Die Blues verloren mit dem erst in der 88. Minute eingewechselten Kapitän der deutschen Nationalmannschaft gegen Außenseiter Tottenham Hotspur in einem hochklassigen Finale mit 1:2 (1:1, 1:0) nach Verlängerung und konnten ihren Vorjahreserfolg nicht wiederholen.
Didier Drogba brachte Chelsea in der 39. Minute zwar in Führung. Der frühere Leverkusener Dimitar Berbatow (70./Handelfmeter) und Jonathan Woodgate (94.) wendeten vor 87 660 Zuschauern im ausverkauften Wembleystadion mit ihren Toren aber das Blatt zugunsten der Spurs.
Der Traditionsklub aus dem Norden Londons feierte durch den Sieg gegen seinen Angstgegner den ersten Titelgewinn seit 1999 und qualifizierte sich zugleich für den UEFA-Pokal in der nächsten Saison. Für Tottenham war es seit 1990 im 25. Spiel erst der dritte Sieg gegen Chelsea.
Cole und Ballack schmoren
Ballack zeigte nach seiner Einwechslung eine ansprechende Leistung, konnte die Niederlage bei seinem ersten Auftritt im englischen Fußball-Tempel aber nicht verhindern. Bei Chelseas FA-Cup-Sieg und dem Erfolg der deutschen Nationalmannschaft im Vorjahr hatte er wegen seiner Knöchelblessur einen Auftritt dort verpasst.
Chelsea-Trainer Avram Grant überraschte in seinem ersten Finale als Chefcoach mit einer bislang nicht gekannten Anfangsformation. Neben Ballack ließ er auch Englands Nationalspieler Joe Cole zunächst auf der Reservebank schmoren.
Erster Schuss ein Treffer
Dafür wurde Angriffsspitze Drogba von den Außenstürmern Nicolas Anelka und Shaun Wright-Phillips unterstützt. Den offensiveren Start zeigte aber Tottenham. Schon nach 24 Sekunden verfehlte Robbie Keane knapp das Ziel. Ledley King (1.) und Pascal Chimbonda per Lattenkopfball (9.) kamen dem Führungstor ebenso nah.
Doch Chelsea ließ sich von den energischen aber glücklosen Spurs-Angriffen nicht aus der Ruhe bringen und wurde seinem Ruf der höchsten Effektivität gerecht. Der erste Schuss aufs Tor war gleich ein Treffer. Drogba ließ mit seinem Freistoß aus knapp 30 Metern Tottenham-Torwart Paul Robinson sehr schlecht aussehen.
Cech patzt
Fast 40 Minuten musste sich Ballack in der zweiten Halbzeit an der Seitenlinie warmlaufen. Dann wurde er von Grant zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit doch noch eingewechselt.
Berbatow hatte da bereits nach einem Handspiel von Wayne Bridge per Strafstoß den hochverdienten Ausgleich erzielt. In einer turbulenten Schlussphase vergaben beide Teams gute Möglichkeiten. Die Entscheidung fiel dann ausgerechnet nach einem Patzer des zuvor überragenden Chelsea-Torhüters Petr Cech, der bei Woodgates Kopfball zu spät kam.