Das enge Meisterrennen in der englischen Premier League elektrisiert Jürgen Klopp. "Da ist jetzt Druck auf dem Kessel, aber eigentlich der positivste Druck, den man haben kann", sagte der Teammanager des FC Liverpool bei Sky. Die "außergewöhnliche Saison" der Reds habe er lange nicht erwartet, "aber jetzt sind wir da und kämpfen mit zwei außergewöhnlichen Mannschaften um die Krone. Und das ist natürlich echt verrückt."
Liverpool liegt nach 28 Spielen punktgleich mit Spitzenreiter FC Arsenal auf Platz zwei, dahinter folgt mit einem Punkt Rückstand Titelverteidiger Manchester City. Während Klopp mit seiner Elf am Sonntag (15.00 Uhr) auf Brighton & Hove Albion trifft, geht es für die beiden Rivalen im direkten Duell (Sonntag, 17.30 Uhr/beide Spiele bei Sky) um wichtige Punkte.
"Ich habe richtig Spaß daran, da einfach dabei zu sein. Und es wird nicht an unseren Ambitionen scheitern. Wir wollen natürlich jetzt den ganzen Weg gehen, aber ob das dann gelingt, wird man sehen", sagte Klopp: "Vielleicht kriegen wir am Sonntag schon eine Niederlage, und dann ist alles vorbei. Oder teilweise. Wichtig ist in der Phase, dass man sich freimacht von dem ganzen Geschwätz außen rum."
Klopp versucht auch, die Lobeshymnen der Liverpool-Fans auf seiner Abschiedstour auszublenden. "Ich kriege das natürlich mit, glücklicherweise aber nur am Rande. Aber ich weiß das, dass die Liebe groß ist. Das ist umgekehrt genauso. Ich schulde den Leuten mehr als sie mir", sagte er, "aber ich bin im Moment komplett in der Saison drin und denke über meine Situation gar nicht nach."
Im Sommer verlässt Klopp (56) nach neun Jahren Liverpool. Zur Legende ist der frühere Bundesligacoach (Dortmund und Mainz) durch den Meistertitel 2020, den ersten des Vereins seit 30 Jahren, und den Triumph in der Champions League 2019 geworden.
Beim Duell mit Brighton am Sonntag trifft Klopp auf Roberto De Zerbi. Der Italiener gilt als einer der Kandidaten auf seine Nachfolge. Der scheidende Coach hält eine Menge von ihm. De Zerbi sei "ein außergewöhnlicher Trainer."
Klopp führte aus: "Ein hervorragender Trainer. Das merkt man, wie die Mannschaft spielt. Das geht nicht, wenn man mal kurz vorm Spiel sagt: 'Übrigens, wir spielen halt, keine Ahnung, 4-3-3 oder 4-2-3-1 oder sonst was.' Da steckt richtig Arbeit drin und das macht er außergewöhnlich gut."