Klopp-PK: "I'm the Normal One - from the Schwarzwald"

Und damit ist die Hochgeschwindigkeits-PK mit einem sehr gut aufgelegten Jürgen Klopp, charmant, relaxt und mit fließendem Englisch, schon wieder Geschichte. Sein Anti-Mourinho-Spruch "I'm a normal one" - geht bei Twitter und Facebook durch die Decke. Die Kloppomania im Storify.

Was Klopp aber hofft, ist, dass beim LFC ähnlich wie beim BVB alle am gleichen Strang ziehen werden. Klopp betont seine Idee von der Teamarbeit. Er betont, dass er großes Vertrauen in seine sehr junge Mannschaft hat (schon wieder eine BVB-Parallele). "Es gibt hier alles, wir müssen es zusammenfügen. Das Problem im Fußball ist ja, dass du dir noch so viel vornehmen kann. Am Ende musst du immer gegen einen Gegner antreten. Wie gut der ist, kannst du nicht beeinflussen."

"Natürlich gibt es Parallelen zu meiner Arbeit in Dortmund hier. Ich kenne die Situation, wenn die Leute nicht ganz zufrieden sind, aus der letzten Saison beim BVB, als ich eine schwierige Zeit hatte. Aber es gibt Unterschiede: Wir hatten keine Vorbereitung zusammen, es ist mitten in der Saison, es sind schon ein paar Spiele gespielt."

"Es ist gar nicht so wichtig, was die Leute denken, wenn du kommst, sondern wenn du gehst."

"Der Hype um meine Person ist natürlich surreal. Wir haben hier einen Neustart, wir möchten erst einmal in Ruhe arbeiten. Wir haben hier viel vor, in der härtesten Liga der Welt."

Der Taxifahrer vom Bahnhof hierher soll total begeistert gewesen sein, Klopp zur Anfield Road kutschieren zu dürfen. Klopp wird über die Reaktionen zu seiner Person gefragt. "Ich darf das alles dank Euch (den Medien, Anm. der Reaktion) ja gar nicht erleben. Ich kann nicht vor mein Hotel, ich kann nicht in den nächsten Pub, deshalb kann ich diese Frage nicht wirklich beantworten."

Er wendet sich direkt an die Fotografen, die im Raum noch immer für Blitzlichtgewitter sorgen. "Bitte, lasst mich auch in meinem Hotel in Ruhe." Schaun mer mal, wie das klappt mit der Yellow Press.

"Natürlich müssen wir bald Punkte sammeln, aber ich werde jetzt nicht sagen, wir müssen dies und das tun. Ich werde heute nicht so sehr über meine Spielidee reden, das möchte ich erst mit der Mannschaft tun. Ich kann Ihnen aber versprechen, dass meine Spielidee nicht so schlecht ist. Das Umschaltspiel wird eine Rolle spielen. Aber lassen Sie mich erst mal eine Woche arbeiten."

"Ich komme aus dem Schwarzwald, ich bin ein normaler Kerl. Meine Familie sitzt jetzt zu Hause und ist stolz darauf, mich zu kennen." Hier erntet Klopp seinen ersten Lacher im Englischen, vor allem, weil die Frage in Bezug auf Jose Mourinho gestellt wurde, der sich als "The Special One" bezeichnete. Klopp aber betont noch einmal mit einem Schmunzeln: "I'm a normal one."

Auf die Frage, wie er mit den hohen Erwartungen umgehen wird, relativiert Klopp den Druck. "Was sollte das bringen, diesen Rucksack aufzusetzen und die ganze Zeit mit sich rumzuschleppen. Das hemmt doch nur. Wir wollen jetzt anfangen, Fußball zu spielen. Alle Welt redet über Ballbesitz. Aber hey, es ist doch egal, wer wie lange den Ball hat. Wir müssen Lösungen finden, wenn das Team in Problemen steckt."

"I am a real lucky guy. Ich freue mich auf das erste Training, auf das erste Spiel. Ich bin erholt. Ich hatte vier Monate Zeit, ich bin in Topform."

"Es wird hier viel über Fußballromantik geredet, ich liebe dieses Wort. Natürlich ist Anfield der Inbegriff dieser Fußballromantik. Das hat bei der Entscheidung auf jeden Fall eine Rolle gespielt."

Klopp weiter: "Ich bin kein Genie, nicht der beste Trainer der Welt, ich werde hier Hilfe brauchen. Aber die Diskussion hier in Liverpool is totally crazy. Es ist nicht so schwierig, diese Mannschaft besser zu machen. Wir sprechen hier über gute Spieler. Ich bin ja kein Idiot."

Klopp betont, dass Liverpools Situation nicht so schwierig sei, wie sie gerade geredet werde.

"I am back in the race. Für mich ist es der richtige Zeitpunkt zurückzukehren. Liverpool ist kein gewöhnlicher Klub, es ist ein sehr spezieller Klub." Das gelte vor allem für die Fans.

Zuallererst entschuldigt sich Klopp für sein Englisch. In Ländern, wo englisch gesprochen werden muss, sei er bisher nur im Urlaub gewesen.

Jürgen Klopp hat auf dem Podium an der Anfield Road PLatz genommen. Der Saal ist rappelvoll!

Neben mir durchforstet Kollege Mehring die sozialen Netzwerke rund um die Kloppomania in Liverpool. Schon eine Menge los, die Reds-Fans freuen sich wie die Kinder auf den neuen Trainer. Hier geht's zum Storify.

Marseille und Mexiko reichten noch nicht aus, den Ex-Dortmund-Trainer aus seiner Auszeit in den Trainerstuhl zu locken. Doch nach fünf Monaten Sabbat-"Jahr" scheint der 48-Jährige nun wieder in Topform - und bereit für Liverpool.

Klopp im Video-Interview weiter: "Ich glaube ans Potenzial des Teams. Sonst hätte ich es nicht gemacht. Wir müssen nicht jetzt sofort das beste Team der Welt sein. Wir wollen morgen gut sein - und übermorgen." Sofort appelliert der Pöhler an die Skeptiker unter den Reds-Fans: "Hört auf zu zweifeln, fangt an zu glauben!"

Der Klub präsentiert bereits vor Klopps Antritts-PK die ersten Stimmen. "Ich glaube an eine Spielphilosophie, die sehr emotional, schnell und körperlich ist", sagte der Ex-Dortmunder in einem Interview auf der Klubhomepage. "Meine Mannschaften müssen in jedem Spiel Vollgas geben und an das Limit gehen."

Bereits am Donnerstagabend wurden alle Formalitäten erledigt: Klopp unterschrieb einen Dreijahresvertrag und ist damit offiziell 20. Manager in der illustren Geschichte des FC Liverpool.

Willkommen im Liveticker zur Vorstellung von Jürgen Klopp an der Anfield Road. Bei SPOX verpasst Ihr nichts. Los geht's 10.45 Uhr.