Den Elfmeter in der 13. Minute hatte es für die Portugiesen nach einem Foul an Bruno Fernandes gegeben. Die ideale Chance also für Ronaldo, den etatmäßigen Elfmeterschützen der Selecao, nicht nur seine Mannschaft in Führung zu bringen, sondern auch einen neuen Weltrekord aufzustellen.
CR7 stand bei 109 Treffern für die Nationalmannschaft und lag damit gleichauf mit Ex-Bayern-Stürmer Ali Daei, der für den Iran ebenfalls 109-mal getroffen hatte. Ein weiteres Tor im portugiesischen Nationalmannschaftstrikot hätte Ronaldo also zum alleinigen Rekordhalter machen.
Irlands Verteidiger Dara O'Shea wollte es dem 36-Jährigen aber nicht ganz so leicht machen: Als sich Ronaldo den Ball auf dem Elfmeterpunkt in O'Sheas unmittelbarer Nähe zurechtgelegt hatte, kickte der 22-Jährige den Ball wieder weg. Ronaldo reagierte empört und schlug nach dem Iren aus, streifte ihn aber nur leicht.
O'Shea hielt sich das Gesicht und ging dramatisch zu Boden, um noch eine Rote Karte für den Superstar zu schinden. Diese gab es nach VAR-Check nicht, aber dennoch hatte die Provokation und Ablenkung des Iren noch negative Auswirkungen für Ronaldo. Er scheiterte mit einem eigentlich hart und ordentlich platzierten Schuss ins linke Eck am erst 19 Jahre jungen irischen Torhüter Gavin Bazunu vom FC Portsmouth.
Cristiano Ronaldo knackt doch noch Tor-Weltrekord
O'Shea erlebte anschließend eine negative Wende im Spiel: Der Innenverteidiger von West Bromwich musste in der 33. Minute verletzt ausgewechselt werden.
Für Ronaldo gab es hingegen kurz vor Schluss noch ein völlig verrücktes Happy End: Der Superstar, der kürzlich nach zwölf Jahren zu Manchester United zurückgekehrt war, erzielte per Kopf in der 90. Minute noch den Ausgleich für Portugal. Irland war kurz vor der Pause nach Ronaldos Fehlschuss in Führung gegangen.
Somit holte sich Ronaldo am Ende doch noch Daeis Weltrekord - und legte sogar noch einen drauf: Auf seinen späten Ausgleichstreffer ließ er auch noch in der 96. Minute den Siegtreffer folgen - ebenfalls per Kopf. Der 36-Järhige ist und bleibt ein Phänomen.
"Ich bin so glücklich. Wir haben bis zum Ende an uns geglaubt", sagte CR7: "Diese Tore widme ich allen Portugiesen und dem gesamten Team. Ich freue mich nicht nur über den Rekord, sondern auch über den besonderen gemeinsamen Augenblick."
Auch FIFA-Präsident Gianni Infantino huldigte Ronaldo umgehend. "Sie sind nicht nur ein nationaler Held, sondern auch eine internationale Ikone und ein Vorbild für Spieler auf der ganzen Welt geworden", sagte der Schweizer in einer Mitteilung des Fußball-Weltverbandes: "Ihre Fähigkeiten und Ihr ständiges Streben nach Verbesserung verdienen weltweite Anerkennung und Bewunderung."