"Bruder, lösch das": Skandal-Interview in der Türkei wegen tätlichen Angriffs auf einen Schiedsrichter

Von Tim Ursinus
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© TV-N6

Bülent Akan, Trainer des türkischen Drittligisten 24 Erzincanspor, hat sich in einem Interview ordentlich im Ton vergriffen. Nur wenige Wochen nach dem Schiedsrichter-Eklat im vergangenen Dezember könnte ihn sein Fauxpas den Job kosten.

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Damals war der Unparteiische Halil Umut Meler von Ankaragücü-Präsident Faruk Koca körperlich angegriffen worden. Akan sagte dahingehend beim türkischen Fernsehsender TV-N6: "Diese Schiedsrichter haben es nicht anders verdient."

Akans Groll galt Schiedsrichter Yusuf Aydin, der laut des Trainers verantwortlich für die 0:2-Niederlage gegen Inegölspor war. Noch im selben Atemzug versuchte der Erzincanspor-Coach die Wogen zu glätten, doch es war bereits zu spät.

"Bruder, lösch das!", sagte er. Anschließend wies ihn der Kameramann darauf hin, dass es sich jedoch um eine Live-Sendung handeln würde.

Sichtlich geschockt beendete Akan das Interview kurzerhand mit folgenden Worten: "Ich gratuliere Inegölspor, ich wünsche ihnen Erfolg."

Zuvor war Akan noch auf die Schiedsrichter-Leistung eingegangen. "Es gibt keine Elfmeter, es werden keine Tore gegeben. Hätte er das Tor gegeben, wäre das Spiel in unsere Richtung gegangen. Mit diesen Schiedsrichtern ist diese Liga nicht mehr fair, es nimmt einfach keine Ende. Es tut uns sehr leid, was der Präsident von Ankaragücü getan hat, aber diese Schiedsrichter haben es nichts anders verdient", erklärte er.

Noch ist offen, welche Konsequenzen Akan befürchten muss. Eine Entlassung scheint nicht ausgeschlossen zu sein.

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