Die innige Umarmung von David Beckham mit seinem neuen Superstar Lionel Messi war Ausdruck der grenzenlosen Freude bei Inter Miami. Klub-Mitbesitzer Beckham scheint mit dem Transfer des argentinischen Weltmeisters von Paris St. Germain alles richtig gemacht zu haben, "la Pulga", der "Floh", führte Miami beim 10:9-Elfmeter-Thriller gegen Hany Mukhtars Nashville SC zum Triumph im League-Cup-Finale in Nashville und den ersten Titel überhaupt.
Messi (23.) hatte Miami mit einem Traumtor in Führung geschossen. Es war der zehnte Treffer im siebten Spiel für den Klub aus Florida in nur sieben Spielen. Den Ausgleich besorgte Fafa Picault (57.), Messi traf noch den Pfosten (71.).
Auch im Elfmeterschießen verwandelte der Argentinier souverän, der Berliner Mukhtar war bei seinem Elfmeter ebenfalls nervenstark. Beide traten als erste Schützen an. Matchwinner wurde dann Torwart Drake Callender, der vor 30.109 Fans gegen seinen Keeper-Kollegen Elliot Panicco parierte.
Lionel Messi: Große Geste vor der Siegerehrung
Vor der Siegerehrung streifte Kapitän Messi seinem Vorgänger DeAndre Yedlin die Kapitänsbinde über. Der Argentinier wollte mit dieser Geste offensichtlich sicherstellen, dass er gemeinsam mit Yedlin den Pokal in die Höhe recken darf. Yedlin war das zunächst unangenehm, dann ließ er Messi aber doch gewähren.
Messi wechselte vor wenigen Wochen von Paris Saint-Germain zu Inter Miami. Ab dem zweiten Spiel trug er bei dem Klub aus Florida die Kapitänsbinde, zuvor war Yedlin der Mannschaftsführer. Die Entscheidung für den Kapitäns-Wechsel hatte nicht Trainer Tata Martino sondern Yedlin selbst getroffen. Das berichtete die Journalistin Katie Witham bei Apple TV. Yedlin habe dies als Zeichen des Respekts für den siebenmaligen Gewinner des Ballon d'Or aus freien Stücken getan. Martino habe die Entscheidung dann lediglich unterstützt.
Beckham machte deutlich, dass das Ex-Barca-Trio mit Messi, Jordi Alba und Sergio Busquets ganz entscheidend für den Aufschwung des punktemäßig schwächsten Teams in der Major League Soccer (MLS) gewesen ist. "Es ist wie in einem Film, du schaust diesen Spielern zu - und, ganz emotional gesprochen, es ist einfach wunderschön", schwärmte Englands Fußball-Ikone Beckham.
Inter Miami: Folgt bald der nächste Titel
Im Mittelpunkt der Ovationen stand aber natürlich der siebenmalige Weltfußballer Messi, der von seinen Teamkollegen bei den Feierlichkeiten ausgelassen hochgeworfen wurde. "Wir haben einen guten Teamgeist entwickelt, wir arbeiten hart - und dann haben wir eben Leo, der den Unterschied macht, weil er der beste Spieler der Welt ist", hob Busquets die besondere Bedeutung von Messi hervor. Aber auch er sei "sehr glücklich über unseren ersten Titel, wir wachsen als Team immer enger zusammen", meinte der erfahrene Mittelfeldspieler Busquets, der mit Messi und Alba versucht, das Barca-Spielsystem auch bei Inter zu forcieren.
In den sieben Spielen mit Messi im League Cup, einem Turnier von Klubs aus der MLS und der mexikanischen Liga MX, war Miami ungeschlagen geblieben. Erst 2020 war der Klub gegründet worden, in der Nacht zum Sonntag gab es den ersten Titelgewinn. Und der nächste Triumph kann schon bald kommen. Am kommenden Mittwoch spielt Inter im Halbfinale des US Open Cup gegen Cincinnati und kann das nächste Endspiel erreichen. Die "Messi-Mania" geht also in Florida weiter.
Mukhtar stand diesmal jedenfalls im Schatten von Messi. In der vergangenen Saison wurde der 28-Jährige zum MVP der gewählt und ist auch in dieser Saison schon wieder der Topscorer. Für die Experten in Nordamerika dürfte aber am "Most Valuable Player" Messi wohl kein Weg vorbeiführen. Mukhtar enttäuschte im Endspiel keineswegs. Sein Eckball führte zum Ausgleich durch Picault, und in der Nachspielzeit scheiterte er mit einer Riesenchance an Callender. Die Schlagzeilen diktierte allerdings Lionel Andres Messi Cuccittini.