Manchester Uniteds Teammanager Ralf Rangnick hat seinem neuverpflichteten Nachfolger Erik ten Hag für die Aufgabe beim englischen Rekordmeister Schwerstarbeit vorausgesagt. "In der Medizin würde man sagen, dass es eine Operation am offenen Herzen ist", sagte Rangnick vor der Partie seiner Mannschaft beim FC Arsenal mit Blick auf den Staffelwechsel zum früheren Amateurtrainer des FC Bayern München am Saisonende.
In seiner Situationsanalyse wenige Tage nach der demütigenden 0:4-Pleite der Red Devils bei Titelkandidat FC Liverpool äußerte sich Rangnick sehr deutlich. "Es ist kristallklar, man benötigt nicht einmal eine Brille, um zu erkennen, wo die Probleme liegen." erklärte der 63-Jährige.
"Für mich wäre es nicht damit getan, einige kleinere Anpassungen vorzunehmen, ein paar kleinere kosmetische Maßnahmen zu vollziehen. Es wird mehr nötig sein als nur hier ein wenig und da ein wenig zu ändern, und das ist einer der wenigen positiven Aspekte unserer Lage", führte Rangnick weiter aus
Manchester hatte ten Hag am vergangenen Donnerstag als künftigen Teammanager verpflichtet. Der Niederländer erhielt in Old Trafford einen Vertrag bis 2025 mit einer Option zur Verlängerung um ein Jahr. Momentan sitzt ten Hag, der in München von 2013 bis 2015 als Coach der zweiten Mannschaft in der Regionalliga arbeitete, in seiner Heimat bei Rekordmeister Ajax Amsterdam auf der Bank. Mit den Ajacieden hat der 52-Jährige in der laufenden Saison gute Aussichten auf den Titelgewinn.
In Manchester wird ten Hag bereits der fünfte feste Coach seit dem Abschied der Trainer-Ikone Sir Alex Ferguson vor neun Jahren sein. Vor Rangnicks Amtsantritt als Interimstrainer Ende vergangenen Jahres war Vereins-Idol Ole Gunnar Solskjaer gescheitert. Am Saisonende wird Manchester im fünften Jahr nacheinander keinen Titel gewonnen haben.
In der Liga kämpft das Team um Superstar Cristiano Ronaldo noch um den Trostpreis Champions-League-Platz. Allerdings kann die Mannschaft von Rangnick, der ab der kommenden Spielzeit in anderer Funktion im Verein tätig bleiben soll, dieses Ziel nicht mehr aus eigener Kraft erreichen.