harmlose Flanke vom rechten Strafraumeck landet genau vor den Füßen von Johnson. Der 29-Jährige visiert aus halblinker Position aus zehn Metern das lange Eck ab, doch setzt den Ball neben das Tor.

84.: Valero spaziert durch das Mittelfeld und hält aus der Distanz einfach mal drauf. Sommer faustet den halbhohen Distanzschuss aus dem rechten Eck.

90.+1: Nach einer weiten Flanke kommt Vestergaard aus kurzer Distanz zum Kopfball. Sein Versuch aus spitzem Winkel fehlt aber die nötige Kraft. Tatarusanu fängt den Ball locker.

Fazit: Gladbach war das dominante Team (18:7 Torschüsse), in der Chancenverwertung jedoch nicht konsequent genug. Bernardeschi bestrafte diese Nachlässigkeit eiskalt.

Der Star des Spiels: Gonzalo Rodriguez. Hielt die Defensive zusammen und hatte eine herausragende Zweikampfquote. Ebenfalls stark: Davide Astori.

Der Flop des Spiels: Lars Stindl. Unglücklicher Auftritt vom Kapitän. Vergab in der Offensive einige gute Chancen und gewann nur jeden fünften Zweikampf.

Der Schiedsrichter: Jesus Gil Manzano (Spanien). Musste eigentlich nicht viele knifflige Entscheidungen treffen, in der 16. Minute hätte er aber auf den Punkt zeigen müssen. Auch in der Folge wirkte der Referee nicht immer sattelfest.

Das fiel auf:

  • Beide Teams legten den Fokus auf die Defensive und ließen den Kontrahenten in der gegnerischen Hälfte weitgehend gewähren. Gladbach konnte den Platz besser nutzen, aber besonders im letzten Drittel leisteten sich beide Teams viele Abspielfehler, was das Tempo phasenweise stark hemmte.
  • Gladbach, das in einem 4-4-2 auflief, konzentrierte sich in der Offensive auf das Flügelspiel. Besonders über links brachen die Fohlen immer wieder bis zur Grundlinie durch und kamen über strenge Flanken zu hochkarätigen Torchancen.
  • Nach gut einer Stunde brachte Hecking mit Drmic einen weiteren Stürmer. Johnson rückte in die Abwehrkette, Hazard übernahm die linke Offensivseite und Stoßstürmer Drmic wurde von Stindl unterstützt. Diese Umstellung verpuffte wirkungslos.
  • Florenz formierte sich in einem 3-4-3 und war ebenfalls um eine breite Spielanlage bemüht. Da sich die defensiven Mittelfeldspieler aber zu tief fallen ließen, klaffte zwischen Abwehr und Sturm häufig eine große Lücke. Dadurch mangelte es an Anspielstationen und die Abwehrspieler bedienten sich vieler hoher Bälle, die ohne Gefahr verpufften.
  • In der Rückwärtsbewegung agierte der linke Mittelfeldspieler Olivera deutlich defensiver als Tello auf der anderen Seite. Zwar war die linke Abwehrseite dadurch nicht so anfällig, dafür war der linke Flügel nur unzureichend besetzt.

Borussia Mönchengladbach - AC Florenz: Die Statistik zum Spiel