Der Pokal-Viertelfinalist gewann am Freitag gegen Tabellenschlusslicht Würzburger Kickers mühsam, aber insgesamt verdient 1:0 (0:0) und verdrängte mit 42 Punkten den Nordrivalen Hamburger SV (41) von Platz eins. Der HSV kann am Samstag (13.00 Uhr) im Topduell gegen Greuther Fürth (38) aber wieder vorbeiziehen.
Alexander Mühling traf mit einem umstrittenen Foulelfmeter (60.) für die Kieler, die am Montag mit einem 2:0 bei Fortuna Düsseldorf überzeugt hatten. Aufsteiger Würzburg (12 Punkte) bleibt nach der 15. Niederlage im 21. Saisonspiel abgeschlagen Tabellenletzter.
"Das hat doch keinen Sinn mehr. Ich hab das Gefühl, ich bin hier falsch", ereiferte sich Würzburgs Trainer Bernhard Trares nach dem Spiel bei Sky über den Elfmeterpfiff. "Ich muss mich arg zusammenreißen, dass ich nicht ausfällig werde. Hier geht es um unseren Fußball, wie wir ihn lieben", sagte Sportvorstand Sebastian Schuppan und warf dem Schiedsrichtergespann "Arroganz" vor: "Wir fühlen uns wie der Fußabtreter."
Der DFB bestätigte am Abend via Twitter, dass es sich um eine Fehlentscheidung gehandelt habe: "Die Aktion des Torhüters ist tatsächlich fußballtypisch und ballorientiert, zumal er den Ball auch spielt. Deshalb ist die Wahrnehmung des Schiedsrichters, dass ein Foulspiel des Torhüters vorliegt, nicht zutreffend. Es hätte in diesem Fall zu einer On-Field-Review-Empfehlung und einer Rücknahme des Strafstoßes kommen müssen."
Bei deutlichen Minustemperaturen hatte Favorit Kiel zwar mehr vom Spiel, blieb aber gegen gut verteidigende Würzburger ohne zündenden Ideen. Torchancen waren bis zur Pause auf beiden Seiten kaum zu sehen.
In der zweiten Halbzeit hatte zunächst Würzburg seine beste Gelegenheit durch Ridge Munsy (52.). Mit der Einwechslung von Routinier Fin Bartels kam mehr Schwung ins Kieler Spiel. Als Kickers-Keeper Hendrik Bonmann bei einer Faustabwehr mit Holsteins Jae-sung Lee zusammenstieß, entschied Schiedsrichter Thorben Siewer auf Strafstoß - der Überprüfung durch den Videoassistenten hielt dies stand.
2. Liga: Hannover nur 0:0 gegen Paderborn
Nach zuletzt zwei Siegen kamen die Niedersachsen am Freitag nur zu einem 0:0 gegen den SC Paderborn. Hannover (33 Punkte) verpasste es, die Konkurrenten an der Tabellenspitze weiter unter Druck zu setzen. Paderborn (27) hat sechs Zähler weniger auf dem Konto.
In einer ausgeglichen Begegnung vergaben beide Teams früh Chancen auf die Führung. Paderborns Dennis Srbeny (10.) schoss den Ball aus wenigen Metern über das Tor, Sebastian Vasiliadis (35.) scheiterte an Hannovers Michael Esser. Nach der Pause hatte auch 96 mehrere große Gelegenheiten: Stürmer Stürmer Hendrik Weydandt konnte bei seiner Möglichkeit SCP-Torhüter Leopold Zingerle (61.) jedoch nicht überwinden.
Paderborn versteckte sich keineswegs und kombinierte ansehnlich - für Torgefahr sorgten die Gäste aber in der Schlussphase zu selten. Hannover war nun hauptsächlich in der Defensive gefordert und kam kaum noch strukturiert nach vorne. Stürmer Weydandt versuchte immerhin, die vielen Befreiungsschläge zu verarbeiten.
2. Liga: Die aktuelle Tabelle
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
1. | Holstein Kiel | 21 | 35:19 | 16 | 42 |
2. | Hamburger SV | 20 | 46:25 | 21 | 41 |
3. | VfL Bochum | 20 | 38:22 | 16 | 39 |
4. | SpVgg Greuther Fürth | 20 | 41:24 | 17 | 38 |
5. | Hannover 96 | 21 | 31:22 | 9 | 33 |
6. | Karlsruher SC | 20 | 33:27 | 6 | 33 |
7. | Fortuna Düsseldorf | 20 | 28:26 | 2 | 32 |
8. | FC Erzgebirge Aue | 20 | 30:28 | 2 | 29 |
9. | SC Paderborn 07 | 20 | 24:23 | 1 | 27 |
10. | 1. FC Heidenheim | 19 | 26:26 | 0 | 26 |
11. | SSV Jahn Regensburg | 20 | 23:26 | -3 | 25 |
12. | 1. FC Nürnberg | 20 | 27:32 | -5 | 23 |
13. | SV Darmstadt 98 | 20 | 31:36 | -5 | 22 |
14. | FC Sankt Pauli | 20 | 31:37 | -6 | 22 |
15. | VfL Osnabrück | 20 | 21:31 | -10 | 22 |
16. | SV Sandhausen | 20 | 22:39 | -17 | 18 |
17. | Eintracht Braunschweig | 20 | 19:41 | -22 | 17 |
18. | Würzburger Kickers | 21 | 22:44 | -22 | 12 |