Frankreich hat die Nations League durch einen 2:1-Sieg im Finale gegen Spanien gewonnen. Der entscheidende Treffer von Kylian Mbappe sorgte hinterher für Verwirrung und Ärger. Darum zählte das Siegtor und war regelkonform.
Was war passiert? Mbappe tauchte in der 80. Minute plötzlich frei vor dem spanischen Schlussmann Unai Simon auf und schob nach einem kurzen Übersteiger eiskalt zum 2:1-Endstand ein.
Wie die TV-Bilder gezeigt hatten, stand der PSG-Stürmer beim Abspiel von Theo Hernandez allerdings knapp im Abseits. Dennoch gab Schiedsrichter Anthony Taylor den Treffer - und das mit Recht! Grund dafür ist die sogenannte "Deliberate Play"-Regel, weil Eric Garcia den Ball noch per Grätsche berührte.
"Beim Abspiel befindet sich Mbappé deutlich im Abseits", erklärten die Experten von Collinas Erben via Twitter und führten aus: "Er bekommt den Ball nicht direkt von seinem Mitspieler. Sondern vielmehr vom Spanier Garcia, der zum Ball grätscht und ihn auch trifft. Es ist ein klassisches 'Deliberate Play', denn der Spieler will den Ball spielen und tut das auch. Wohin der Ball anschließend gelangt, ist für die Abseitsfrage ohne Belang."
Die umstrittene Regel war 2013 eingeführt worden, um ursprünglich Tore zu begünstigen und das Spiel attraktiver zu machen. Seither stößt die Vorschrift auf Unverständnis, so auch bei Spaniens Kapitän Sergio Busquets.
Busquets wütet: "Das macht doch keinen Sinn"
"Der Schiedsrichter hat uns gesagt, dass Eric Garcia den Ball spielen wollte und damit das Abseits aufgehoben ist. Aber er wollte den Ball spielen, weil der Ball dann Mbappe erreicht hätte, der im Abseits stand. Das macht doch keinen Sinn", sagte der Mittelfeldspieler des FC Barcelona nach der Partie.
Garcia ergänzte: "Mbappe steht im Abseits. Der Schiedsrichter sagt mir, dass ich versucht habe, den Ball zu spielen. Was soll ich tun? Zur Seite gehen und ihn laufen lassen?"