"Zu riskant" und "zu teuer": Manchester United hätte zwei EM-Stars holen können

Richard MartinNiklas Staiger
03. Juli 202420:11
SPOXGetty
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Manchester United hat sich offenbar die Chance entgehen lassen, die heutigen Superstars Jamal Musiala und Benjamin Sesko zu verpflichten, als diese noch Teenager waren. Einem Bericht von The Athletic zufolge wurden den Red Devils beide Spieler angeboten, doch sie entschieden sich gegen die Transfers.

Als Jamal Musiala 15 Jahre alt war, wollte er den FC Chelsea verlassen - und United wurde angeboten, den heutigen Superstar des FC Bayern München bei einem Probetraining zu testen. Andreas Herrmann, ein damaliger Scout von Man United, soll ihn damals beim Training der deutschen U16-Nationalmannschaft beobachtet und als besten Spieler beurteilt haben. Doch bei den Transferverhandlungen soll es Probleme gegeben haben - und die Red Devils hatten offenbar Angst, gegen Transferregeln des Verbandes zu verstoßen. Die Situation sei "zu riskant" gewesen, heißt es. Musiala ging 2019 für kolportierte 200.000 Euro zum FC Bayern München und entwickelte sich dort zum Weltstar.

Andere Gründe hatte die Geschichte um einen möglichen Transfer von Benjamin Sesko. Ebenfalls 2018 wollte sich Man United mit zwei jungen Stürmern verstärken und hat dafür sowohl Sesko als auch den Niederländer Dillon Hoogewerf als Transferziel ausgemacht. Doch anstatt sich für einen zu entscheiden, wollten sie gerne beide verpflichten - und das Budget reichte nicht für die geforderten zwei Millionen Euro bei Sesko. Der Slowenee wechselte ein Jahr später für 2,5 Millionen Euro zu RB Salzburg - Hoogewerf floppte bei United und wechselte 2022 zu Borussia Mönchengladbach.

Musiala und Sesko bei Manchester United: "Was wäre, wenn ...?"

Der frühere Rekrutierungs-Chef der Red Devils, Lyndon Tomlinson, erklärte The Athletic die damalige Situation: "Wir haben uns gesagt: 'Dillon kostet uns 130.000 Euro von Ajax Amsterdam, Sesko kostet uns zwei Millionen Euro. Wir dachten, wenn wir das Risiko auf die beiden Spieler verteilen, sollte es zumindest einer von ihnen schaffen."

Beide konnten offenbar auch zusammen spielen: "Sie hatten unterschiedliche Profile. Sesko war athletisch, groß und stark, während Dillon kleiner und explosiver war. Wir waren also der Meinung, dass wir mit beiden Spielern auf der sicheren Seite wären. Am Ende bekommt man dann den, der es nicht ganz schafft, und man denkt immer: 'Was wäre, wenn ...?'"

United hat seine Rekrutierungs-Strategie zuletzt verändert und Dan Ashworth als neuen Sportdirektor verpflichtet, bereits im April kam Jason Wilcox als Technischer Direktor nach Manchester. Die beiden sowie der ebenfalls neue CEO Omar Berrada sollen United auf dem Transfermarkt wieder Erfolge bringen.

Das Trio soll Trainer Erik ten Hag mit dem bestmöglichen Kader ausstatten, um in der anstehenden Premier-League-Saison besser abzuschneiden als in der vergangenen, in der United nur Achter wurde.