Entlassung! Heftige Konsequenzen für Argentiniens Sportminister wegen Forderung an Lionel Messi im Rassismus-Skandal

Von Tim Ursinus
Lionel Messi
© getty

Argentiniens Sportminister Julio Garro ist aus seinem Amt entlassen worden, weil er rund um den Rassismus-Skandal der argentinischen Nationalmannschaft unter anderem von Kapitän Lionel Messi eine Entschuldigung gefordert hatte.

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"Ich glaube, der Kapitän und der Präsident der AFA (Argentinischer Fußballverband, Anm. d. Red.) sollten in diesem Fall um Verzeihung bitten", hatte Garro in einem Interview beim Radiosender Urbana Play gesagt und erklärt, dass das der Vorfall ein "schlechtes Licht" auf sein Heimatland werfen würde.

Wenig später ruderte Garro bei X zurück und wies "kategorisch zurück", Messi aufgefordert zu haben, sich zu entschuldigen. Dies sei ein "Mangel an Respekt" gegenüber dem Superstar von Inter Miami, "der uns permanent mit seiner menschlichen und sportlichen Qualität ehrt".

Die Rolle rückwärts brachte jedoch nichts. Garro wurde er wenig später von seinen Aufgaben entbunden.

"Niemand sollte der argentinischen Nationalmannschaft, dem Weltmeister und zweifachen Südamerikameister oder irgendeinem anderen Bürger vorschreiben, was er zu sagen, zu denken oder zu tun hat", schrieb das Präsidialamt auf X und ergänzte: "Aus diesem Grund ist Julio Garro nicht mehr Staatssekretär für Sport."

Von Garro folgte eine Entschuldigung. "Es tut mir sehr leid, wenn mein Kommentar jemanden beleidigt hat, das war nie meine Absicht", schrieb er und betonte, sich immer gegen jegliche Diskriminierungen einzusetzen.

Enzo Fernández und Argentinien in Rassismus-Skandal verwickelt

Garros folgenschwere Aussagen betreffen ein Live-Video aus dem argentinischen Mannschaftsbus bei den Feierlichkeiten nach dem Triumph bei der Copa América. In diesem beleidigt unter anderem Enzo Fernández zahlreiche Nationalspieler Frankreichs aufgrund derer afrikanischen Wurzeln mit einem rassistischen Lied. Messi war hingegen nicht in dem viralen Clip zu sehen.

Kurios: Fernández erhielt von der argentinischen Vize-Präsidentin Victoria Villarruel trotzdem Rückendeckung, obwohl sich der Mittelfeldspieler zuvor für sein Verhalten öffentlich entschuldigt hatte. Argentinien wird derzeit von der rechtspopulistischen Partei Demócrata regiert.

Fernández' Klub FC Chelsea leitete indes ein Disziplinarverfahren ein, Frankreichs Verband reichte bei der FIFA eine Klage ein.

Ob Garro gegen seine Entlassung vorgehen wird, ist derweil nicht bekannt.

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