Paris Saint-Germain hat den französischen Classique am Sonntagabend bei Olympique Marseille mit 2:0 für sich entschieden. Die Tore erzielten Vitinha (53.) und der für Kylian Mbappé eingewechselte Gonçalo Ramos (85.). Für einen neuen Zuschauerrekord sorgten unter strömendem Regen über 66.000 Fans im Stade Vélodrome.
Paris hat als Spitzenreiter der Ligue-1-Tabelle nun zwölf Zähler Vorsprung auf den ärgsten Verfolger Stade Brest. Marseille ist mit 39 Punkten Siebter in der französischen Liga und lässt im Rennen um die internationalen Plätze Federn.
Für Aufregung sorgte im ersten Durchgang vor allem eine Szene: Der bereits mit Gelb verwarnte PSG-Neuzugang Lucas Beraldo hinderte OM-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang in der 38. Minute auf der rechten Seite per Schubser am Vorbeirennen. Die Gelbe Karte für diese Aktion verteilte Schiedsrichter Benoît Bastien aber fälschlicherweise an Beraldos Vornamensvetter Lucas Hernández, der sich nichts hatte zu Schulden kommen lassen. Der VAR bemerkte den Fauxpas wie die Spieler aus der Provence - und so sah Beraldo wegen der Verhinderung einer sonst möglichen klaren Torchance sogar glatt Rot statt seine zweite Gelbe Karte.
Den ersten entscheidenden Akzent setzte PSG dann in Unterzahl acht Minuten nach Wiederanpfiff: Der gerade eingewechselte OM-Verteidiger Samuel Gigot schenkte den Ball am Mittelkreis her, PSGs Vitinha schaltete schnell und konnte nach einem Doppelpass mit Ousmane Dembélé überlegt unten links einschieben. Der Portugiese jubelte anschließend wie Jude Bellingham (Real Madrid) mit ausgebreiteten Armen.
In der 58. Minute durften sich die 66.000 Zuschauer im Stade Vélodrome kurz freuen. Pierre-Emerick Aubameyangs vermeintlicher Ausgleichstreffer zählte jedoch nicht, weil Mannschaftskollege Luis Henrique dabei direkt vor PSG-Keeper Donnarumma im Abseits stand und diesen behinderte.