"Ich will mit Profifußball nichts mehr zu tun haben"

Nach gut zehn Minuten ist die Pressekonferenz zur Trennung des VfB Stuttgart von Kevin Großkreutz beendet. Hintergründe gaben die Parteien nicht bekannt. Stattdessen zeigte sich der Weltmeister reumütig, einsichtig und emotional.

Mit großen Worten verabschiedete er sich vom VfB - und vorerst sogar vom Profifußball.

Vorläufig wird Großkreutz seine Schuhe an den Nagel hängen: "Ich möchte jetzt erst einmal Ruhe haben und mit dem Beruf des Profifußballers erst einmal nichts mehr zu tun haben. Ich hoffe, dass die Presse meine Familie und mich in Ruhe lässt. Ich möchte Sie bitten, das zu respektieren. Vielen Dank an die Fans vom VfB Stuttgart, dass sie mich auch in dieser schwierigen Zeit unterstützen. Der Mannschaft wünsche ich alles Gute und dass sie auf jeden Fall aufsteigt. Ich drücke die Daumen und werde die Spiele im Fernsehen verfolgen."

Nun betritt Kevin Großkreutz selbst das Podium.

Unter Tränen gibt er sein Statement ab: "Ich möchte nicht einfach so abhauen. Erst einmal möchte ich mich bei meiner Familie und meinen Freunden entschuldigen, dass sie sich so riesige Sorgen gemacht haben. Ich bin froh, dass ich überhaupt noch hier bin. Mit den Konsequenzen lebe ich natürlich. Mehr möchte ich zu diesem Thema auch gar nicht sagen. Viel wichtiger ist mir, dass ich mich bei allen Mitarbeitern, der Mannschaft und den Fans von ganzem Herzen bedanke. Ich glaube, ich habe immer alles gegeben, habe mich mit dem Verein identifiziert. Ich habe mich auch nach dem Abstieg sofort zum Verein bekannt. Trotzdem ist es jetzt so gekommen und dafür kann ich mich nur entschuldigen. Es ist besser, dass jetzt erst einmal Ruhe reinkommt. Ich wünsche der Mannschaft, dass sie den Aufstieg schafft. Ich hoffe, dass ich dann eingeladen werde, wenn wir den Aufstieg feiern."

Soeben hat Jan Schindelmeiser angekündigt, dass auch Kevin Großkreutz gleich noch ein Statement abgeben wird. Außerdem bestätigte er, dass es auch für die betroffenen Jugendspieler Konsequenzen geben werde.

...die Entscheidungsfindung: "Es ist selbstverständlich keine Entscheidung der Mannschaft. Der Trainer ist in die Entscheidung mit einbezogen."

...Details zur besagten Nacht: "Details werden wir nicht preisgeben, das ist Teil der Auflösungsvereinbarung."

...den Umgang mit Großkreutz: "Auch wenn der Vertrag aufgelöst ist, ist er unser Junge. Es ist unsere Aufgabe, ihn so weit es geht zu beschützen."

...die Entscheidung: "Die Vorfälle wurden in den vergangenen Tagen sehr sorgfältig in ausführlichen Gesprächen zwischen der Vereinsführung und Kevin Großkreutz sowie dessen Berater aufgearbeitet. Kevin weiß, dass er großen Mist gebaut hat. Er hat eine Vorbildfunktion gegenüber dem Klub und insbesondere den Jugendspielern. Dieser ist er nicht nachgekommen. Deshalb war klar, dass es nicht weitergehen kann. Wir sind deswegen zu dem Entschluss gekommen, dass wir den Vertrag einvernehmlich auflösen werden. Die Gespräche waren emotional. Kevin hat seinen Fehler eingesehen und sich dafür entschuldigt."

...den Vertrag: "Die Vertragsauflösung ist bereits vollzogen. Kevin ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr Spieler des VfB Stuttgart."

Da ist auch schon die offizielle Bestätigung des VfB: "Zwischen dem VfB Stuttgart und Kevin Großkreutz wurde eine einvernehmliche Vertragsauflösung vereinbart, die mit sofortiger Wirkung vollzogen wurde", gab der Verein soeben via Pressemitteilung bekannt.

Grund für die Trennung sind neuerliche Eskapaden des Weltmeisters. Nach einer Schlägerei in Stuttgart in der Nacht auf Dienstag im Anschluss an eine Party sah der VfB keine andere Wahl mehr, als den Defensivspieler loszuwerden.

Guten Tag! Der VfB Stuttgart hat klare Worte im Fall Kevin Großkreutz angekündigt und will sich um 13.30 Uhr zur heiß diskutierten Personalie äußern. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wird der Spitzenreiter der 2. Liga dabei die "einvernehmliche" Trennung bekanntgeben.