Kurz nach dem Scheitern in der Vorrunde der WM in Brasilien erklärte der 56-jährige Prandelli: "Am Ende des Spiels habe ich zum Verbandspräsidenten gesprochen. Weil es meine Verantwortung ist, habe ich ihm gesagt, dass ich zurücktrete. Wenn die Strategie versagt, bin ich verantwortlich."
Durch ein 0:1 im letzten Gruppenspiel gegen Uruguay hatte Italien wie schon 2010 in Südafrika nicht die Vorrunde der WM überstanden - auch Verbandspräsident Abete erklärte daraufhin auf der Pressekonferenz gleich nach dem Spiel seinen Rücktritt. "Ich trete ebenfalls zurück. Ich werde dem Fußball aber in meinen anderne Funktionen erhalten bleiben. Mit meinem Rücktritt will ich Platz für einen Neuanfang machen", sagte Abete.
Zuvor hatte es noch eine Diskussion über die Ankündigung von Prandelli gegeben. "Ich werde ein Meeting mit der Verbandsspitze einberufen und hoffe, dass er seinen Rücktritt zurücknimmt. Ich hoffe natürlich, dass er das noch einmal überdenkt. Natürlich ist das Ergebnis bitter", sagte Abete - woraufhin der Trainer antwortete: "Ich werde das nicht zurücknehmen."
Dies war offensichtlich das Signal für Abete, ebenfalls zu gehen: "Natürlich mache ich das mit einem faden Beigeschmack im Mund, denn ich bin ein großer Fußballfan. Ich war immer Ziel von Kritik, das hat dazu beigetragen."
Spekulationen um Nachfolger begonnen
Die Spekulationen über einen Bachfolger haben derweil schon begonnen. Laut italienischen Medien ist der zuletzt von Zenit St. Petersburg gefeuerte Luciano Spalletti der aussichtsreichste Kandidat für den Trainersessel der Squadra Azzurra.
Als Alternative kommt auch Roberto Mancini infrage, der sich vor wenigen Tagem vom türkischen Klub Galatasaray getrennt hatte. Prandelli hatte erst vor wenigen Wochen mit dem italienischen Fußballverband eine Vertragsverlängerung bis 2016 unterzeichnet.Damit hatte er sich eigentlich verpflichtet, künftig auch verstärkt um den Nachwuchs kümmern. Sein Gehalt hätte sich von 1,7 auf 2,0 Millionen Euro pro Jahr erhöhen sollen.
Auch die Nachfolge des ebenfalls zurückgetretenen Verbandschefs Giancarlo Abete ist offen. Der 63-jährige Abete, seit 2007 Verbandschef, ist bei einen Plänen gescheitet, die Squadra Azzurra wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Unter seiner Führung hatte Italien bereits die Pleite bei der WM 2010 in Südafrika erlitten.