Lange hat sich Gareth Bale nicht Zeit gelassen, um beim Lieblingshobby die nächste Stufe zu zünden. Anfang Februar, also ziemlich genau drei Wochen nach seinem Abschied von der Fußballbühne, geht der 33-Jährige bei der US-Tour an den Abschlag und misst sich auf dem Golfplatz mit den Profis. Der Schritt kommt keineswegs überraschend, die große Leidenschaft des Walisers für den kleinen weißen Ball war schon während seiner Karriere ein (für so manchen leidiges) Dauerthema.
Am späten Montagabend schickte Bale die wichtige Nachricht auf den Sender. "Ich freue mich, mitteilen zu können, dass ich beim Pebble Beach Pro-Am spielen werde", schrieb der Rekordnationalspieler seines Heimatlandes bei Instagram und schloss mit: "Let's go."
Bales Faible sorgte im Fußball immer wieder für Gesprächsstoff. "Er denkt zuerst an das Nationalteam von Wales, dann an Golf und dann an Real Madrid", sagte Predrag Mijatovic, als er Manager bei Bales Königlichen war. Und was machten die Fans von der Insel? Entwarfen eine Nationalflagge, auf der geschrieben stand: "Wales. Golf. Madrid. In dieser Reihenfolge." Der Fußballstar und seine Teamkollegen posierten nach einem Länderspiel lachend damit.
Das Turnier in Kalifornien ist sicher nur ein Anfang. Amateur Bale spielt an der Seite eines Profis, insgesamt 156 solcher Paare gehen auf drei verschiedene Kurse. Unter anderem sind US-Open-Champion Matt Fitzpatrick (England) und der Weltranglistenerste Patrick Cantlay (USA) dabei.
Bale, Handicap -2, gewann mit Real fünfmal die Champions League. Im Klub lautete sein interner Spitzname passenderweise "Der Golfer". Er konnte damit leben. Am 9. Januar gab Bale sein Karriereende bekannt, zuletzt war der Hochbegabte in der Major League Soccer (MLS) für Los Angeles FC aufgelaufen und Meister geworden.
Es komme "eine Zeit der Veränderung und des Übergangs, eine Gelegenheit für ein neues Abenteuer", teilte Bale damals mit. Offenbar nimmt der Golfsport dabei - wie zu erwarten war - eine bedeutende Rolle ein.
"Gaz, es ist Zeit, mit deiner Familie zusammen zu sein und das Handicap zu verbessern", hatte sein früherer Nationalmannschaftskollege Aaron Ramsey nach Bales Rücktritt gepostet. Und auch Bales Follower reagierten prompt auf die Ankündigung vom Montag: "Golf. Golf. Golf. In dieser Reihenfolge", hieß es etwa unter dem Post.