Ende
Damit beenden auch wir unseren Liveticker. Weitere Informationen findet Ihr hier in der News.
Dank an die Ärzte
Blatter bedankt sich für die Aufmerksamkeit. Er will nicht über seinen Gesundheitszustand sprechen. Er dankt aber den Ärzten, "ohne die ich nicht hier wäre". Er habe zurückkehren wollen. Er habe die Unterstützung seiner Tochter und vieler Personen innerhalb der FIFA. Dann steht er auf und verlässt den Raum.
Eine Frage, dann ist Schluss?
Blatter beantwortet noch die Frage eines Journalisten auf Spanisch: Er erklärt, dass die Ermittlungen nur mit dem CONMEBOL- und dem CONCACAF-Verband zu tun hätten, es ginge um die Rechte der Südamerika-Meisterschaften 2016. "Wir haben keinen Einfluss", stellt Blatter fest: "Ich übernehme Verantwortung, aber nicht allein. Ich muss es mit meinem Exekutivkomitee teilen."
FIFA-Ermittlung zur Verhinderung?
Warum wäre es nicht passiert, wenn die USA die WM 2022 bekommen hätte?
"Die FIFA-Ethikkommission war von einem Australier besetzt, es kamen Mitglieder auf Papua-Neuguinea und Uruguay - ich glaube, mein Anwalt war schlau genug, keine Geschenke anzunehmen. Ich habe niemals mit Geld Stimmen gekauft. Ich habe immer Stimmen der Europäer bekommen. Die musste ich nicht kaufen. Schon 1998 hat die UEFA gefragt, wie sie 'JSP' loswerden kann. Es gibt keine Links zwischen FBI und Ethikkommission. Vielleicht wollten sie verhindern, dass Michel Platini der nächste Präsident wird."
Nachfolgerdebatte?
Eine Frage nach möglichen Nachfolgern:
"Die meisten von Ihnen kennen mich. Ich habe mehr als 40 Jahre im Fußball gearbeitet. Am Ende der WM in Brasilien, hätte ich zurücktreten müssen. Michel Platini hat zu dieser Zeit gesagt, dass er nicht Präsident sein will. Die Konföderationen haben gesagt, dass ich bleiben soll. Ich kann nicht die Qualitäten meiner Nachfolger beschreiben, ich kämpfe dafür, am Kongress teilzunehmen. Ich darf nicht mal ins Headquarter. Dem FIFA-Präsidenten zu verbieten, ein Fußballstadion zu betreten, ist falsch. Die Ethikregularien gelten für Spieler und Trainer. Denen kann man es verbieten, aber dem Präsidenten oder Funktionären? Das ist eine falsche Entscheidung und nicht konform.
Moralisches Vergehen?
Sieht Blatter kein Problem, dass der Vertrag nur mündlich war?
"Hören Sie, ich mag Ihre Frage. Aber warum ist es nicht möglich, 1 Million pro Jahr an einen Star des Fußballs zu zahlen? Und wenn man es später zahlt - ich werde meine Schulden immer bezahlen. Das habe ich bei Michel Platini gemacht."
Gefühle?
Was fühlt er?
"Ich war heute morgen sehr traurig. Jetzt bin ich kämpferisch. Es kann nicht sein, dass man nach 40 Jahren die Dinge so löst. Dass man Michel Platini und Sepp Blatter als Lügner hinstellt, kann nicht sein. Es ist eine Respektfrage. Wir wurden ohne triftige Gründe suspendiert. Es ist noch nicht vorbei. Wir kämpfen. Ich bin kämpferisch für die FIFA. Ich bin der gewählte Präsident, wollte am 26. Februar mein Amt übergeben und kann es nicht. Ich glaube an mich und die sportlichen Instanzen der FIFA und die des Rechts. Am 27. Februar werde ich den Kongress leiten."
Verantwortung?
Wäre es nicht die Zeit, Verantwortung zu übernehmen?
"Ich habe am 2. Juni gesagt, ich stelle mein Mandat zur Verfügung. Da hatten wir genug Zeit einen neuen Kongress zu organisieren. Ich bin der scheidende Präsident, nicht der zu wählende. Dann muss man mich nicht mit solchen Sachen suspendieren. Wir haben es schon längst gemacht. Ich werde nicht der Präsident sein, der die FIFA in die Zukunft führt. Ich kann jetzt meinen Job nicht machen."
Norwegen, Osteuropa und die USA
Fühlt er sich betrogen?
"Ja, das kann man so sagen. Sie sind aus Norwegen? Wissen Sie, dass wir etwas in den letzten Tagen gestartet haben? Das vergisst man. Am 2. Dezember 2010 hatten wir einen Traum. Ich dachte, es würde Realität werden. Wir wollten zwei Weltmeisterschaften an einem Tag vergeben. 2018 und 2022 wollten wir zusammen vergeben, weil 2018 die WM in einem Land stattfinden sollte, das noch nie eine WM hatte - in Osteuropa. Die zweite WM im Jahr 2022...Die Norweger haben mich vor der WM 2010 angesprochen und den 'Handshake for Peace' eingeführt, 2022 wollten wir in die USA gehen. Das war mein großer Traum. Wenn das so geklappt hätte, wie ich es mir vorgestellt hatte, säßen wir nicht hier. Ob ich mich betrogen fühle? Ja. Wir haben die Ethikkommission eingeführt, um das ethische Vorgehen zu beurteilen. Wenn sie aber Beweise nicht berücksichtigen, die vorliegen, dann kann man nicht verurteilt werden."
Frage aus China
"China hat jetzt realisiert, dass Fußball ein großes Spiel ist. Es ist das größte und wichtigste Spiel auf der Welt. Ich bin sehr gerührt, dass Fußball attackiert wurde von sogenannten politischen Identitäten wie in Paris. Das soetwas passiert, hätte ich mir nicht vorstellen können. Um zurückzukommen: China ist sicherlich die Zukunft, mit dem neuen Präsidenten, den ich schon treffen konnte, läuft es sehr gut. Sie haben einen großen Vertrag mit der FIFA."
Fragen der Journalisten
Was tut ihm leid?
"Ich finde es ist eine Schande, wie die Ethikkommission jetzt präsentiert wird. Sie hat kein Recht, den Präsidenten abzusetzen. Nur der FIFA-Kongress kann das. Ich entschuldige mich beim Fußball. Ich bin immer noch der Präsident. Man hätte mich schützen müssen. Ich bin nicht verantwortlich für alles, was von der FIFA getan wurde. Ich bin ein Mann von Prinzipien. Man sagt mir, ich habe versucht, Stimmen durch Michel Platini zu kaufen. Nein. Ich werde für mich und für die FIFA kämpfen."
Ein Boxsack
Wenn es so ein Agreement gab, hätte ich es niederschreiben müssen, haben Sie gesagt. Ja, das stimmt. Das war ein Fehler in der Administration. Das hat nichts mit den Ethikregularien zu tun. Die Entscheidung hat mich sehr getroffen. Menschenrechte müssen auch in der Ethikkommission gelten. Bevor man bestraft wird, hat man das Recht, verhört zu werden. Das war zuerst nicht der Fall. Innerhalb der FIFA konnten die Leute nicht verstehen, warum ich plötzlich gesperrt wurde. Da gab es Kollateralschäden außerhalb der FIFA. Sogar meine Tochter wurde gemobbt. Das muss verurteilt werden, wie es abgelaufen ist. Uns wurde eine lebenslange Sperre angedroht, jetzt haben sie es abgeschwächt. Das zeigt, dass in diesem System irgendetwas falsch läuft. Es tut mir leid, dass ich der Boxsack bin. Ich werde mit meinem Kämpferherz dagegen kämpfen. Ich muss aber sagen, dass die FIFA aktuell gut läuft.
Einsprüche überall
"Ich werde gegen diese Entscheidung vorgehen. Man sagt, es gebe keinen Vertrag. Deshalb werde ich für acht Jahre gesperrt. Ich werde dagegen vorgehen. 8 Jahre für? Für was? Ich bin für acht Jahre gesperrt und habe gerade erfahren, dass es Michel Platini auch ist. Können Sie sich vorstellen, was in der E-Mail des Exko drin steht? Wir wurden nie gemeinsam befragt. Wir konnten nicht miteinander sprechen. Das Ethikkomitee sagt, es sei nicht relevant, was wir gesagt haben. Deswegen werde ich mit meinem Anwalt dagegen vorgehen. Er stellt das Urteil und die Urteilsbegründung in Frage. Ich werde zum CAS in Lausanne gehen und auch zu einem Schweizer Gericht. Wenn ich denen sage, dass ich für acht Jahre gesperrt wurde, muss ich etwas sehr schlimmes gemacht haben. Das glaube ich nicht."
Keine Bestechung
Heute hat die Ethikkommission entschieden, dass ich die Zahlung, die durch zwei Komitees und durch den FIFA-Kongress gegangen ist, getätigt hätte, um die Stimmen bei der Wahl 2011 zu kaufen. Die Geschichte kann man nicht verändern. Ich habe mich gegen die UEFA durchgesetzt. Warum hätte ich die Europäer kaufen sollen? Die Briten wollten die Agenda des Kongresses ändern, damit keine Wahl stattfindet. Es gab nur einen Gegenkandidaten. Ich hatte keinen Grund, mir Stimmen zu kaufen, weil ich sowieso gewonnen hätte.
Mitwisser?
"Es gab Leute, die darüber gesprochen haben. Die Europäer haben Platini gemocht, weil er mich unterstützt hat. Sie haben gefragt: 'Können Sie sich vorstellen, dass Platini für eine Millionen für die FIFA arbeitet?' Die Leute wussten von diesem Arbeitsvertrag. Auch Jacques Lambert, der Vorsitzende des Organisationskommitees der EM 2016 wusste davon. Wir haben Beweise, dass viel mehr Leute davon wussten."
Blatter spricht
"Ich habe darum gebeten, diese Pressekonferenz aus unterschiedlichen Gründen zu organisieren. Als ich erfahren habe, dass es eine Entscheidung des Tribunals geben wird, wollte ich sie unbedingt halten. Ich dachte, wir haben den Vorsitzenden überzeugt, dass es die Zahlung an Michel Platini gegeben hat und es einen Vertrag gab, der noch nicht beendet war und ihm das zustand. Die Situation ist aus meiner Sicht ganz klar: Wir sprechen über ein Gentlemans Agreement, dass schon 1998 abgeschlossen wurde."
Blatter PK
Blatter ist da und ist sich bewusst, dass das kein schöner Tag für Ihn ist. Er beginnt sein Statement mit der Forderung nach Menschlichkeit.
Die Begründung
Zum Verhängnis wurde dem einst so mächtigen Duo die dubiose Zahlung von 1,8 Millionen Euro, die Platini im Jahr 2011 von Blatter (79) angeblich für lange zurückliegende Beratertätigkeiten (von 1998 bis 2002) erhalten hatte. "Herr Blatter hat in seiner Funktion als FIFA-Präsident diese Zahlung autorisiert, die aber keine rechtliche Grundlage in der von beiden unterschriebenen schriftlichen Vereinbarung vom 25. August 1999 hatte", teilte die Ethikkommission mit: "Weder in seiner schriftlichen Stellungnahme noch während seiner Anhörung war Herr Blatter in der Lage, eine rechtliche Grundlage für diese Zahlung nachzuweisen. Seine Behauptung eines mündlichen Vertrages wurde als nicht überzeugend eingestuft und von der Kammer zurückgewiesen."
Einspruch angekündigt
Man darf gespannt sein, wie sich Blatter auch in dieser Situation wieder winden wird und was er auf der PK veranstaltet. Er hat ebenso wie Platini schon angekündigt, Einspruch gegen das Urteil einlegen zu wollen.
Acht Jahre Sperre
Die FIFA-Ethikkommission hat gegen Joseph S. Blatter eine achtjährige Sperre verhängt. Auch Michel Platini wurde mit dieser Strafe belegt. Für beide bedeutet die Sanktion das Karriereende. Blatter bezieht auf Pressekonferenz Stellung. Um 11 Uhr geht's los.