Real Madrid, Premier League oder sogar der FC Bayern? Die Wechseloptionen von Kylian Mbappé

Von Tim Ursinus
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Was sich in der Vergangenheit schon mehrfach angedeutet hatte, ist nun beschlossene Sache: Die Wege von Paris Saint-Germain und Kylian Mbappé werden sich trennen. Doch was wird seine nächste Station? Welcher Klub kann sich den Superstar überhaupt leisten? SPOX zeigt die Wechseloptionen.

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Am Montag war durchgesickert, dass Mbappé die Verantwortlichen von PSG darüber informiert hat, dass er seinen am Ende der nächsten Saison auslaufenden Vertrag nicht verlängern wird. Die Option auf ein weiteres Jahr in der französischen Metropole habe er nie ziehen wollen, wie der Stürmer am Tag darauf bestätigte.

Allerdings gibt Mbappé an, auch keinen Gedanken daran zu verschwenden, den Verein vorzeitig zu verlassen. "Er hat in diesem Sommer nicht um seinen Abschied gebeten, sondern dem Verein lediglich bestätigt, dass sein zusätzliches Jahr nicht aktiviert wird", heißt es in einem Statement von ihm und seinem Umfeld.

Sollte Mbappé seinen Vertrag also tatsächlich erfüllen, würde PSG nach der Spielzeit 2023/24 nicht einen müden Cent für den Superstar erhalten. Ein Szenario, das der Verein unbedingt verhindern will. Schließlich war in den vergangenen Transferfenstern in Verbindung mit dem Weltmeister von 2018 schon von Summen die Rede, die selbst den Rekordtransfer von Neymar (222 Millionen Euro) ins Wanken gebracht hätten.

Die Interessen von Klub und Spieler gehen also weit auseinander. SPOX und GOAL gehen auf beide Optionen ein und spekulieren über die möglichen Abnehmer von Mbappé.

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Kylian Mbappé: Wechsel zu Real Madrid?

Warum nicht gleich mit dem Elefanten im Raum beginnen? Im vergangenen Sommer hatte bereits alles danach ausgesehen, dass sich Mbappé den Königlichen anschließen wird. Letztlich entschied er sich aber für einen Verbleib in Paris und etwas überraschend sogar für eine Verlängerung seines Arbeitspapiers.

Ein Jahr später sind die Karten neu gemischt - und die Vorzeichen völlig andere. Mit der Verpflichtung von Jude Bellingham für 103 Millionen Euro plus Boni hat Real Madrid bereits einen hochkarätigen Transfer in diesem Sommer eingetütet.

Wie viel Geld ist also noch für Mbappé da? Zumal PSG laut der New York Times 200 Millionen Euro für das langjährige Aushängeschild fordert. Es scheint unwahrscheinlich, dass die Madrilenen eine derartige Summe für einen Spieler, der sich im letzten Vertragsjahr befindet, auf den Tisch legt. Allerdings berichtet die französische Zeitung L'Equipe, Real wäre bereit, exakt das zu tun.

Durch den Abgang von Karim Benzema herrscht Bedarf in der Sturmspitze. Eine B-Lösung würde den Ansprüchen von Los Blancos wohl kaum genügen. Mbappé soll Präsident Florentino Perez zudem bereits kurz nach seiner Entscheidung pro PSG mitgeteilt haben, dass er ihn verpflichten soll. Nun müssten sich Real und Paris irgendwo einigen, um einen Transfer zu realisieren. Dazu kommt das üppige Gehalt, welches der bestbezahlte Spieler Europas derzeit verdient. Eine Gehaltskürzung gilt als unabdingbar.

Doch Mbappé scheint ohnehin nicht sofort nach Madrid wechseln zu wollen. Einen Bericht von Le Parisien mit der Überschrift "PSG: Kylian Mbappé will schon im Sommer zu Real wechseln", kommentierte er bei Twitter mit eigentlich unmissverständlichen Worten: "Lügen! Ich habe bereits gesagt, dass ich nächste Saison bei PSG weitermachen werde, wo ich sehr glücklich bin."

Also besteht durchaus die Möglichkeit, dass Mbappé erst 2024 bei den Königlichen unterschreibt. Als ablösefreier Spieler, womit zumindest ein Geldkoffer überflüssig wäre. Ansonsten müsste Real mindestens einer der hochdekorierten Stars verlassen.

Die Situation bleibt verzwickt und hängt in erster Linie an Mbappé, der sich bekanntlich auch mal schnell umentscheiden kann. Doch auch die Konkurrenz wird ein genaues Auge auf die Entwicklungen geworfen haben.

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Kylian Mbappé: Wechsel zum FC Chelsea?

Wie die Times berichtet, soll Mbappé auch beim FC Chelsea großes Interesse wecken. Bei den Blues könnte sich auch im kommenden Transferfenster einiges tun. Insbesondere in der Offensive.

Romelu Lukaku soll nach seiner Leihe zu Inter Mailand unbedingt verkauft werden. Neben einem dauerhaften Transfer zu dem CL-Finalisten steht auch ein Engagement in Saudi-Arabien im Raum. Außerdem endet die Leihe von João Félix (Atlético Madrid) und auch Kai Havertz, der zuletzt auch mit Real Madrid in Verbindung gebracht wurde, könnte gehen. Ebenfalls keine Zukunft hat Pierre-Emerick Aubameyang.

Mbappé würde dem Chelsea-Angriff also gut zu Gesicht stehen. Doch realistisch erscheint eine Unterschrift nicht. Die Blues haben zwar die nötige Kohle, bieten sportlich aber keinen großen Reiz. Trotz der Transfer-Offensive im vergangenen Sommer und Winter verpasste der Klub von Eigentümer Todd Boehly das internationale Geschäft deutlich. Nur der 12. Platz sprang am Ende heraus.

Wenn hier schon von stinkreichen Klubs die Rede ist, darf auch Newcastle United nicht außen vor gelassen werden - und die Magpies spielen im Gegensatz zu Chelsea sogar in der Königsklasse. Die Strukturen und das Team sind allerdings bei weitem noch nicht so weit, Mbappés Anforderungen gerecht zu werden.

Für Mbappé gibt es deutlich attraktivere Adressen. Zwei weitere befinden sich auf der Insel.

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Kylian Mbappé: Wechsel zu Manchester United?

Dem Bericht der Times zufolge sollen auch die Red Devils die Fühler nach Mbappé ausgestreckt haben. Schon länger ist bekannt, dass Manchester United nach einer Star-Lösung für den Sturm sucht.

Nach dem unrühmlichen Abgang von Cristiano Ronaldo hatte sich der Verein in Burnley-Leihgabe Wout Weghorst lediglich eine Übergangslösung ins Theatre of Dreams geholt. Zuletzt hatte vieles auf einen Transfer von Harry Kane hingedeutet. Doch dieser könnte sich erledigt haben.

Wie die Times in der vorherigen Woche berichtete, malen sich die Verantwortlichen aus Manchester keine guten Chancen mehr auf eine Verpflichtung des englischen Nationalspielers von Tottenham Hotspur aus. Spurs-Chef Daniel Levi hatte zuletzt signalisiert, dass die Nordlondoner mit Kane in das letzte Vertragsjahr gehen wollen.

Zudem sei Tottenham dem Vernehmen nach nicht angetan von dem Gedanken, den Torjäger zur direkten Konkurrenz zu schicken. Daher wurde zuletzt - aus bereits genannten Gründen - auch über ein Wechsel zu Real Madrid spekuliert.

Und hier kommt Mbappé ins Spiel. Mit der Qualifikation für die Champions League, der finanziellen Stärke und dem Prestige des Klubs muss sich ManUnited sicher nicht vor den anderen Klubs verstecken. Der Knackpunkt: Die wilden Jahre in der jüngeren Vergangenheit haben die Red Devils nicht wirklich attraktiver gemacht. Ganz im Gegenteil.

Mehr als Außenseiter-Chancen sind Manchester United nicht einzuräumen.

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Kylian Mbappé: Wechsel zu Manchester City?

Wenn ein Spieler von diesem Format auf dem Markt ist, muss mit Manchester City immer gerechnet werden. Zumal der Name von Trainer Pep Guardiola für viele Spieler nochmal einen Extra-Anreiz darstellt.

Doch von Bedarf im Sturmzentrum kann bei den Skyblues nicht die Rede sein. Und das wäre auch der Fall, wenn sie nicht erstmals in der Vereinsgeschichte das Triple gewonnen hätte.

In Erling Haaland hat der Scheich-Klub den derzeit wohl besten Neuner der Welt bereits in seinen Reihen. Eine Doppelspitze ist für Guardiola zudem kein ernsthaftes Thema. Das musste auch der hochveranlagte Julián Alvarez in der abgelaufenen Spielzeit feststellen.

Höchstens auf den Außen, die Mbappé ebenfalls bespielen kann, wäre noch Platz. Zumal Bernardo Silva den Verein in Richtung Barcelona oder Paris verlassen könnte.

Ein Transfer dieser Größenordnung bei einer derartigen Kadertiefe wäre allerdings nicht nur überflüssig, sondern auch nicht im Interesse von Mbappé. Er will der Mann sein, auf den das Spiel zugeschnitten ist - und sieht sich deshalb vorrangig im Sturmzentrum.

Interessanter könnte es im Jahr darauf bei einem ablösefreien Wechsel werden. Seit zahlreichen Monaten halten sich schließlich hartnäckige Gerüchte, dass Haaland sich eine Ausstiegsklausel für den Sommer 2024 in den Vertrag schreiben lassen hat, um immerhin theoretisch bezahlbar für andere Top-Klubs zu sein.

Die spanische as nannte zuletzt eine festgeschriebene Ablöse in Höhe von 240 Millionen Euro. Im Zuge der angeblichen Ausstiegsklausel, die auch für die zwei darauffolgenden Jahre gelten soll, war an erster Stelle stets von Real Madrid die Rede. Die Königlichen könnten sich also in einem Jahr zwischen Mbappé und Haaland entscheiden, sollten sich die Berichte bewahrheiten.

Und wenn Haaland geht, müsste auch ManCity wieder nachlegen. Das wohl größte Stürmer-Karussell aller Zeiten wäre vorprogrammiert.

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Kylian Mbappé: Wechsel zum FC Bayern München?

Wir legen in Sachen Gedankenspielchen nochmal einen drauf und befassen uns mit dem wohl letzten verbliebenen Top-Klub, der auch nur ansatzweise eine realistische Option für Mbappé darstellen würde: dem FC Bayern München. Denn Klubs wie der FC Liverpool und der FC Barcelona wollen bzw. können bei Transfers nicht in diese Sphären vorstoßen.

Das war in den vergangenen Jahren auch stets der Grund, warum sich die Bayern aus beinahe allen großen Transfers herausgehalten haben. Die Gerüchte um Declan Rice und Randal Kolo Muani (jeweils um die 100 Millionen Euro) zeigen jedoch, dass der Rekordmeister inzwischen durchaus gewillt ist, für eine echte Verstärkung ordentlich Geld in die Hand zu nehmen. Zudem soll endlich der ersehnte Nachfolger von Robert Lewandowski an die Säbener Straße kommen - und das wäre der Franzose zweifellos.

Bei einem Transfer von Mbappé müsste die bis heute unerreichte Summe in Bayerns Transfergeschichte - die 80 Millionen Euro für Lucas Hernández anno 2019 sind noch immer Vereinsrekod - aber wohl verdoppelt werden. Da helfen auch nicht die möglichen Abgänge von eben Hernández, Benjamin Pavard oder Sadio Mané.

Deshalb wird Mbappé kein Thema in München. Auch nicht 2024, wenn er ablösefrei zu haben wäre. In Paris verdient er mehr als das Dreifache, was die Top-Verdiener bei den Bayern bekommen. Selbst wenn es am Ende "nur" das Doppelte wäre: das Gehaltsgefüge würden Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Co. für keinen Spieler der Welt derart sprengen.

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Kylian Mbappé: Wechsel zu Cristiano Ronaldo und Co.?

Cristiano Ronaldo und Karim Benzema haben den Schritt nach Saudi-Arabien bereits gemacht. Viele weitere Superstars werden es ihnen womöglich gleichtun. Doch will sich Mbappé das mit seinen 24 Jahren schon antun?

Kurz und knapp: Nein! Alles andere wäre eine Riesen-Überraschung. Mbappé hat beinahe noch seine komplette Karriere vor sich. Da können ihm auch die XXL-Gehälter aus dem Nahen Osten den Kopf nicht verdrehen - und so schlecht verdient er mit Sicherheit auch künftig in Europa nicht.

Kylian Mbappé: Seine PSG-Karriere in Zahlen

SaisonSpieleToreVorlagen
2022/23434110
2021/22463926
2020/21474211
2019/20373018
2018/19433917
2017/18462116