Der HSV startet mit den Planungen für ein weiteres Jahr in der 2. Liga. Die Hanseaten wollen ihren Kader ausmisten und nehmen sich dazu einen Charaktertest zur Hilfe. Außerdem meldete sich Klub-Boss Bernd Hoffmann zu Wort. Alle News zum Hamburger SV gibt es hier.
HSV führt offenbar Charakter-Test ein
Es muss sich etwas ändern beim HSV. In den kommenden Wochen und Monaten wird man nicht müde werden, das zu betonen. Der Klub arbeitet bereits an den ersten Prinzipien, die im Hinblick auf den erhofften Aufstieg in der kommenden Saison gelten sollen.
Eines dieser Prinzipien soll der richtige Charakter der Spieler sein. Derer, die da sind und derer, die kommen sollen. "Wir hatten zu wenige Spieler, die dem Druck standgehalten haben und als Führungsspieler vorangegangen sind", erklärte Sportvorstand Ralf Becker zuletzt der Sport Bild.
Nun will das Blatt wissen, dass der Klub einen Charaktertest einführen will, um die richtigen Personalien zu halten oder zu verpflichten. Konkret soll das so aussehen, dass die Verantwortlichen sich einerseits vor möglichen Verpflichtungen bei Mitspielern, Physiotherapeuten und anderen Mitarbeitern des noch aktuellen Vereins des Spielers informieren. Andererseits soll das Verhalten des Spielers in Rückstand-Situationen beim Scouting genauer unter die Lupe genommen.
Beim Hamburger SV erkannte man ebenfalls einen Fehler darin, den Spielern in der vergangenen Saison keinen Psychologen zur Seite zu stellen. Auch das soll zur kommenden Saison geschehen.
HSV-Boss Bernd Hoffmann: "War ein Systemversagen"
Vorstandsvorsitzender des Hamburger SV Bernd Hoffmann betonte im Rahmen einer Pressekonferenz, dass die jüngsten Ergebnisse zum "überflüssigsten Nicht-Aufstieg in der Geschichte des Fußballs" geführt hätten. Nun soll sich einiges ändern.
Hoffmann wolle "jeden Stein umdrehen", denn es "wäre falsch, das auf eine einzige Ursache zurückzuführen". Bei der Misere des HSV handele es sich um ein "Systemversagen". Außerdem könne er sich "an keinen Spieler erinnern, der in der Rückrunde die Leistung gebracht hat, die er in der Hinrunde gebracht hat".
Auch zum Trainer wurde Hoffmann gefragt. Allerdings betonte er, dass man "das nicht immer am Trainer festmachen" könne. Nach dem Feststehen des Nicht-Aufstiegs werde man erst einmal "mit Hannes Wolf sprechen und nicht über ihn".
Die Platzierungen des HSV seit der Saison 2008/09
Saison | Wettbewerb | Platzierung |
2008/09 | Bundesliga | 5 |
2009/10 | Bundesliga | 7 |
2010/11 | Bundesliga | 8 |
2011/12 | Bundesliga | 15 |
2012/13 | Bundesliga | 7 |
2013/14 | Bundesliga | 16 |
2014/15 | Bundesliga | 16 |
2015/16 | Bundesliga | 10 |
2016/17 | Bundesliga | 14 |
2017/18 | Bundesliga | 17 |
2018/19 | 2. Liga | 4 (Stand: 33. Spieltag) |
HSV-Transfers: Wer kommt und wer geht?
Die Kaderplanungen des HSV sind zum Teil schon umgesetzt worden, obwohl noch nicht bekannt ist, ob Wolf in der kommenden Saison überhaupt noch Trainer ist. Seine Wunschspieler Jan Gyamerah (VfL Bochum), Jeremy Dudziak (FC St. Pauli) und David Kinsombi (Holstein Kiel) werden ab Juli die Raute auf der Brust tragen. Gespräche mit Lukas Hinterseer vom VfL Bochum sollen in dieser Woche geführt werden.
Ein weiterer Kandidat soll der mit dem 1. FC Nürnberg abgestiegene Hanno Behrens sein. Der 29-Jährige spielte einst für den HSV und würde gerade im Hinblick auf seine charakterlichen Eigenschaften ins Bild passen. Ob die verliehenen Matti Steinmann, Christoph Moritz und Bobby Wood gehalten werden, ist hingegen nicht klar.
Verlassen werden den HSV Pierre-Michel Lasogga und Lewis Holtby. Ihre Verträge laufen aus und neue Angebote sind nicht geplant. Jann-Fiete Arp wird zum FC Bayern wechseln und Hee-Chan Hwang (Red Bull Salzburg) sowie Orel Mangala (VfB Stuttgart) nach ihrer Leihe zu den Stammklubs zurückkehren.
Einer der am heißest gehandelten Namen ist der von Douglas Santos. Der flexible und technisch hervorragende Außenverteidiger soll von mehreren Bundesliga-Klubs umworben werden. Außerdem ist auch ein Abschied von Gotoku Sakai denkbar.
HSV muss acht Wochen auf David Bates verzichten
Innenverteidiger David Bates hat sich im Spiel gegen den SC Paderborn eine "ausgeprägte Teilruptur des Innenbandes im linken Sprunggelenk" zugezogen, wie die Hanseaten am Mittwoch mitteilten. Bates fällt damit voraussichtlich sechs bis acht Wochen aus.