Damit kommt es nun in der Runde der letzten Vier zum deutschen Duell gegen Werder Bremen, das sich gegen Udinese Calcio durchsetzte.
Paolo Guerrero hatte die Gäste vor 47.000 im ausverkauften City of Manchester Stadium in Führung gebracht (12.). Nur vier Minuten später glich City allerdings durch einen Handelfmeter von Elano aus.
Felipe Caicedo brachte die Engländer in der 50. Minute schließlich in Führung, die allerdings nicht zum Weiterkommen reichte.
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Spiel: Beim HSV beginnt Jerome Boateng rechts hinten. Ansonsten bietet Jol die Startelf vom Wochenende auf. Bei City bekommen Caicedo und Elano eine Chance, auch der Ex-Hamburger Vincent Kompany ist mit dabei.
10.: Olic fackelt nicht lange und zieht von halbrechts am langen Pfosten vorbei.
12., 0:1, Guerrero: Starkes Dribbling von Pitroipa. Nach der Flanke Tohuwabohu im ManCity-Strafraum. Guerrero schaltet am schnellsten und drückt das Leder per Grätsche aus wenigen Metern über die Torlinie.
16., 1:1, Elano: Trochowski bekommt den Ball im Strafraum aus drei Metern an den Oberarm - Elfmeter! Elano verwandelt sicher in die linke Ecke.
43.: Was ein Geschoss von Elano. Der Brasilianer knallt einen Freistoß aus rund 25 Meter an die Latte!
50., 2:1, Caicedo: Böser Stockfehler von Jansen. Die Hamburger sind im Strafraum dennoch in Überzahl, aber Gravgaard rutscht aus und für Caicedo ist es ein Leichtes, den Ball aus elf Metern an Rost vorbei ins Tor zu setzen.
54.: Gefährliche Freistoßposition für ManCity! Wieder Elano, wieder Aluminium - diesmal ist es der Pfosten.
55.: Elano zieht eine Ecke direkt aufs Tor. Rost lässt noch vorne abprallen. Caicedo kommt am Fünfer völlig unbedrängt zum Abschluss, haut die Pille aber drüber - unglaublich!
75.: Dunne mit seinem x-ten Foulspiel. Und nun ist Schluss: der City-Kapitän fliegt mit Gelb-Rot vom Platz.
84.: Olic mit der Riesenchance zum 2:2, aber toller Reflex von Given. Jansen brachte die Flanke von links an den Fünfmeterraum.
So lief das Spiel: Es ging gleich in die Vollen. ManCity gab, unterstützt vom frenetischen Publikum, mächtig Gas. Der Hamburger SV hielt aber gut dagegen und ließ sich nicht einschnüren. Immer wieder sorgten die Norddeutschen mit eigenen Angriffen für Entlastung und gingen nicht unverdient in Führung. Durch einen schmeichelhaften Elfmeter kam City zurück in die Partie und hatte danach mehr vom Spiel. Insgesamt aber ein gerechtes 1:1 zur Pause.
Nach dem Wechsel erwischte City den deutlich besseren Start und drückte die Hamburger schnell in die eigene Hälfte. Der HSV hatte in dieser Phase Glück, nicht mehr als einen Treffer hinnehmen zu müssen. Nach einer Stunde bekam die Jol-Elf wieder etwas mehr Ruhe ins Spiel und fuhr gelegentliche Gegenangriffe. Mit zunehmender Spieldauer machte City hinten immer weiter auf, so dass sich für den HSV Räume boten, die man allerdings nicht nutzte. So hieß es: Zittern bis zum Schluss.
Der Star des Spiels: Stephen Ireland. City hat Zauberer wie Robinho oder Kunstschützen wie Elano, aber eben auch Spieler wie Ireland, die den Stars den Rücken frei halten und das Spiel aus der zweiten Reihe lenken. Gegen den HSV machte Ireland das in ganz starker Manier. Stopfte nach hinten Löcher und setzte vorne Robinho und Co. ein. Und ganz nebenbei zeigte Ireland, dass auch Iren richtig gut kicken können.
Die Gurke des Spiels: Marcell Jansen. Der Nationalspieler musste sich gegen City aufs Verteidigen beschränken. Dass er darin nicht seine Stärken hat, weiß man. In Manchester wurde es einmal mehr deutlich. Stand schlecht im Raum und ganz schlecht zum Gegner und fand überhaupt kein Timing für den Zweikampf. Leistete sich vor dem zweiten Treffer der Gastgeber zudem einen bösen Stockfehler.
Die Lehren des Spiels: Der HSV steht im Halbfinale des UEFA-Cups, und das durchaus zu Recht. Die Hanseaten boten auch im Rückspiel in Manchester einen über weite Strecken couragierten Auftritt und setzten sich somit verdient gegen das Team von Mark Hughes durch.
Den Hamburgern gelang es von Beginn an gut, die Gastgeber weit vom eigenen Tor wegzuhalten. Lediglich in der Viertelstunde nach der Pause und in den Schlussminuten, hatte der HSV Probleme. Die Viererkette stand sehr hoch und stellte vor allem Robinho und Caicedo dadurch immer wieder Abseits.
Das Mittelfeld attackierte früh und aggressiv und machte die Passwege clever zu. Trotz der defensiven Kompaktheit wackelte die Hintermannschaft allerdings das eine oder andere Mal und wirkte nicht so souverän wie aus der Bundesliga gewohnt.
Nach vorne präsentierte sich die Jol-Elf recht ballsicher, gefährlich wurde es aber meist nur nach Einzelaktionen.
Auch die Gastgeber versuchten immer wieder, mit individueller Klasse zum Erfolg zu kommen. Robinhos technische Fähigkeiten sind zweifelsohne eine Augenweide, meist bringen sie allerdings zu wenig ein. So sind die Citizens doch eher ein Team von Einzelkämpfern, das letztlich am Kollektiv des HSV scheiterte.
Manchester City - Hamburger SV: Daten & Fakten