Wie die englische Tageszeitung The Guardian erfahren haben will, strebt Boehly so schnell wie möglich eine Lösung der Spannungen in der Vorstandsetage an. Gemäß der Übernahmevereinbarung wäre es dem Amerikaner nicht gestattet, seine Anteil ohne die Zustimmung von Clearlake an einen Dritten zu verkaufen. Boehly weigert sich demnach, sich aus dem Verein drängen zu lassen, obwohl er einräumt, dass die aktuelle Führungsstruktur des Vereins unhaltbar ist.
Clearlake Capital soll sich in einer ähnlichen Lage wie Boehly befinden. Das amerikanische Private-Equity-Unternehmen hält 61,5 Prozent der Anteile und betrachtet die Investition als langfristig, so dass man dort nicht bereit sein soll, Anteile zu verkaufen.
Der amerikanische Geschäftsmann Boehly hatte im Mai 2022 unter dem Konsortium "BlueCo" für umgerechnet rund fünf Milliarden Euro 100 Prozent der Anteile des FC Chelsea übernommen. Dazu gehörte unter anderem auch Clearlake Capital.
Seitdem wurde über eine Milliarde Pfund in neue Transfers investiert, viele mit teils aberwitzigen Ablösesummen und Vertragslaufzeiten. Der sportliche Erfolg blieb trotz der Investitionen und insgesamt fünf Trainern dennoch überschaubar, die Topklubs in der Premier League konnte Chelsea nicht überflügeln.
Zuletzt hieß es, dass Clearlake Capital, das Behdad Eghbali und Jose E. Feliciano gehört, Boehlys Anteil am Verein aufkaufen will. Dieser will seinerseits jedoch auch Mehrheitsaktionär werden.
Erst vor wenigen Tagen hatte sich der Klub von CEO Chris Jurasek getrennt. Welche Auswirkungen ein Abschied Boehlys auf die sportliche Ausrichtung des Klubs hätte, ist völlig unklar.
In der Tabelle der Premier League stehen die Blues nach drei Spieltagen mit vier Punkten auf dem elften Platz. Am kommenden Samstag steht das Auswärtsspiel in Bournemouth an.