Beim Rückspiel der dritten Runde der Copa do Brasil zwischen EC Juventude und SC Internacional ist es zu einer unglaublichen Szene gekommen. Mitten drin war mit Alan Ruschel ein Spieler des Gastgebers, dessen Schicksal bereits im Jahr 2016 berührte.
Beim Stand von 1:0 für Juventude, das das Hinspiel mit 2:1 für sich entschieden hatte, rannte plötzlich ein Flitzer aufs Spielfeld des Estádio Alfredo Jaconi in Caxias do Sul. Der aufgebrachte Zuschauer stürmte auf drei Spieler von Juventude zu und versuchte einen Faustschlag anzusetzen.
Ruschel wehrte sich ebenfalls mit Schlägen und attackierte zusammen mit seinen Mitspielern den Eindringling. Zusammen brachten sie ihn zu Boden.
Als sich die Aufregung legte und der Flitzer vom Feld gebracht wurde, zitierte man Schiedsrichter Rodrigo Jose Pereira de Lima zum Monitor am Spielfeldrand. Nach Ansicht der Bilder entschied sich der Unparteiische für die Rote Karte gegen Ruschel, der zugleich Kapitän von Juventude ist.
Vier Minuten nach dem Platzverweis gegen den Linksverteidiger erzielte Enner Valencia den Ausgleich für Internacional. Das Tor reichte nicht mehr zum Weiterkommen. In der fünften Minuten der Nachspielzeit sah zudem Internacional-Innenverteidiger Vitão die Rote Karte.
Dass Ruschel überhaupt noch auf dem Fußballplatz stehen kann, verdankt der heute 34-Jährige einem großen Glück. Vor knapp acht Jahren saß er zusammen mit seinen damaligen Mannschaftskameraden des Klubs AF Chapecoense in einem Flugzeug, das auf dem Weg zum Hinspiel des Finales der Copa Sudamericana beim kolumbianischen Verein Atlético Nacional kurz vor dem Zielflughafen abstürzte. 71 von 77 Passagieren starben, darunter 19 von Ruschels Mitspielern.