"Wie 95 Prozent aller Spieler": Toni Kroos' Beobachtung bei Lionel Messi und Cristiano Ronaldo

Von Nino Duit
Toni Kroos Real Madrid 2023-24
© Getty

Toni Kroos ist auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft zurückgetreten - anders als beispielsweise die beiden prägendsten Spieler seiner Generation Lionel Messi und Cristiano Ronaldo. In einem Interview äußerte sich der 34-Jährige zu den Hintergründen.

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"Sie sind zeit ihrer Karriere süchtig nach Erfolg. Das hört nicht auf. Und sie haben sich dazu entschieden, nicht auf dem Höhepunkt aufzuhören - wie übrigens 95 Prozent aller Spieler - sondern den Fußball noch etwas länger zu genießen, und das ist doch auch ein guter Weg", sagte Kroos dem kicker. "Und wenn sie damit happy sind, ist doch alles gut. Aber klar ist auch, dass es beispielsweise für Cristiano nie mehr so war wie bei Real. Ich bin sicher, das sieht er selbst ganz genauso."

Ronaldo erlebte bei Real seine Blütezeit, gewann gemeinsam mit Kroos dreimal die Champions League. Bei seinen darauf folgenden Stationen Juventus Turin und Manchester United knüpfte der 39-jährige Portugiese nicht an seine einstigen Erfolge an, mittlerweile spielt er bei Al-Nassr in Saudi-Arabien. Messi (37) zog es nach vielen Jahren beim FC Barcelona und einem Intermezzo bei Paris Saint-Germain zu Inter Miami in die USA.

Toni-Kroos-1920
© getty

Messi gewann achtmal den Ballon d'Or, Ronaldo fünfmal. Kroos blieb diese Auszeichnung trotz insgesamt sechs Champions-League-Triumphen verwehrt. "Das ist kein Titel, nach dem ich gestrebt habe. Was aber nichts damit zu tun hat, dass ich ihn nie gewonnen habe. Das Profil der Weltfußballer war immer ähnlich. Aber es entsprach nicht meinem Profil", sagte Kroos. "Es waren aber oft Weltfußballer in meiner Mannschaft: Cristiano Ronaldo, Luka Modric, Karim Benzema. Ich habe also geholfen, sie zu machen. Wären wir Europameister geworden, hätte es eine Chance gegeben."

Nach seinem Abschied von Real spielte Kroos bei der EM sein letztes Turnier. Die Entscheidung zum Karriereende sei in vielen Monaten und nach vielen Gesprächen gereift: "Bei mir war es nicht so, dass ich morgens wach wurde und sagte: 'Jetzt ist Schluss.' Meine Frau und ich haben über Wochen und Monate über das Thema gesprochen, hin und her abgewogen, sodass wir beide schon selbst davon genervt waren, weil es keine Entscheidung gab. Aber die zu treffen war schwer. Ich hatte mir schon ein paar Jahre zuvor vorgenommen, dass ich die Entscheidung über mein Karriereende allein und aus freien Stücken treffen möchte."

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