Nicolas Pépé ist in den vier Spielzeiten seit seinem 80-Millionen-Euro-Wechsel vom OSC Lille zum FC Arsenal wenig gelungen. Nun kämpft der ivorische Flügelstürmer bei Trabzonspor in der Türkei um seine Karriere.
Ex-Arsenal-Trainer Unai Emery war am 2. August 2019 begeistert, jedenfalls tat er so. Der Spanier feierte die Ankunft von Nicolas Pépé für die Rekordablöse von 80 Millionen Euro: "Nicolas ist ein hochgeschätzter und talentierter Flügelspieler, der von vielen Top-Teams in Europa beobachtet wurde. Die Verpflichtung eines erstklassigen Flügelspielers war eines unserer wichtigsten Ziele in diesem Transferfenster, und ich freue mich sehr, dass er zu uns kommt. Er wird unsere Mannschaft mit Tempo, Kraft und Kreativität bereichern und für mehr Tore sorgen."
Emery lächelte zwar nach außen hin, hatte aber eigentlich ernsthafte Bedenken, ob Pépé der richtige Mann sei, um den Gunners auf dem rechten Flügel den nötigen Schwung zu verleihen. Dass der einstige Lille-Star nicht auf Anhieb überzeugte, trug dazu bei, dass Emery vier Monate später entlassen wurde.
Inzwischen hat Emery sogar zugegeben, dass er einen anderen Spielertyp vorgezogen hatte: "Ich wollte lieber jemanden, der die Liga kennt und sich nicht umgewöhnen muss", sagte Emery im Mai 2022 dem Guardian. "[Wilfried] Zaha hat Spiele allein gewonnen. Ich sagte ihnen: 'Das ist der Spieler, den ich kenne und will.' Ich habe Zaha getroffen und er wollte kommen. Der Verein entschied, dass Pépé ein Spieler für die Zukunft ist. Ich sagte: 'Ja, aber wir müssen jetzt gewinnen und dieser Junge gewinnt Spiele. Er hat uns im Alleingang geschlagen."
Arsenals Klubchefs hätten für Zaha von Crystal Palace nicht annähernd die 80 Millionen Euro zahlen müssen, die sie nun nach Lille überwiesen. Schnell bereuten die Londoner dann, dass sie den "falschen" Ivorer geholt hatten.
Pepe's vierjähriger Vertrag bei den Nordlondon endete kürzlich, als die Gunners das Arbeitspapier ein Jahr vor Ablauf auflösten. Arsenal hatte die Hoffnung in den 28-Jährigen längst aufgegeben. Auch Trainer Mikel Arteta war es nicht gelungen, den Rohdiamanten, der einst in der Ligue 1 so geglänzt hatte, zu polieren.
Nun hat der türkische Verein Trabzonspor Pépé ablösefrei verpflichtet. In der Süper Lig könnte ein neues Kapitel für den Flügelspieler beginnen. Doch auf höchstem Niveau wird er wohl nie wieder eine Chance bekommen, nachdem er zu einem der größten Flops in der Geschichte der Premier League abgestempelt wurde.