Kevin Kuranyi hat sich selbst einst für das DFB-Team entschieden, vor der WM 2018 blickt er nun aber ganz genau auf Panama, wo seine Mutter geboren wurde. Der WM-Debütant wird wohl eine leidenschaftliche und kämpferische Mannschaft stellen.
"Meist von der Straße", ordnet Kuranyi im Gespräch mit dem kicker die Herkunft der meisten Talente aus Panama ein. Das sagt bereits viel aus über den Exoten der Weltmeisterschaft in Russland. Panama ist krasser Außenseiter in einer Gruppe mit England, Belgien und Tunesien.
Dennoch wird das Turnier ein großes Event für das Land: "Alle haben bei der Qualifikation mitgefiebert, und als es geschafft war, wurde mächtig gefeiert. Es herrschte Ausnahmezustand."
Kuranyi: Träume gehen in Erfüllung
Kuranyi hofft: "Bei einer WM dabei zu sein sorgt dafür, dass das ganze Land weltweit wahrgenommen wird. Bisher kennt jeder nur den Panama-Kanal, Panama an sich kennt niemand. Das könnte sich jetzt ändern und den Tourismus fördern. Panama ist mit seiner wunderschönen Natur und den freundlichen Menschen wirklich eine Reise wert."
Ob es auch 90 Minuten vor dem Bildschirm wert ist? Der ehemalige Stürmer ist sich sicher: "Panama spielt Fußball mit dem Herzen. Alle werden ihr Letztes geben, um eine gute Rolle zu spielen. [...] Jetzt hat sich ihr Traum erfüllt. Für viele wird es wahrscheinlich der letzte große Auftritt ihrer Karriere sein. Den will keiner in den Sand setzen."
Kuranyi nicht im WM-Team
Selbst wird Kuranyi nicht direkt helfen können. Er entschied sich zu einer Rolle als TV-Experte und sagte dem später anfragenden Fußballverband Panamas schweren Herzens ab: "Das wäre sogar sehr reizvoll gewesen. Aber ich stehe zu meinem Wort. Und das war vergeben."
Das Land hätte ihn gerne als Teammanager engagiert, Kuranyi kann sich eine dementsprechende Zusammenarbeit nach der WM vorstellen. Indirekt trägt er ohnehin zum Erfolg bei, unterstützt er doch eine Fußballschule aus Panama mit vielen Mitteln.