Der englische Meister Manchester City geht offenbar juristisch gegen die Regeln der Premier League für Sponsorenverträge vor. Laut eines Berichts der britischen Times soll der Klub, der 2008 von einer Investmentgesellschaft aus dem Emirat Abu Dhabi übernommen worden war, die englische Eliteklasse wegen möglicher "Diskriminierung" verklagt haben.
In einem 165-seitigen Dokument, von dem die Zeitung eine Kopie erhalten hat, beschuldigt City die anderen Klubs der "Diskriminierung der Golfeigentümer" und spricht von einer "Tyrannei der Mehrheit", die den sportlichen Erfolg des Vereins ersticken solle. Der Streit soll durch ein zweiwöchiges Schiedsverfahren beigelegt werden, das am Montag beginnt. Der Times zufolge haben sich zwischen zehn bis zwölf Vereine bereit erklärt, die Liga in dem Rechtsstreit zu unterstützen.
Die Premier League hatte ihre Regeln für kommerzielle Partnerschaften mit Unternehmen, die mit den Vereinseigentümern verbunden sind, zuletzt verschärft. Ein solches Sponsoring muss demnach zu marktgerechten Preisen erfolgen. Citys Aufstieg wurde durch die massive finanzielle Unterstützung von Etihad Airways ermöglicht, einer Fluggesellschaft mit Sitz in Abu Dhabi. Sollte die Klage Erfolg haben, könnte dem Klub künftig noch mehr Geld zur Verfügung stehen.
Laut Times befürchten einige Vereine zudem, dass das Ergebnis Auswirkungen auf die Vorwürfe gegen City zu angeblich falschen Angaben zu Sponsoreneinnahmen haben könnte. Für November ist eine Anhörung angesetzt, in der insgesamt 115 mögliche Verstöße des Klubs von Teammanager Pep Guardiola gegen die Finanzvorschriften zwischen 2009 und 2023 thematisiert werden sollen.