Die bei der TV-Übertragung im italienischen Fernsehen deutlich hörbaren Schreie hielten noch einige Sekunden an, nachdem Lukaku den Elfmeter zum 2:1 für Inter verwandelt hatte. Der 26-Jährige starrte danach wütend auf die betreffende Tribüne, ehe er von seinen Teamkollegen gefeiert wurde. Schiedsrichter Fabio Maresca ließ die Partie trotz der Vorfälle ohne Unterbrechung weiterlaufen.
Lukaku veröffentlichte am Montag in den sozialen Netzwerken einen Appell gegen Rassismus. "Fußball ist ein Spiel, das jedem Freude machen soll. Wir dürfen keine Form der Diskriminierung erdulden", schrieb er und forderte: "Wir leben im Jahr 2019. Doch statt in die Zukunft zu blicken, machen wir Schritte zurück. Ich glaube, dass wir Spieler uns zusammenschließen und eine Erklärung zu diesem Thema machen sollten."
Cagliari verurteilte den Vorfall und kündigte an, die Täter ermitteln und ausschließen zu wollen. Ihr Verhalten sei "verwerflich und steht in krassem Widerspruch zu den Werten" des Klubs.
Der Angriff ist kein Einzelfall. Bereits im April hatten Cagliari-Fans an gleicher Stelle den damals für Juventus Turin spielenden dunkelhäutigen Stürmer Moise Kean nach einem Tor mit Affenlauten belegt. Auch der Franzose Blaise Matuidi war auf Sardiniens Hauptstadt schon Opfer von rassistischen Aktionen geworden.
Lukaku war im Sommer für 65 Millionen Euro von Manchester United zu Inter Mailand gewechselt, das nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel die Tabellenführung in der Serie A übernahm.